Dienstag, Dezember 25, 2007

Afrikanische Erpressungsindustrie II

Wie wir hier schon ausgeführt haben, ist mit einer Zunahme erpresserischer Prozesse und Verurteilungen durch (nord)afrikanische Staaten zu rechnen.

Nun ist der Tschad an der Reihe. 1.6 Millionen sFr. x 103 Kinder, die Forderungen sind von grotesker Masslosigkeit - nun, die Verhandlungsreserve ist halt noch mit drin...

Solange Afrikas korrupten Eliten durch die Massen der Bevölkerung kein irgendwie produktiv gearteter Ethos entgegensteht und der Islam in diesen Ländern gefügig als Handlanger einer ubiquitären Neidkultur fungiert, ist Hopfen und Malz verloren in Sachen ökonomischer Entwicklung.

Man hat sich als Reisender und "Helfender" in acht zu nehmen!

Montag, Dezember 24, 2007

Bierwerbung auf Tram in Zürich

Seit einigen Jahren lassen die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ), also ein Unternehmen der öffentlichen Hand, das Steuergelder in grossem Umfang erhält, einzelne Trams unter einem Thema von öffentlichem Interesse durch dich Stadt fahren. So z.B. auch eine Zeit lang ein Gesundheitstram.

Nun ist aber offensichtlich den Verantwortlichen für diese Aktionen der Faden gerissen, anders kann man sich nicht erklären, dass nun eines der Tram unübersehbar grossflächig Werbung für Bier machen darf.

Und dies notabene, wo sich die Erkenntnis endlich auch zu den Betreibern der Stadien durchgerungen hat, dass die enthemmende Wirkung von Alkohol einer der wesentlichen Auslöser für den gefürchteten Hooliganismus bei Fussballanlässen darstellt. Es besteht eine lineare Beziehung zwischen dem Bierkonsum und dem Sicherheitsrisiko für Match-Besucher wie auch Unbeteiligte. Die nationale Arbeitsgruppe "Alkoholprävention EURO 2008" empfiehlt z.B., auf gut sichtbare öffentliche Werbung zu verzichten. Auch die UEFA hat ganz klar Position bezogen.

Deshalb werden im und um die Stadien Alkohol-Verbote ausgesprochen, ein an und für sich sehr restriktiver Eingriff in die Gewerbefreiheit - und gleichzeitig lässt die Stadt Zürich mindestens ein halbes Jahr ein Tram herumfahren, das jeden auf Bier gluschtig machen soll, Kinder und Jugendliche inklusive. Ihre Idole mit "Vorbildfunktion" kicken den Ball über die Tramwände, dass der Bierschaum nur so zischt, die Assoziation ist offensichtlich.

Wenn das nicht pervers ist, was denn sonst? Auf jeden Fall ist es Ausdruck von Gier und Dummheit. Man kann nicht aufhören mit Kopfschütteln.

Montag, Dezember 03, 2007

Erster schwarzer Nationalrat

Dass von den neuen Nationalräten der dunkelhäutige Ricardo Lumengo das grösste internationale Medieninteresse auf sich zieht, ist - ja, wundern Sie sich! - Ausdruck von Rassismus. Selbstverständlichkeiten sind uninteressant für die Medien.

Das Vorurteil befindet sich hinter dem Auge des Betrachters.

Afrikanische Erpressungsindustrie

Die Affäre um die der Prophetenbeleidigung beschuldigte englische Lehrerin im Sudan ist whs auch eine Folge der erfolgreichen Erpressungen des Westens durch afrikanische Staaten in jüngster Zeit.

Angefangen hat die aktuelle Welle mit der Freilassung der unschuldigen bulgarischen Krankenschwestern, die sich Libyen vergolden liess. Natürlich war es angesichts des leicht verdienten Geldes nur eine Frage der Zeit und der Gelegenheit, bis die Nachbarstaaten nachziehen würden.

Es sind nun im Sudan noch keine finanziellen Forderungen laut geworden, aber sie liegen in der Luft.

Wir werden in den nächsten Monaten und Jahren whs noch weitere Erpressungsversuche dieser Art erleben. Man muss sich als Tourist wie als Fremdarbeiter in acht nehmen.

Freitag, November 30, 2007

Sudans Probleme

A) Eine Englische Lehrerin hat einem Teddybären im Unterricht den Namen Mohammed gegeben, auf Vorschlag ihrer Schüler. Von einer Sekretärin oder Eltern verzeigt, wurde sie nun zu 15 Tagen Haft verurteilt. Und der Mob in den Strassen fordert ihren Tod.

B) Sudan? Ist das nicht das jämmerlich am Boden liegende Land mit einer halben Million dahingemetzelter Opfer eines Bürgerkrieges und einer Million Vertriebener?

Ist nun A die Ursache für B? Oder B der Grund von A?

Donnerstag, November 29, 2007

Tötung mit Armeewaffe Hönggerberg

Die Tötung von Francesca, einer unschuldigen Jugendlichen an der Tramhaltestelle Hönggerberg, lässt jeden, der davon hört, einen Moment fassungslos erstarren. Die Motive des eben aus der RS entlassenen 21-jährigen Täters sind vorerst unbekannt.

Nun wird der Fall von Politikern sogleich instrumentalisiert, es sei ein weiteres Beispiel für die untragbaren Risiken, die mit dem Nachhausenehmen der Armeewaffe einhergehen.

Die Rechtsparteien entgegnen mit dem üblichen Argument, es sei unzulässig, alle Waffenträger einem Generalverdacht auszusetzen.

Wir staunen ob der vorgebrachten Argumente, sowohl pro als auch contra. Denn, in diesem Fall wie in zahlreichen anderen Fällen von Waffenmissbrauch genauso wie in Fällen von z.B. Automissbrauch ist weder die Waffe noch das Auto das Problem, noch ist es ein wie auch immer geratener Generalverdacht.

Sondern der Soldat scheint, gemäss Berichten der Presse, alkoholisiert gewesen zu sein. Die Tat geschah also wahrscheinlich unter Drogeneinfluss. Viel wichtiger, da damit viel mehr Leben gerettet werden könnten, scheint uns zu sein, mit der unsachlichen Bagatellisierung bzw. Glorifizierung des Alkoholkonsums aufzuhören. Da liegt das Hauptproblem.

PISA Studie: Sekte der Statistiker

Es beglückt uns: eine weitere PISA-Studie, diesmal seien die Naturwissenschaften dran gewesen, so vernehmen wir, NZZ von heute 29.11.07. Die vollständige Publikation der Ergebnisse 06 war allerdings erst für den 4.12.07 vorgesehen.

Und wir stellen fest: dass Finnland auf Platz 1, Norwegen aber erst auf Platz 33 kommen soll, widerspricht dem Common Sense zu sehr, als dass man diese Studie nicht - einmal mehr - bloss mit grosser Skepsis aufnehmen könnte.

Abu Dhabi: 7.5 bio for Citigroup: madness!

Abu Dhabi buys Citigroup shares for 7.5 bio US Dollars. As a consequence bank titles and with it the rest of Wall Street close substantially higher today, on november 28, 2007. A sigh of relief can be heard in the market.

But, it's the sigh of the strategically challenged. What a nonsense to buy bank shares now! The bear only started to lift the prank over his shoulder, ready for a long sweep. The salmon swims in the river, not in the air. Too many market participants are involved in the subprime crisis, of which we haven't really seen a fraction of its consequences.The future development is obvious: We will enter a recession. The large indexes will drop gradually but continuously until at least the US elections by the end of 2008. If a republican is going to win, there is a chance for a soft landing.

You don't believe? - Read your lips! Abu Dabi could get those shares for a much better price next may or june 2008!

By the way, does Dick Cheney have friends in Abu Dhabi?

Sonntag, November 18, 2007

Klima: alle fiebern mit

Und wieder kommt ein Klimabericht des IPCC heraus - die steigenden Frequenzen werden uns wohl bald wöchentlich einen neuen bescheren.

Und Ban Ki Moon, der Uno-Generalsekretär, stimmt fiebrig mit ein in den Chor der Warner.

Und wir wiederholen:

1) Es findet (wahrscheinlich) eine Erwärmung des weltweiten Klimas statt, ja.

(Allerdings zeigen schon die ersten paar Zeilen des aktuellsten Reports vom 16./17.11.07 (pdf), wie läppisch hier gearbeitet wird: 11 der letzten 12 Jahre (1995-2006) seien die durchschnittlich wärmsten gewesen seit Beginn der weltweiten Messungen der Erdoberflächentemperatur seit 1850. Seit 1850!! Und das bei Vergleichszeiten von 100'000en von Jahren. Uns interessieren ja nicht Erwärmungen, wie wir sie in Rhythmen von einigen 100 Jahren immer wieder hatten, die Geschichtsbücher sind voll davon. Wir reden hier doch von der welgeschichtlich einmaligen Erwärmung, vom drohenden totalen Kollaps oder nicht?! Es braucht keine grossen statistischen Kenntnisse, um ob solch einfältiger Zahlen und Modellrechnungen den Kopf zu schütteln.)

2) Parallel dazu steigt (wahrscheinlich) die CO2-Menge in der Erdatmosphäre an, ja.

3) Ob dieses CO2 jedoch kausal für die Erwärmung verantwortlich ist, oder nicht einfach nur eine Begleiterscheinung ist, weiss kein Knochen auf dieser Welt.

4) Die Tatsache, dass die CO2-Konzentrationen schon bei sämtlichen von uns über Eisbohrkerne etc. erforschbaren Zwischeneiszeiten, also vor 130, 240, 340 und 430'000 Jahren angestiegen sind, ist ein starkes Indiz dafür, dass menschliche Aktivitäten mit seinem Anstieg und damit der postulierten Kausalkette 'CO2-Anstieg=Klimaerwärmung' herzlich wenig zu tun haben.

Man soll sich beruhigen und ausgewogen über die Vor- und Nachteile einer weltweiten Erwärmung diskutieren. Es irritiert insbesondere, dass man nie etwas über die möglichen Vorteile hört. Es ist doch schlicht eine Milchmädchenüberlegung, dass z.B. in wärmerem Klima mehr Leben gedeiht - was soll denn daran so schlecht sein?!

Wir erinnern uns an die apokalyptischen Visionen der Studie "Global 2000", die unter Präsident Jimmy Carter angefertigt und im Juli 1980 veröffentlicht wurde und in den 80er Jahren in Deutschland als Bibel der Umweltschützer zum Verkaufsschlager wurde:

"Die Schlussfolgerungen, zu denen wir gelangt sind, sind beunruhigend. Sie deuten für die Zeit bis zum Jahr 2000 auf ein Potential globaler Probleme von alarmierendem Ausmaß (...) Weltweite Veränderung der Politik ist erforderlich, bevor sich diese Probleme weiter verschlimmern und die Möglichkeiten für wirkungsvolles Handeln immer stärker eingeschränkt werden (...) Angesichts der Dringlichkeit, Reichweite und Komplexität der vor uns liegenden Herausforderungen bleiben die auf der ganzen Welt in Gang gekommenen Anstrengungen allerdings weit hinter dem zurück, was erforderlich ist. Es muss eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Verpflichtungen beginnen, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist."

Jimmy Carter initiierte darauf eine Unzahl von Kommissionen und Massnahmen, die jedoch kurz darauf von seinem Nachfolger Ronald Reagan praktisch alle wieder aufgehoben wurden.

Was ist 25 Jahre später von den Untergangsszenarien eingetroffen? Nix. Wir sind alle noch da. Grossen Teilen der Weltbevölkerung geht es viel besser, Unter- und Mangelernährung z.B. sind zurückgegangen, trotz einer Zunahme der Zahl der Menschen.

Vergessen Sie diese Klimahysterie. Wissenschaftler stecken mit ihren Nasen in Details und verrennen sich gelegentlich in ihren. Experten sind ideologieanfällig von Natur aus, da dem Experten der gleichberechtigte Kritiker als Korrektiv fehlt. Das Klimafieber wird nun noch eine Weile kochen, dann langsam abkühlen und sich schliesslich sang- und klanglos in Luft auflösen, unter Hinterlassung einiger NGO's und Expertengrüppchen als Narben.

Samstag, November 17, 2007

Berichterstattung: Abschreiben erlaubt?

Wir stellen heute 17.11.07, Samstag abend, nach dem Sieg Roger Federers am Masters 07 gegen David Nadal, fest: da gibt es eine Notiz in der NZZ online. Dann im Tagesanzeiger online, praktisch der gleiche Wortlaut. Und dann abends um 19 Uhr auf DRS2 im Echo der Zeit - das wie immer doppelt vorgelesen wird, ein unglaublicher Luxus, unsere Zwangsgebühren machen ihn möglich - nochmals ein Wortlaut, der klar macht, dass auch der Sportkorrespondent DRS die Agenturmeldung gelesen hat, denn er verwendet die gleichen Begriffe und Wendungen wie schon NZZ und Tagi.

Wäre es nicht angebracht, bei Agenturmeldungen jeweils die Quelle anzugeben? Offensichtlicher kann man nicht mehr machen, dass man nur den anderen abschreibt!

Montag, November 12, 2007

Bischof Koch: Demokratie, haeh...?

Dass die katholische Kirche keine demokratische Institution ist, weiss man auch ohne allzu grosse Geschichtskenntnisse, da es einem durch die Zeitgeschehnisse gelegentlich wieder in Erinnerung gerufen wird.

Bischof Koch bestätigt aktuell unsere hier im August vertretene These: er versucht auf jeden Fall, einem staatlichen Urteil in der Angelegenheit Pfarrer Sabo in Röschenz auszuweichen, da er sonst die Oberhoheit des Staates über die Kirche anerkennen würde - die aber in der Schweiz genau für solche Fälle wie den aktuellen vorgesehen ist, wenn nämlich innerkirchliche Interessen mit staatlichen Grundrechten kollidieren.

Anstellungsverhältnisse in der Kirche sind eben nicht nur eine religiöse Sache, sondern sie haben auch einen öffentlich-rechtlichen Charakter, und werden daher auch staatlich geregelt. Ein Protestant würde dieses Mitspracherecht des Staates denn auch durch die Worte Jesu im Neuen Testament zur Steuerfrage legitimiert sehen: "Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." (Matth. 22.21) Und es stellt sich die legitime Frage: weshalb soll denn das nicht auch ein Katholik so sehen? Denn 'ist es wirklich Gottes', einen Angestellten ohne korrekte Anhörung einfach auf die Strasse zu stellen?

Bischof Koch weigert sich so indirekt, das Arbeitsrecht der Schweiz zu anerkennen. Erstaunlich, wie er das nicht in einer für die Kirche wesentlichen Angelegenheit tut - er darf ja einen Pfarrer, der sich gegen die Autorität der Kirche stellt, sehr wohl entlassen - sondern, dass er das in einer Verfahrensfrage tut, die a) für die Kirche nicht nur belanglos ist, sondern in der b) die Kirche sogar eher auf der Seite des Angestellten, nämlich des Schwachen stehen sollte.

Lebensfremd, grotesk - und doch konsequent, denn die katholische Kirche ist der mehr als 1000 Jahre alte Inbegriff institutionalisierter Macht und damit weit von der neutestamentlichen Botschaft entfernt Matth. 10, 9.10: "Verschafft euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, 10 keine Tasche auf den Weg, noch zwei Unterkleider, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert".

Und es ist auch folgerichtig, wie Bischof Koch sich an seine Vorgesetzten wendet und damit die Verantwortung weiterreicht, nämlich an den apostolischen Stuhl in Rom.

Was hat dieser für Möglichkeiten? Wir haben es hier ebenfalls schon vorausgesagt: Bischof Koch wird früher oder später abberufen werden. Denn die katholische Kirche, so einflussreich sie ist, würde eine Auseinandersetzung in dieser explosiven Frage mit der Schweiz verlieren, der Westen ist momentan säkularisiert. Das wird der deutsche Theologe in Rom zu vermeiden wissen. Um dabei das Gesicht der Kirche zu wahren, wird es eine Beförderung geben.

Bischof Koch kann also in dieser Angelegenheit getrost die Schraube eine Umdrehung weiter anziehen - und so schliesslich sogar seine innerkirchliche Karriere fördern.

Dabei darf er allerdings eines nicht vergessen: einigen Leuten werden so vielleicht die Augen geöffnet, für die nach wie vor vorhandenen Ansprüche der katholischen Kirche. Die ja auch nach wie vor durch eine nationale politische Partei vertreten wird, die CVP ist eben nicht nur eine "Familienpartei" sondern auch ein Anachronismus aus vergangen geglaubten Zeiten...

Freitag, November 09, 2007

UBS - Ospel

Nun, da der UBS Aktien-Kurs im Vergleich zum Höchststand vom Juni 07, als der CEO Peter Wuffli entlassen wurde, um 30% tiefer liegt, werden die Stimmen immer lauter, die der VR-Präsidenten Marcel Ospel für die Abschreibungen im Zusammenhang mit faulen US-Hypotheken zur Verwantwortung ziehen wollen und damit seinen Rücktritt meinen.

Wir meinen etwas anderes mit "Verantwortung übernehmen". Ein Rücktritt jetzt wäre Unsinn nach den Verlautbarungen des Veraltungsrates im Juni, der Ospel ja für 3 weitere Jahre um seine Dienste "gebeten" hat - was, by the way, wahrscheinlich ein genialer Schachzug Ospels war, denn so kann man ihn für alle bis dahin begangenen und bekannten Fehler nicht entlassen.

Aber, wir halten eine deutliche Gehaltsreduktion für angebracht. Die hohen Gehälter der Firmenbosse haben keinen Bezug zur erbrachten Leistung (die Gewinne der Banken können während einer guten Konjunkturphase ja fast gar nicht anders, als hoch zu sein, erst die Rezession bringt ans Tageslicht, wer ein guter Banker ist) und sind auch kein Ausdruck des Marktwertes - es liessen sich ohne Probleme auch fähige Leute für die Hälfte der Summen finden, das ist gar keine Frage.

Insbesondere muss man aber festhalten: Die Gehälter müssten in einem vernünftigen Verhältnis zu den Summen stehen, die sich ein CEO verdienen könnte, würde er von einem Tag auf den anderen zum selbständigen Unternehmer mutieren, also die Risiken auf seine eigenen Schultern nehmen. Da gibt es, zugegeben, tatsächlich ein paar wenige Investment- und Privatebanker, denen Verdienstmöglichkeiten von vergleichbarer Grösse offen stehen würden, die Mehrheit jedoch würde mit den Tatsachen des Lebens konfrontiert werden.

Mittwoch, November 07, 2007

Klimawandel - Klimawahn

Greenpeace Schweiz sagt den Heizstrahlern den Kampf an, sie seien Stromfresser und müssten weg.

Und wir sagen: diese ganze Klimawandeldiskussion trägt schon in ihren Anfängen totalitäre Züge. Glühbirnen sollen flächendeckend verboten werden - so ein hirnverbrannter Schwachsinn - und nun sind die Heizpilze entdeckt.

Da werden noch Forderungen auf uns zu kommen, die uns das Fürchten lehren werden.

Montag, November 05, 2007

New York: Toter Marathonläufer

Sollte sich der aufgrund eines regelmässigen aber unsystematischen Medienkomsums gewonnene Eindruck statistisch erhärten, nämlich, dass es in letzter Zeit gehäuft zu Todesfällen bei Spitzensportlern kommt, insbesondere bei Ausdauersportlern, so liegt die Vermutung nahe, dass neue Dopingmethoden angewendet werden, deren Folgen noch zu wenig erforscht sind.

Oder sind bekannte und legale Medikamente neueren Datums die Gründe? Wir haben hier schon einmal darauf hingewiesen, dass neben dem vom Markt zurückgezogenen Cox2-Hemmer Vioxx noch andere Medikamente der gleichen Familie auf dem Markt sind.

Hatten dieser nun tote Läufer und frühere Opfer Schmerzmittel eingenommen? Werden diese Substanzen auch von jetzt noch unversehrten Sportlern gehäuft konsumiert?

Donnerstag, November 01, 2007

Kongresshaus Zürich: Neustart

Wir sehen die Projektbilder des neuen Kongresshauses, vom Stadtrat mit der Brechstange lanciert, und wissen, was Sie alle wissen: dieser Entwurf von Moneo taugt optisch nichts.

Das Dach ist läppisch, die Symbolsprache unverständlich und wenn es mal schneit, werden ganze Lawinen auf die Strasse prasseln. Die Laubsägeli-Konturen des neuen Baus im Park Roulet sind nichtssagend und strahlen die gleiche einfallslose Beliebigkeit aus, die auch schon den heutigen Kongresshaus-Bau charakterisiert: nichts zum Hingucken, nichts woran man sich erinnert, ein Haus, das sich vor sich selbst versteckt. Der Zugang zum See wird verpasst - dabei liesse sich mit einer transparenten Brücke in Form eines Decks etwas machen. Die Formensprache der Umgebung wird weder übernommen noch kontrastiert oder gespiegelt, der See, die Alpen, nirgends eine Ahnung davon, als wäre man in Oerlikon.

Dieses Projekt gewinnt keine Volksabstimmung, ausser die Angst regiert. Lassen wir uns durch das Unkerufen des Stadtrates nicht von einem Nein an der Urne abhalten, wozu denn sonst eine Abstimmung! Wenn wir ein neues Kongresshaus benötigen, dauert es anschliessend nicht wieder 15 Jahre, sondern man kann zügig eine vernünftige Planung in Angriff nehmen, dann geht dieser Bau auch rasch über die Bühne.

Sonntag, Oktober 28, 2007

Cappuccino? - Sorry, Maschine schon...

Mit erstaunlicher Regelmässigkeit stösst uns folgende spätabendliche, gelegentlich auch schon früherabendliche Ungeheuerlichkeit zu:

Wir bestellen einen Cappuccino, bekommen jedoch anstatt der erhofften Sekunden Schaumgenuss die gemurmelte Absage: Maschine schon gereinigt, sorry.

Nun bedeutet dies nicht etwa, dass der bestellte Café besonders sauber sein wird, sondern schlicht, dass man sich seine Bestellung ans Bein schmieren kann.

Zu vernehmen ist die Antwort regelmässig in Zürcher "In"-Bars um 23 Uhr, ab und zu im Kunsthaus Zürich ab einer halben Stunde vor Ausstellungsende, häufig im SBB-Speisewagen bei der Ausfahrt aus Olten, wenn der Zug in Zürich Endstation hat, etc.

Wie soll man es nennen? Hier kommt vor allem eines zum Ausdruck: Desinteresse am Kunden. Wäre man wirklich an einer guten Dienstleistung interessiert, so liesse sich ein Cappuccino ja auch problemlos noch von Hand anfertigen.

Freitag, Oktober 26, 2007

Galladé: Rückzug

Chantal Galladé zieht ihre Ständeratskandidatur zugunsten einer einzelnen Kandidatur von links, nun Verena Diener, zurück.

Cooler Move!

So konnten die meisten Beteiligten ihr Gesicht einigermassen wahren.

Fast alle. Ausser der SP. Die hat nämlich einmal mehr eine myope Kabareske (=kurzsichtig-groteskes Kabarett) geliefert.

Nicht nur hat sie vor den Wahlen Gesprächsangebote von den Grünliberalen ignoriert, sondern diese nun auch nach den Wahlen mit ihrem stümperhaften Verhalten in den Verhandlungen brüskiert. Ausserdem hätte sie sich von Anfang an um die Stimmen der CVP bemühen müssen, vielleicht auch durch die Wahl anderer Kandidaten.

Hätte die SP das nun vorliegende Ergebnis durch Verhandlungen erzielt anstatt sich der Macht der Fakten beugen zu müssen, so hätten den Grünliberalen Konzessionen abgerungen werden können. Die SP, sowieso immer stärker von den Gewerkschaften ge'wag't ("wag the dog"), wird auf diese Weise noch in ungeahnte Tiefen stürzen.

Staatsmännisches Profil, sprich: Grosszügigkeit, hat nun eher die unerfahrene als die erfahrene Politikerin gezeigt. Allerdings hat Galladé die Leidensbereitschaft der älteren Diener falsch eingeschätzt.

In der nun pointierten Situation der doppelten Kandidatur von links haben Diener und Galladé die Ausgangslage beide gleich verstanden, sie war offensichtlich:

Verena Diener konnte in einer Doppelkandidatur mehr verlieren, hat demgegenüber jedoch in einer einzelnen Kandidatur deutlich die besseren Chancen, die 10'000 Stimmen Vorsprung der jüngeren hin oder her.

Vielleicht hat Galladé das schon vor Dieners Entscheid gewusst, ihren Wählern aber ein Maximum an Gegenwert für die ihr gegebenen Stimmen liefern wollen. Galladé hat vielleicht damit das Maximum für sich herausgeholt. Nicht aber für ihre Partei. In Verhandlungen wäre mehr zu holen gewesen - whs. hat Galladé eben nicht mit diesem Verlauf gerechnet. Und nun Diener auch brüskiert, denn sie lässt diese nun als Zwängerin dastehen. Das wird sicher Spuren hinterlassen, der Freundschaftsbeteuerungen ungeachtet.

Diener ist ein grosses persönliches Risiko eingegangen, das sich aber, zumindest für den Moment, bezahlt gemacht hat - da es auf der Grundlage einer korrekten Analyse der tatsächlichen Machtverhältnisse erfolgt ist.

Die kommenden Wahlen des zweiten Ständeratssitzes werden äusserst spannend werden. Es wird sich zeigen, ob a) der Kanton Zürich links oder rechts wählt (das Ergebnis wäre: rechts), bzw. b) ob es sich bei der Ständeratskür tatsächlich um eine Personenwahl handelt (Das Ergebnis wäre vielleicht sogar: Diener).

Wir ahnen allerdings, dass das verspätete Bekenntnis zum Standort Zürich in Sachen Spitzenmedizin für Diener noch zu einer grösseren Hypothek werden könnte, Maurer wird diese Karte sicher zu spielen wissen...

Al Gores ceterum censeo

In California brennen die Bäume, wie sich das für ein gesundes Oekosystem in periodischen Zyklen gehört. Jeder, der sein amerikanisches Holz-und-Pappe-Haus in ein dürres Wäldchen baut, weiss, dass er nach einem dort immer möglichen Feuer vielleicht von vorne anfangen muss.

US-Präsident Bush tritt mit Arnold 'Terminator' Schwarzenegger vor die Kameras und versichert diesem seine Hilfe, beim 'Terminieren' der Brände, während irgendein TV-Sender berichtet, wie Al Gore in Wien weiss, dass 'das Klima' für die Feuer verantwortlich sei.

Junge, Junge, nun mal halblang! Wir werden den Tag noch erleben, wo 'das Klima' auch für Fusspilz, die Mafia, abendliches Telephonmarketing oder weiss der Geier was verantwortlich gemacht werden wird.

Es ist erschreckend zu sehen, wie das Stichwort 'Klimakatastrophe' inzwischen bei den Leuten jegliche kritische Urteilsfähigkeit zum Verschwinden bringt, und sich die Prognosen und geforderten Gegenmassnahmen zunehmend an Stupidität zu überbieten suchen.

Denken Sie doch mal 30 Sekunden nach!

Der Linth-Gletscher reichte einmal bis nach Zürich - und dann verschwand er - "zack" - einfach pötzlich, ohne dass damals der Mensch oder Autos oder Flugzeuge oder Heizungen oder sonst irgend ein 'böses' Feuerchen da gewesen wäre.

Niemand hat eine Ahnung, wieso es vor 480'000 und vor 300'000 und vor 100'000 Jahren und auch heute wieder auf einmal in sehr kurzer Zeit wärmer wurde und wird, und wieso damit einhergehend z.B. jeweils ein massiver Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre der Erde erfolgte.

Wir wissen es schlicht einfach nicht - und werden es wohl auch nicht gross ändern können. Anstatt zu versuchen, den Klimawandel mit läppischen Aktionen aufzuhalten, muss sich eine vernünftige Strategie wenn schon damit befassen, wie der Mensch mit dem Klimawandel leben kann.

Mittwoch, Oktober 24, 2007

Al Gore - healthy or sick?

Al Gore, der frühere amerikanische Vizepräsident und inzwischen Friedensnobelpreisträger 2007 aufgrund seines Engagements für Umweltschutz, wird von verschiedensten Stimmen immer wieder für die Präsidentschaftswahlen 2008 der USA ins Spiel gebracht.

Aber schauen Sie sich doch einmal die Bilder dieses Mannes an! Vergleichen Sie Aufnahmen aus den 90er Jahren mit aktuellen Photographien, dann fällt doch auf: dieser Mann sieht krank aus.

Gore hat massiv an Körpergewicht zugenommen, der noch vor wenigen Jahren markante Unterkiefer geht nun fast nahtlos in den Hals über. Benötigt Gore Cortison? Selbst geschminkt ist die Gesichtsfarbe auf Nahaufnahmen erschreckend blassrosa, die Konturen fast aufgedunsen.

Wir wundern uns, dass diese auffälligen Veränderungen nirgends ein Thema sind. Für eine Präsidentschaft scheint uns Gore ganz einfach aus physischen Gründen nicht mehr geeignet.

Montag, Oktober 22, 2007

Grüne Genner

Die Grüne Partei der Schweiz hat ein paar Sitze im Parlament gewonnen, und jetzt träumt ihre Präsidentin Ruth Genner laut von einem Sitz im Bundesrat.

Was wie Hybris scheinen mag, kann durchaus Kalkül entspringen. Der freiwerdende Posten der Bundeskanzlerin liesse sich durchaus mit einer Grünen besetzen...

Im Gegensatz zu Ruth Genner, die in Sachen Bundesrat als prononcierte Vertreterin einer extremen Position immer chancenlos bleiben wird, weist Verena Diener neben viel Erfahrung auch eine deutlich breitere Basis auf. Sie wird es in der nun anstehenden Ausmarchung mit Chantal Galladé einmal mehr unter Beweis stellen.

Mittwoch, Oktober 17, 2007

Hausärzte Mangel

Da wird in den Medien gelegentlich ein sich abzeichnender Hausärztemangel beklagt.

Gleichzeitig liest man in der Zeitung etwas von Zulassungsstopp, der schon 2008 auslaufen solle und deshalb verlängert werden müsse.

Kein Wunder, gibt es da einen Mangel. Wenn man den Aerzten nach 10 bis 15 Jahren Ausbildung schliesslich verbietet, ihren Beruf selbständig auszuüben, kann es nur einen Hirntoten wundern, dass der Job nicht mehr die besten Leute anzieht.

Freitag, Oktober 12, 2007

Absurde Flughafentaxen

Ein Flug von Zürich nach Danzig mit Umsteigen in München kostet z.B. 580.- sFr. plus 250.- Flughafentaxen.

Die Entwicklung der europäischen Flughafentaxen in den letzten Jahren ist absurd. Flüge mit einmal Umsteigen in Europa, was angesichts der Netzwerke bzw. Airlineverbünde immer häufiger notwendig wird, weisen regelmässig Flughafentaxen von 250.- bis 300.- sFr. auf.

Das ist eine Unsitte - und geschäftsschädigend für sämtliche Beteiligten, die Flughafenbetreiber inklusive. Bei der nächsten Rezession werden Flughäfen Konkurs gehen, bzw. dann ihre Staatsgarantien in Anspruch nehmen, womit wir Steuerzahler den ganzen überflüssigen Duty-free-Shopping-Erlebnis-Kladderadatsch bezahlen müssen. Ein Aergernis!

Sonntag, Oktober 07, 2007

Piero Esteriore: PR-Gag?

Ex-MusicStar-Finalist Piero Esteriore rastet nach einem Blick-Artikel aus der Feder des Absurdikers Cavelty über ihn und seine Familie aus und 'rast' am 4.10.07 mit dem Mercedes seiner Mutter in den Eingang des Ringier-Pressehauses in Zürich, Bericht Tagesanzeiger.

Angesichts des obskuren Vorfalls ist vor allem eine Frage angebracht: Wie läuft das Geschäft?

Und siehe da, am 12. Oktober 07 soll eine neue CD von Herrn Esteriore erscheinen. Wenige Tage davor ist er nun in aller Leute Munde, bzw. prominent auf den Blickaushängen. Ein Marketing-Gag der übelsten Sorte?

Ist das Ereignis ein vorgetäuschtes Manöver? Rambo Esteriore scheint nach dem Vorfall aus seinem Kofferraum im Stile eines PR-Agenten CDs an die Gaffer verteilt zu haben.

Wurde bei der Aktion ein möglicher Personenschaden in Kauf genommen? Stossend an der Geschichte ist, solange niemandem etwas passiert ist, kann die Staatsanwaltschaft ohne Anzeige nur auf Umwegen tätig werden. Genau diese Anzeige nimmt Ringier aber nicht vor, auf eine strafrechtliche Verfolgung verzichtet der Blick.

Der von Esteriore gelenkte Mercedes scheint, gemäss Blick, auf seiner 'Amokfahrt' einen vor dem Pressehaus parkierten BMW touchiert zu haben. Wir wüssten gerne, wem dieser gehört? Und wie gross die gesamte Schadensumme des Vorfalls ist? Und wer die Kosten übernimmt? Wurde das Tatfahrzeug von den Behörden beschlagnahmt? Für wie lange wird dem Täter der Fahrausweis entzogen?

Wir fragen: angenommen, Herr Esteriore hätte den Portier oder andere unbeteiligte Personen verletzt, wäre er dann wie ein Raser behandelt worden, die in letzter Zeit z.T. zu empfindlichen Gefängnisstrafen verurteilt wurden? Was unterscheidet jemanden, der aus Realitätsverlust mit 145 km/h durch ein Dorf fährt von jemandem, der aus Realitätsverlust mit seinem Wagen den rege benützten Eingang eines Bürogebäudes rammt?

Wir erinnern uns: kürzlich (2006) wurde im Kanton Zürich ein, allerdings vorbestrafter, Temposünder zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 14 Monaten verurteilt. Obwohl es dort zu keinen Personenschäden gekommen war!

Verzichtet Ringier auf eine Anzeige gegen Rambo Esteriore, handelt das Verlagshaus a) verantwortungslos, denn weder Rasen noch Eingänge Rammen ist ein Kavaliersdelikt, und b) setzt sich einem ungeheuerlichen Verdacht aus!

(Bild: Tages-Anzeiger)

Dienstag, Oktober 02, 2007

Wolkenkratzer in Zürich

In Zürich wird wieder gebaut. Das Motto dabei: fetter, grösser und höher.

Anwohner des geplanten Hardturmstadiums haben dessen Bau mehrmals verzögert, unter anderem, weil sie sich am zu erwartenden Schattenwurf stören.

In den Medien wurden diese Rekurse nicht immer nur wohlwollend aufgenommen, was grundsätzlich erstaunlich ist, da sonst oft der "Kleine" gegen den "Grossen" in öffentlichen Auseinandersetzungen einen natürlichen Bonus auf seiner Seite weiss.

Was nun auffällt an den zahlreichen Projekten: die veröffentlichten Visualisierungen kranken generell an zu viel Licht.

Die Frage muss erlaubt sein, wo da das Wunschdenken aufhört und die Irreführung anfängt, wenn man sich die Lichtverhältnisse auf diesen computergenerierten Fotomontagen einmal genauer anschaut.

Dass z.B. der auf dem Maag Areal geplante Prime Tower so bläulich-gleissend spiegeln soll, dass man ihn vor dem Horizont praktisch kaum mehr sehen kann, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur an den wenigsten Tagen im Jahr zutreffen.

Eine korrekte Information der Oeffentlichkeit sähe anders aus. Leider wird das die Mehrheit der Mitbetroffenen whs. erst bemerken, wenn die Klötze dann gebaut sind.

Dienstag, September 25, 2007

Stimmrechtsalter 16 ?

Die Forderung nach dem Stimmrechtsalter 16 Jahre bekam anlässlich der 16. Eidgenössischen Jugendsession wieder einmal ihre Viertelstunde Oeffentlichkeit.

Wir meinen: ob die populistischen Parolen nun von rechts oder links, von alt oder jung kommen, sie sind und bleiben ungeniessbar. Oder haben bei Ihnen zuhause die 7-, 5- und 3-jährigen Kinder volles Mitbestimmungsrecht? Wieso denn nicht?

Wie hat es Aristoteles vor einiger Zeit in der Nikomachischen Ethik, 1. Buch, 3. Kapitel, formuliert:

Darum ist für die Wissenschaft vom Staate die Jugend kein geeigneter Zuhörer; denn sie ist unerfahren in den Tätigkeiten und Verhältnissen des Lebens ... Die Jugend ist ferner geneigt, den Impulsen der Leidenschaft zu folgen und würde also diese Vorträge zwecklos und nutzlos hören ... Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Zuhörer jung an Jahren oder jugendlich von Charakter ist; denn der Fehler liegt hier nicht in der Alterstufe, sondern in der Leidenschaft, welche das Leben und alle Bestrebungen (eines solchen jugendlichen Charakters) regiert. Solcher Art Leuten bringt nämlich die Erkenntnis ebensowenig Nutzen wie den Unmässigen. ...

Oder sollen wir den Bericht des Evangelisten Lukas, Kapitel 2, Vers 41-47 als christliches Gegenmodell nehmen:
41 Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. 42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. 43 Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wußten's nicht. 44 Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. 45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn. 46 Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. 47 Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten.
Wir wenden ein, dass dieser 12-jährige niemand Geringeres als der menschgewordene Gott selbst war.

Ob in dieser Frage das Pendel nicht vielleicht doch zugunsten des nüchternen säkularen Denkers ausschlagen sollte?

Apropos "jugendlich von Charakter": wenn man die Listen für die anstehenden nationalen Wahlen so durchsieht...

(Bild: Der 12-jährige Jesus im Tempel, Bourgogne, 1450-1523, Milano, S.Abroglio)

Freitag, September 21, 2007

Tastatur Bankomaten

Wie kommt es eigentlich, dass man auch Jahre nach Einführung dieser Maschinen seine Finger immer noch bis zur Belastungsgrenze strapazieren muss, wenn man einen Bankomaten bedienen will?

Vor allem die UBS-Automaten glänzen in der x-ten Generation durch eine völlig unbrauchbare Tastatur. Mit Garantie sind zahlreiche ältere Personen oder solche mit Gelenkserkrankungen nicht in der Lage, die Tasten zu bedienen.

Ein Beispiel mehr für das Desinteresse der Banken an Kleinkunden. Eine Politik, die sich langfristig rächen wird, denn die Kleinkunden sind die Stimmbürger von heute und morgen, die über die politischen Rahmenbedingungen auch der Finanzdienstleistungen bestimmen werden.

Donnerstag, September 20, 2007

Nestlé: Flop Cailler Schokolade

Nachdem die Cailler Schokolade mit einem neuen Marktauftritt und gestiegenen Preisen 2006 einen massiven Umsatzeinbruch hinnehmen musste, ist die Firma wieder zur alten Verpackung zurückgekehrt. Inzwischen wird sie auch von Denner wieder verkauft. Nur die Umsätze sind nicht aufs alte Niveau zurückgekehrt. Wundert sich das Management.

Man sieht, dass die Nestlé Kader selbst keine Schokolade konsumieren, sonst wüssten sie den Grund. Die Antwort ist ganz einfach: Cailler Schokolade schmeckt einfach schlechter als die Produkte der Schweizer Konkurrenz, so unser schlichtes Urteil als Konsument. Das haben die abgesprungenen Käufer gemerkt, deshalb kehren sie nicht zurück.

Aber nun gibt es einen neuen Mann an der Spitze, Paul Bulcke, aus dem Schokoladenland Belgien. Vielleicht hat er ja einen süssen Zahn.

Mittwoch, September 19, 2007

Irans Nuklearprogramm

Wir haben hier in diesem Blog schon wiederholt auf die sich abzeichnenden Entwicklungen in Sachen Iran hingewiesen.

In dieser Region der Erde gibt es leider nicht nur ein Problem, sondern gleich mehrere, die uns in der Zukunft dringend beschäftigen werden.

Aktualisierung 24.10.07: Die Entwicklungen bestätigen unsere hier seit langem vertretene Prognose.

Sonntag, September 16, 2007

Ylenia gefunden - aber von wem?

Eine Einzelperson, Simon Kuhn aus Winterthur, hat nun das tote Mädchen Ylenia gefunden, von Wildtieren freigegraben, ganz in der Nähe des Ortes, wo der mutmassliche Täter Hans von Aesch eine andere Person angeschossen hatte, möglicherweise weil er diese als Zeugen verdächtigte.

Ein Grossaufgebot an Personen hatte nach dem Mädchen gesucht und das Gelände durchkämmt. Es wurden auch Wärmebildkameras eingesetzt. Im Nachhinein wird es für die Polizei bzw. Armee sicher von Interesse sein, die Aufnahmen vom späteren Fundort nochmals zu überprüfen. War die Stelle wirklich ohne Signal?

Der Finder Kuhn setzt sich nun übrigens den Nachforschungen der Polizei aus. Im Minimum wird diese überprüfen, ob zwischen ihm und Hans von Aesch schon zuvor ein Zusammenhang irgendeiner Art bestanden hat. Zynisch gesagt: Der Täter kennt den genauen Fundort am besten...

Es fragt sich ja auch, wie lange die Leiche des Mädchens wirklich schon in diesem Wald liegen soll? Das ist einfach eine seltsame Geschichte: ein Schweizer kommt aus Spanien mal nach hause in die Schweiz, und entführt hier ein Mädchen. Dann schiesst er eine unbeteiligte (?) Person im Wald mit einer Waffe an, die dann nicht gefunden werden kann, bringt sich selber mit einer anderen, selbst gebauten Waffe um, das Kind bleibt trotz intensiver Suche verschwunden, seine Leiche wird dann von einem die Oeffentlichkeit suchenden Hobbysucher, einem Informatiker, an einem Ort gefunden, wo vorher zahlreichen Helfern und Polizeihunden nichts aufgefallen war. Wenn das nicht seltsam ist!

Die Geschichte riecht ein wenig zu sehr wie eine Version des 'perfekten Verbrechens'!

Freitag, September 14, 2007

FDP ?

La FDP n'existe pas - ist man versucht zu sagen. Unglaublich, wie sich diese Partei momentan von der Bildfläche verschwinden lässt. Was ist da bloss geschehen?

Die CVP und SVP werden beide von der Affäre um die GPK um Roschacher und Blocher und andere profitieren, ganz einfach deshalb, weil sie in aller Munde sind.

Wen allerdings die mediale Präsenz der Charismatiker Ratzinger und Blocher skeptisch stimmt, besinnt sich vielleicht auf die nüchterne Alternative dazwischen...

Wuffli - Kurs der UBS Aktie

Man kann Peter Wuffli nun doch ein wenig gratulieren zum Timing seines gewollt ungewollten Abgangs Anfang Juli 07, denn seither fällt der Kurs der UBS-Aktie.

Oder sind nun bloss Aufräumarbeiten im Gang, nach denen der Kurs umso glänzender in die Höhe schnellen wird? Irgendjemand scheint fest daran zu glauben und hat heute für mehr als 10 Millionen sFr. Optionen (UBSND) auf UBS-Aktien gekauft, Ende der Laufzeit im März 2008. Der Kurs der Aktie müsste dann wenigstens bei oder über ca 65.- sFr. liegen, damit der Käufer etwas verdient.

Je 18 der heute gekauften Optionsscheine berechtigen zum Bezug einer UBS-Aktie. Bei einem Volumen von über 26 Millionen UBSND wären das dann wenigstens 1.46 Millionen UBS-Aktien.

Ein Blick in die Liste der heutigen Transaktionen an der SWX zeigt, dass auch mindestens 1 Million UBS-Aktien in einigen wenigen grossen Aufträgen à 100'000 bis 500'000 Aktien den Besitzer gewechselt haben. Da letztlich der Emitent der Option UBSND den Basistitel auch zur Verfügung stellen müsste, war der Käufer dieser Aktienpakete heute möglicherweise die Deutsche Bank.

Joe Ackermann scheint trotz seiner Kritik an gewissen Marktteilnehmern an die Risikokontrolle im Hause UBS zu glauben. Hoffentlich hat sie auch in seinem Haus gespielt, die Kontrolle.

Wuffli gibt ja wohl momentan keine eigenen Optionen aus sondern macht noch Familien-Shabbes.

Donnerstag, September 13, 2007

Torschluss bei Porta Alpina

Sie werde nun vorerst nicht gebaut, die alpine Pforte, so der Tagi von heute 13.9.07. Das sind ja good news, sonst könnte man genausogut wieder anfangen mit diesem Tunnel für eine Magnetschnellbahn von Romanshorn nach Genf. Phantasien bar jeder praktischen Vernunft.

Damit ist dieser Alpenlift für die nächsten 50 Jahre begraben. Noch vorher wird zuerst ein neues Atomkraftwerk gebaut werden.

Wieviel Steuergeld wurde für diese Schnapsidee eigentlich ausgegeben?

Dienstag, September 11, 2007

Holenwegers "Orientierungshilfen" - Oder: vom zu perfekten Klischee eines Geheimplanes

Ex-Bankier Oskar Holenweger bezeichnet die bei ihm gefundenen Dokumente als persönliche Orientierungshilfen (NZZ vom 11.9.07).

Das ist einfach seltsam. Wir spekulieren!

Wie ist denn dieser Flipchart mit den Stichworten "VERSCHWÖRUNG" und "DEEPTHROATS" zu verstehen, zwei terminologischen Klassikern aus dem Komplottuniversum? Hat sich der Autor überlegt, ob sich jemand gegen Roschacher verschworen haben könnte? Hat er das geglaubt? Wünschte oder erhoffte er sich das? Was führte Holenweger dazu, solche Begriffe nicht nur prominent auf diese Seite zu platzieren, sondern sie dann auch zu photographieren und schliesslich Monate später in einer Kamera in Deutschland mit sich zu führen und sich so lange obskur zu verhalten, bis er von der Polizei kontrolliert wurde? Einfach nur so wird man ja als Fussgänger mit kaukasischen Gesichtszügen von der Polizei nicht gleich jeden Tag kontrolliert, dazu braucht es mehr als Ungeschick, man ist versucht zu sagen, dazu braucht es Geschick! - Und übrigens, wieso hat Holenweger die Flipcharts photographiert, dann die Papierbögen aber doch auch aufgehoben? Wem wollte er die Photos zeigen?

Wie ist der Flipchart mit dem Stichwort "eingekreist" zu verstehen? Wieso befindet sich das Kürzel "VR" (= Bundesstaatsanwalt Valentin Roschacher?) im Zentrum der Skizze? Welchen Sinn macht die kreisförmige Darstellung? Dazu "BKP" (= Bundeskriminalpolizei?), "BLOCHER" (?), "UR? (= Untersuchungsrichter?), "Bell..." (= Bellinzona?), "Intern", "..P.." (= GPK?), "H" (= Holenweger?) "WEWO" (= Weltwoche?). In der Erinnerung des flüchtigen Betrachters bleibt ein Fadenkreuz hängen. Geht es dieser Darstellung vor allem um die assoziative Wirkung? Ja überhaupt, wollen diese Papiere bloss dokumentieren oder nicht doch eher wirken? Sind sie nicht auf das Erzielen eines Effektes angelegt? Wie würde ein Werbeprofi die appellative Wirkung dieser "Plakate" beurteilen?

Wie ist der Flipchart mit dem Stichwort "DOUBLE AGENT" zu verstehen? Was sollen denn das für Gedankengänge sein? Die Hauptsache an diesem Chart sind doch prominent in Szene gesetzte Stichworte wie "DOUBLE AGENT", "MAULWURF", "NO PROTECTION" oder "NO PRISON ...". Könnte das für ein Schweizer Publikum bestimmt sein, das die Worte aus dem Jahr 2000 von Novartis Pharma Chef Ebeling "no prisoner" noch irgendwo im Hinterkopf hat? Die Wirkung dieser Charts beruht auf den Assoziationen, die die Begriffe auslösen, Gedankenabfolgen sind schwierig auszumachen. Und wieso ist der Name von Roschacher falsch geschrieben, mit einem r nach dem o? Holenweger kennt ihn doch?

Kommt Ihnen da nichts komisch vor? Es könnte ein persönliches Brainstorming sein, ja. Aber ist die Bezeichnung der Papiere als persönliche Auslegeordnung oder Orientierungshilfe auch plausibel? Weshalb denn diese satten Titel mit ihrer Appellwirkung? Wendet sich nicht jede dieser Flipchartseiten an ein (imaginäres?) Publikum? Versuchten wir, uns die fiktiven Planskizzen einer fiktiven Verschwörung vorzustellen, sähen sie nicht genau so aus?!

Das ist es, was irritiert. Diese Dokumente entsprechen in höchstem Masse dem Klischee eines Geheimplanes. Genau so stellen sich das der Mann und die Frau von der Strasse doch vor! Die Graphiken suggerieren eine Komplexität der Gedankengänge, dabei sind sie simpel und für jedermann nachvollziehbar. Die Kürzel suggerieren Geheimnisse, dabei können sie ohne grosse Vorkenntnisse von jedem Leser verstanden werden. Ist das ganze nicht doch eher ein Etikettenschwindel!

Diese Papiere wirken doch nicht wie eine Orientierungshilfe sondern sie haben einen appellativen Charakter.

Pardon, je länger desto mehr wecken diese Darstellungen in uns grosses Misstrauen. Sollen sie uns etwa glauben machen, etwas zu sein (ein Geheimplan), obwohl sie es nicht sind (es ist kein Geheimplan), damit, wenn wir es dann glauben (dass es ein Geheimplan sei), dies als Hirngespinst (kein Geheimplan) entlarvt werden kann, was es ja ist (kein Geheimplan). Wäre das der Fall, so wäre es unglaublich! Unglaublich clever. Beängstigend dazu.

Oder hat Ex-Bankier Holenweger tatsächlich selbst eine Verschwörung gegen VR für möglich gehalten, sich gefragt, von wem sie ausgehen könnte und versucht, ihren Ablauf zu rekonstruieren? Seine Aussagen vom 11.9.07 deuten in diese Richtung:

Holenweger weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Falls es jemals einen Komplott gegen Bundesanwalt Roschacher gegeben habe, dann wären die Verantwortlichen bei der Bundesanwaltschaft oder bei der Bundeskriminalpolizei zu suchen, schreibt er in der Stellungnahme. Aus diesen Kreisen seien seit Dezember 2004 Schlüsselnachrichten an die Medien gelangt, die zum späteren Eklat geführt hätten.
Allerdings ist verblüffend (siehe Bild H-Plan), wie viele Details Holenweger bekannt waren.

Wir spekulieren, wohlgemerkt, dies ist eine Gedankenübung. - Wieso wir eigentlich spekulieren, wenn wir uns doch sonst gerne mit praktischen Ueberlegungen abgeben? - Weil an dieser Sache etwas faul zu sein scheint, deshalb.

(Bilder aus der Weltwoche online)

Meier-Schatz: Trojanische Flipcharts?

Wollen Sie eine steile These hören? Erinnern Sie sich an Watergate? Dann lesen Sie, Read your Lips!

Wie hier von Anfang an vertreten, ist an diesen seit Tagen durch die Medien geisternden Dokumenten mit dem angeblichen "Plan einer Verschwörung" des Ex-Bankiers Holenweger zur Absetzung des früheren Bundesstaatsanwaltes Roschacher etwas faul. Die Frage ist bloss: was?

Passieren Sie mit uns die Ereignisse der vergangenen Tage. Deren Kenntnis mit Stand per 10.9.07 abends (auf der Basis Tages-Anzeiger, 6.-10.9.; SF1, Arena vom 7.9.07, NZZ 6.-10.9.7; Weltwoche online, 5.-10.9.07) setzen wir allerdings voraus.

Sie haben die Kopien der Flipcharts von Ex-Bankier Oskar Holenweger (BH) online bei der Weltwoche und in Farbe im Tagesanzeiger (Printausgabe vom 10.9.07) gesehen. Nun prüfen Sie folgende wilden Spekulationen:

Wir fragen: Wieso hat BH bei der Niederschrift seine Sicht der Dinge nicht Notizpapier sondern Flipcharts anvertraut? Eine Flipchartseite ist teuer und unpraktisch, es blättert sich schlecht darin, zumindest wenn man alleine ist! Der mit BH befreundete und offenbar durch die Weitergabe von Originaldokumenten als Sprachrohr BHs legitimierte Nationalrat Christoph Mörgeli und andere Akteure wiesen wiederholt darauf hin, dass es sich bei den Notizen von BH um «grafische Lageanalysen eines verbitterten Generalstabsobersten, dessen Ehre und Bank von der Bundesanwaltschaft zerstört wurden» handle. Das Erstellen eines Flipcharts macht aber viel eher Sinn, wenn die Skizzen für mehr als zwei Augen bestimmt sind.

Wer einen Geheimplan entwirft, versucht üblicherweise alle Spuren zu verwischen, das liegt in der Natur der Sache. Die Dokumentation von Geheimnissen auf langlebigem Papier und die Anfertigung digitaler und damit beliebig reproduzierbarer Photographien ist daher prinzipiell äusserst unvorsichtig. Ausser, sie wären für die Oeffentlichkeit bestimmt.

Zur Geheimhaltung würde auch gehören, dass man wenigstens die Umstände der Entstehung allfälliger Dokumente verschleiert, wenn sie denn schon sein müssen. Wie kommt es nun, dass BH diese Flipcharts so deutlich sichtbar datiert hat? Nur der Ordnung zuliebe?

Wenn BH wirklich der ordnungsliebende Stratege ist, den die Datumsangaben suggerieren, wieso soll er dann spätere Zusätze nicht auch als solche gekennzeichnet haben? Gemäss Mörgeli ergänzte BH z.B. den mit „4.6.06“ datierten Bogen: das Stichwort „Moritz“ sei nicht am 4.6.06 sondern erst am 6.6.06 dazu geschrieben worden, an dem Tag an welchem Bundesrat Leuenbergers tatsächliche Involvierung bekannt geworden sei.

Woher weiss Nationalrat Mörgeli diese Details so genau? BH als alleiniger Autor müsste sie ihm gesagt haben. Wie aber kann sich BH so gut an Einzelheiten dieser Art erinnern, wenn er, auch gemäss Mörgeli, gleichzeitig von der Bedeutung anderer wesentlichen Details auf seinen Charts keine Ahnung mehr zu haben vorgibt, so z.B. dem Kürzel „BWG“.

Weiss BH überhaupt, was auf ‚seinen’ Charts steht? Ist er tatsächlich deren Verfasser? Kann man ihn befragen?

Wie kommt es, dass diese Flipchartskizzen Titel tragen, als stünden sie im Schatzplan eines Pfadfinderspiels? Stichworte wie „Verschwörung“ oder „eingekreist“? Solche Begriffe suggerieren Unbeteiligte als Zielpublikum, denn ein ‚Verschwörer’ weiss ja hoffentlich auch ohne Legenden, dass er bei einer ‚Verschwörung’ mit von Partie ist. Eine Geheimhaltung wird so jedoch von Anfang an arg sabotiert. Oder war sie gar nie vorgesehen?

Wieso sind die Flipcharts der Subkommission (SK) EJPD/BK der nationalrätlichen Geschäftsprüfungskommission (GPK) nicht zugänglich gewesen – gut, sie hat sich wohl auch nicht allzusehr darum bemüht – tauchen dann aber, einmal in aller Leute Munde, sofort über verschiedene Kanäle äusserst medienwirksam in der Oeffentlichkeit auf? Könnte die Antwort sein, dass die SK absichtlich mit einem nur kurz präsentierten Köder auf's Glatteis gelockt werden sollte? Wann hat die SK erstmals von der Existenz dieser Dokumente erfahren? Jedenfalls nicht mehr rechtzeitig, so dass dies in den Bericht hätte einfliessen können. An die Deutschen Behörden war ein Rechtshilfegesuch gestellt worden. Wer hatte es verfasst? Wer hat es beantwortet bzw. wer hat der SK die Photos der Notizen gezeigt?

Und: Waren diese Flipcharts von Anfang an für ein grösseres Publikum bestimmt und deshalb auch so schnell veröffentlicht?

Wieso hat BH Photos dieser Flipcharts vom 6/06, wenn sie denn aus dieser Zeit stammen, bis zum 3/07 aufbewahrt und dann in Deutschland bei seinem Schleichgang ums Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg in einer Kamera auf sich getragen?

"Er soll, so ein Polizei-Sprecher gegenüber Agenturen, im März dieses Jahrs «stundenlang in verdächtiger Weise» um den Sitz des Landeskriminalamts in Stuttgart geschlichen sein." (NZZ)
Geschah dies tatsächlich, wie behauptet, um einen V-Mann auffliegen zu lassen? Auf jeden Fall ruft schon dieser ‚Tanz’ um's LKA in Stuttgart nach Entdeckung. Ein Versuch, die Notizen in den Kreislauf der Behörden einzuschleusen?

Wer in der SK hat dafür gesorgt, dass diese Flipcharts, obwohl nicht richtig im Bericht, doch mit in die Berichtspräsentation gelangten? Eine Frage, die sich ohne Indiskretion nicht beantworten lässt.

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, verstehen Sie sicher die nächste Frage: Gibt es vielleicht tatsächlich einen Geheimplan? Einen Geheimplan der nicht vom 6/06 sondern aus der Zeit zwischen 9/06 bis 3/07 (der letzte der vier Berichte - Aufsichtsbericht Ramos - auf die die SK ihre Arbeit stützen sollte, erschien am 18. September 2006; Oskar Holenweger wurde am 26. März 07 in Stuttgart kontrolliert) datiert? Ein Geheimplan der nicht von BH alleine sondern von Personen im Umkreis z.B. der SVP verfasst wurde? In welchem es darum geht, einen drohenden GPK-Bericht ins Leere laufen zu lassen, ein GPK-Bericht, dessen Publikation aller politischer Erfahrung zufolge etwa in der Zeit knapp vor den Wahlen erfolgen würde und der das Verhalten von Bundesrat Christoph Blocher in der Angelegenheit Roschacher in ein kritisches Licht stellen könnte? Wäre das ein ausreichendes Motiv?

Sie sehen, all diese Ueberlegungen und Fragen liessen sich mit folgender hirnverbrannter Spekulation überraschend aber einleuchtend erklären:

Personen aus dem Umkreis von Christoph Blocher, möglicherweise ohne sein Wissen, aber mit einem grossen Interesse, den zu erwartenden Bericht der GPK zu diskreditieren, hätten anfangs 2007 beschlossen, der GPK pünklich zur Präsentation ihres Berichtes ein Kuckucksei unterzujubeln, für historisch gebildete: ein trojanisches Pferd. In diesem Kuckucksei würde eine vorgetäuschte Verschwörung stecken.

Das Wissen um eine solche mögliche Verschwörung wäre eine Versuchung, der die SK aufgrund ihrer politischen Zusammensetzung nicht widerstehen können würde. Ein eher blocherkritischer Kommissionsteil nicht, weil ihm der diffuse Verdacht aufgrund von „Dokumenten von erheblicher Tragweite, politischer Brisanz und staatspolitischer Relevanz“ politsch sehr gelegen käme, ein eher blocherfreundlicher Kommissionsteil nicht, wenn er mit den Autoren der ‚trojanischen’ Flipcharts in Verbindung stünde, ja, dafür zuständig wäre, dieses ‚hohle Ross’ mit in des ‚Gegners Festung’ zu ziehen. Darauf würde es für die Autoren der Verschwörungklamotte ein Leichtes sein, diese als völlig unbedarftes, privates Elaborat eines frustrierten und sich um sein Lebenswerk betrogen fühlenden Generalstabsobersten zu entlarven. So könnte vom wesentlichen Inhalt des Berichtes der GPK abgelenkt werden bzw. dessen Wert relativiert werden.

Sollte diese wahnwitzige Spekulation zutreffen, würde sie einige Ungereimtheiten auf einen Schlag verständlich machen:

'Schlich’ BH deshalb am 26.3.07 stundenlang auffällig um das Baden-Württembergische LKA in Stuttgart, weil er gefunden werden wollte?

Wurde deshalb die Oeffentlichkeit seit Ende August 07 mit teuren Inseraten mit dem Begriff „Geheimplan“ sensibilisiert, weil es ihn tatsächlich gab, nur nicht in der erwarteten Form?

Ist deshalb „Verschwörung“ auf grossem Papier gut lesbar festgehalten, in einer Schrift wie die Sonderangebote im Supermarkt, weil es jeder lesen soll?

Sind deshalb die Charts von BH als „Verschwörung“ angeschrieben, im wahrsten Sinne des Wortes, weil es jeder begreifen soll?

Sind sie deswegen der SK nur kurz im letzten Moment vorgestellt worden? Sollte sie das ‚Geschenk’ bloss in seiner Verpackung bestaunen, ja, sollte sie das 'trojanische Pferd' ohne detaillierte Untersuchung in Empfang nehmen? Ging sie dem Geheimplan prompt auf den Leim?

Waren deswegen Kopien und Originale (Flipcharts oder Photos?) für Nationalrat Christoph Mörgeli sofort zu haben, wurden sie deswegen der Weltwoche so rasch zugespielt, und von dieser - übertölpelt? - publiziert? Das Resultat einer geölten PR-Maschine, von langer Hand vorbereitet?

War deswegen ein Teil der Akteure für viele Beobachter so augenfällig nervös, weil den Ereignissen eben tatsächlich ein Geheimplan zugrunde liegt?

Nur wäre es dann nicht die mögliche Verschwörung, von welcher die Medien im Anschluss an die Berichtspräsentation der GPK fieberten, und auch nicht der Geheimplan, vor dem die SVP seit August 07 in ihren Inseraten warnte, sondern ein dritter, bisher tatsächlich geheimer Geheimplan, der nun erstmals in seinen möglichen Grundzügen aufgedeckt würde. Das hier entworfene Szenario ist hoch spekulativ, entstanden aufgrund von Informationen und Berichten in den Medien der letzten Tage, die der breiten Oeffentlichkeit durch Zeitung, TV und Internet frei zugänglich sind, aber es beantwortete erstmals auf schlüssige Weise einige der zentralen Fragen der Affäre.

Einige Fragen blieben allerdings offen, z.B.:

Weshalb der komplizierte Umweg über Stuttgart und die Deutschen Behörden? War es nicht doch eine (missglückte) Einzelaktion?

Weshalb ein so riskanter Plan, wo doch der GPK-Bericht zwar Bunderat Blocher deutlich kritisiert, seinem Amt aber kaum ernsthaft bedrohlich werden wird? Weshalb sollten sich dafür mehrere Parteikader politisch opfern?

Sind die von den Deutschen Behörden beschlagnahmten Bilder identisch mit den von Christoph Mörgeli bzw. der Weltwoche publizierten Unterlagen? - Das weiss momentan niemand. Gemäss der zynischen Logik der Vorgänge wäre das Bekanntwerden einer Diskrepanz in den Tagen vor der Bundesratswahl nicht verwunderlich. Wer weiss hier worüber bescheid?

Viel Geld wurde in die Inseratekampagne zur Vorbereitung der Bevölkerung auf einen „Geheimplan“ investiert, weshalb wohl bloss?


Oder ist der ganze H-Plan nicht doch letztlich das herbeiphantasierte Armageddon eines auf allen ihm wichtigen Ebenen seiner Existenz zutiefst verletzten Einzelnen? Die persönliche Tragödie eines modernen Hiobs?

Montag, September 10, 2007

Lucrezia Meier-Schatz

Dass man aufgrund seiner politischen Arbeit in der Schweiz wegen Morddrohungen Personenschutz braucht, ist eine Ungeheuerlichkeit.

Allerdings dafür andere Politiker verantwortlich machen - wie soll das gehen? Da gäbe es dann eine Reihe von Politikern, die man für Drohungen, die andere Politiker erhalten haben, ebenfalls verantwortlich machen müsste. Sicher hat auch Nationalrat Christoph Mörgeli schon öfters 'gute Wünsche' dieser Art erhalten. Genau so sicher wie auch Exponenten anderer Parteien.

Werden solch inakzeptable Drohungen ausgestossen, so zeigt das ein wenig, wie gross bei gewissen hilf- und hoffnungslosen Gemütern das Ausmass der empfundenen Ungerechtigkeit ist. Und es zeigt, wie es auf allen Seiten Leute bar jeder Kinderstube gibt.

Es ist dies sicher eine Gelegenheit für z.B. Herrn Mörgeli, sich klar vor solch infamen Drohungen zu distanzieren und sich damit aktiv in die Reihen der Fair Player einzuordnen. Ein Lächeln da, ein Bedauern dort kann Wunder wirken. Das ist es ja, was den Kritikern der SVP am meisten Wasser auf die Mühlen leitet: Soft-factors, Atmosphärisches.

Allerdings, selbst eine ernst gemeinte Distanzierung ist im aktuellen politischen Klima nicht ohne Risiko. Schnell wird es von der Gegenseite als Schuldeingeständnis instrumentalisiert - und schon hat man einen Prozess am Hals. Eine delikate Aufgabe.

(Bild von der persönlichen Website von CVP Nationalrätin Meier-Schatz)

Zürcher Szene: Platzspitz, Letten, ...Zürihorn?

Wieder ist ein Jugendlicher an der Zürcher Seepromenade von einer Bande schwer verletzt worden, Bericht Tagesanzeiger online vom 10.9.07, die Fälle häufen sich.

Und wir wundern uns. Da hat man doch in den 90er Jahren in Zürich zu Genüge dieses grossangelegte Sozialexperiment namens "Needle Park" und anschliessend den Letten studieren können. Oder das besetzte Wohlgrothareal. Oder die Eskalation der "1.Mai Feier" über die Jahre. Immer das gleiche unselige Prinzip des zu lange Gewährenlassens, bis die Illegalität sich selbst zum Prinzip erklärt.

Sowohl die offene Drogenszene mit der katastrophalen Verwahrlosung und schliesslich sich häufenden Schiessereien mit Todesfolge wie auch die sich immer autonomer gebärdenden Hausbesetzer mit ihrem Staat im Staat, wo Kriminelle sich dem Zugriff der Polizei entziehen konnten, als auch die inzwischen europaweit Krawalltouristen anziehende 1. Mai-Prügelparty, haben uns doch, so meinte man, ein für alle Male gelehrt, dass gesellschaftliche Fehlentwicklungen dieser Art sich verhalten wie Krebs: wenn man einfach nur zuschaut, dann wachsen einem die Probleme schliesslich über den Kopf, und können nur noch mit einem überproportionalen Aufwand, sprich: einer Radikaloperation, in den Griff bekommen werden.

Die Antwort auf Verwahrlosung der öffentlichen Sitten hat der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani in den 90ern gegeben und damit seine Stadt saniert: Zero Tolerance.

Wir verstehen nicht, wie die linke Stadtzürcher Regierung zulassen kann, dass sich ein Normalbürger bereits jetzt nach Einbruch der Dunkelheit nur noch mit grossem Unbehagen ans Zürihorn wagt. Das ist skandalös! Und wir haben kein Interesse daran, in 2 oder 3 Jahren hören zu müssen, man hätte die Entwicklung unterschätzt, es sei nicht absehbar gewesen, wie schlimm es kommen würde.

Doch, es ist absehbar. Die zu treffenden Massnahmen sind sonnenklar. Der Staat hat die Sicherheit auch an der Seepromenade zu garantieren.

Cc. so seltsam es klingen mag, dazu gehört auch, dass z.B. Velofahrer und Fussgänger sich in Zürich nicht weiter benehmen dürfen, als gäbe es keine Strassenverkehrsgesetze. Da besteht eben ein Zusammenhang. Das ist eine Logik, die die Stadtzürcher Regierung sehr wohl versteht, wie die überall aus dem Boden spriessenden Geschwindigkeitsautomaten zeigen, oder nicht?!

Samstag, September 08, 2007

Bericht der GPK-N 5.9.07

Wo steht in diesem Bericht (pdf) zur Überprüfung der Funktion der Strafverfolgungsbehörden des Bundes eigentlich, wer Mitglied der nationalrätlichen Geschäftsprüfungskommission bzw. deren Subkommission war? Wir lesen auf Seite 96 blosse vier Namen. Ist es üblich, die Mitglieder nicht zu nennen?

Relevantes Update: siehe Kommentar 3

Madeleine McCann - remember Lindy Chamberlain

Wer die Entwicklungen im Fall der in Portugal vermissten Madeleine Chamberlain verfolgt, ist nicht erstaunt, dass sich nun der Verdacht der Behörden auf einmal gegen die Eltern richtet.

Die Strafverfolgungsbehörden sind in solchen Fällen grossem medialen Interesse und damit einem starken Erfolgsdruck ausgesetzt. Bei Ausbleiben konkreter Ergebnisse wuchern die Spekulationen und es ist schon in anderen Fällen zur plötzlichen Verdachtsumkehr mit einem 'Medienurteil' gekommen.

In den 80er Jahren kam es so in Australien zu einem grotesken Justizirrtum. Die Mutter Lindy Chamberlain der auf einem Campingplatz am Ayers Rock spurlos aus einem Zelt verschwundenen Azaria wurde wegen Mordes verurteilt, obwohl sie ihre Unschuld immer beteuerte, und erst aufgrund des zufälligen Fundes der vermissten Babykleidung mit Spuren eines Dingos, einem australischen Wildhund, Jahre später frei gesprochen.

Die bewegende Geschichte wurde von Hollywood 1988 verfilmt, der Film "Cry in the Dark" mit der Schauspielerin Meryl Streep war auch bei uns in den Kinos zu sehen.

Bundesrat bei Wahl von Bischof Vitus Huonder

Die Tagesschau von SF1 vom 8.9.07 um 19.30 Uhr zeigt die CVP-Bundesrätin Doris Leuthard als Rednerin anlässlich der Wahl des neuen Bischofs Vitus Huonder.

Wir wundern uns. Wie sieht das nun aus mit der Trennung von Religion und Staat?

CVP = doch nicht nur "Familienpartei", sondern eben auch nach wie vor katholische Partei?

Die gleiche Tagesschau zeigt dann zudem noch einen längeren Beitrag über den Papst Benedikt XVI.

Donnerstag, September 06, 2007

Fehr in Tele Züri: "Dreck am Stecken"

Nationalrat Mario Fehr wiederholt im Talk Täglich von Tele Züri zehnmal, dass er nicht sage, dass Nationalrat Christoph Moergeli "Dreck am Stecken" habe.

Das ist Demagogie.

Sie können es selbst versuchen. Sagen sie mal einer anderen Person mehrere Male hintereinander, "ich sage nicht, dass du ein A..." bist. Jeder weiss, dass man es dann eben doch gesagt hat.

Verschwörung "Roschacher"

Ha ha ha, schauen Sie sich bei der Weltwoche einmal die bei dem Ex-Bankier Holenweger "gefundenen" Dokumente an, die gemäss der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Nationalrates eine Verschwörung gegen Ex-Bundesstaatsanwalt Roschacher belegen sollen. In grossen, nicht zu übersehenden Worten steht da "Verschwörung" und "VR eingekreist". Da lachen ja die Hühner.

Der Zürcher Tagesanzeiger widmet der ganzen Sache in seiner heutigen Print-Ausgabe 6.9.07 eine Doppelseite - sehr erstaunlich! - und benützt die Angelegenheit krampfhaft, um Stimmung gegen Bundesrat Christoph Blocher zu machen. Der Tagi online am 6.9.07 mittags:

Das Parlament muss am 12. Dezember Bundesrat Christoph Blocher in Unkenntnis darüber wählen, ob er in ein Komplott um Alt-Bundesanwalt Roschacher verstrickt ist.
Wir prophezeien dem Tagi ein Ende mit Schrecken in dieser Sache, denn:

1. Wenn man einem Politiker wie Christoph Blocher wirklich schaden, will, muss man ihn loben oder ignorieren. Das begreifen die emotionalisierten Linkgläubigen (sic) schon seit Jahren nicht.

2. Diese bei Holenweger gefundenen Dokumente einer "Verschwörung" sind einer der grösseren medialen Rohrkrepierer der letzten Jahre. Schauen Sie sich doch die Papiere einmal an. Ha, so stellen sich Pfadfinder einen Komplott vor.

Zahlreiche Indizien weisen auf einen getürkten Fall hin, bzw. darauf, dass diese Papiere persönliche Gedankenskizzen sind, z.B. die Frage, wieso ein an einer Verschwörung Beteiligter sich ausgerechnet mit brisanten Papieren in der Tasche stundenlang vor einer Deutschen Behörde verdächtig zu machen versucht. Das wäre ja ärgster Dilettantismus. So verhält man sich nur, wenn man gefunden werden will. Wie im Himmel kann die GPK solche Papiere als wichtig einstufen? Und wie kommt es, dass der kalte Kaffee "Röstung Roschacher" nun wenige Wochen vor den Wahlen auf einmal als heisser Espresso verkauft wird?

Es ist erstaunlich, wie dem Tagi bei gewissen Fragen das richtige Mass abhanden zu kommen scheint. Da ist ganz offensichtlich Wunschdenken mit der Redaktion durchgebrannt.

Nachtrag: Zitat aus der NZZ online vom 6.9.07 abends, das die Sachlage auf den Punkt bringt:
Falls die am Donnerstag präsentierten Dokumente tatsächlich die einzigen Anhaltspunkte für das angebliche Komplott gegen Roschacher darstellen, befindet sich die nationalrätliche GPK auf dünnem Eis. Die eher wirren Notizen Holenwegers sind wohl kaum ein Verschwörungskonzept, sondern vielmehr «grafische Lageanalysen eines verbitterten Generalstabsobersten, dessen Ehre und Bank von der Bundesanwaltschaft zerstört wurden», wie sich Mörgeli ausdrückte. Auch die Adressliste mit den Personen, die bestimmte Aufgaben beim «Komplott» gegen Roschacher übernehmen sollten («H-Plan»), lässt einen eher schmunzeln als zittern, finden sich darauf doch so unbescholtene beziehungsweise harmlose Bürger wie die Bundesräte Merz und Schmid, der Glarner FDP-Ständerat Fritz Schiesser oder der frühere Informationschef von alt Bundesrat Deiss, Ruedi Christen. Laut Mörgeli bedauert Holenweger, dass diese und weitere ahnungslose Personen nun als angebliche Drahtzieher eines Komplotts dastehen.

(Bild von der Weltwoche online)

Mittwoch, September 05, 2007

Skyguide Urteil: politische Dimension

Nachdem nun aktenkundig ist, dass in der Firma Skyguide im Jahr 2004 eine ungenügende Sicherheitskultur geherrscht hat, wüssten wir gerne, wie es denn um die Sicherheitskultur in Schweizer Atomkraftwerken bestellt ist.

Wieso?

Antwort: Es gibt da nämlich Parallelen!

Bezüglich Sicherheitsaspekt sind sowohl Flugsicherung wie auch Atomkraft hochsensibel. Private Unternehmen sind, trotz Bundesbeteiligung, dem ubiquitären Spardruck der letzten Jahre ausgesetzt. In beiden Bereichen sind private Firmen als de-facto Monopolisten tätig; das Mono- oder Oligopol verhindert jedoch eine wirksame Kontrolle durch Konkurrenz. Dies erhöht die Anforderungen an die staatliche Kontrolle. Und diese obliegt letztlich in beiden Fällen dem gleichen Departement, bzw. dem gleichen Bundesrat, Moritz Leuenberger.

War ein Versagen der Firma Skyguide eine Katastrophe für 71 Menschen, so wäre ein vergleichbares Versagen im Bereich der Atomkraft ein Desaster für whs. Hunderttausende. Nach Ueberlingen kann niemand mehr leichtfertig grundsätzliche Fragen dieser Art vom Tisch wischen, sondern die Sicherheitskultur der Schweizer Atomkraftwerkbetreiber interessiert uns mehr als auch schon.

(Siehe auch Skyguide - Ueberlingen: Schuldsprüche)

Dienstag, September 04, 2007

Skyguide - Ueberlingen: Schuldsprüche

Vier Kadermitglieder der Skyguide sind heute 4.9.07 vom Bezirksgericht Bülach im Fall der Flugzeugkatastrophe von Ueberlingen verurteilt worden, Bericht im Tagesanzeiger.

Wir fragen uns, bis auf welche Kaderstufe hoch hier die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen wurden, und wieso die höchsten Vorgesetzten scheinbar straffrei ausgehen? (Graphik: Swissinfo, 14.5.07)

Leider ist auch die folgende Erklärung, Zitat aus einem Beitrag von Swissinfo vom 14.5.07, also schon vor Prozess und Urteilsverkündung, unbefriedigend:

Gegen Skyguide-Chef Alain Rossier, der im Dezember 2006 mit sofortiger Wirkung zurückgetreten war, wurde keine Anklage erhoben.

Der Grund dafür ist für Staatsanwalt Bernhard Hecht relativ klar, wie er gegenüber swissinfo erläuterte. Bei einem Fahrlässigkeitsdelikt müsse eine adäquate Kausalität zwischen den Handlungen oder Unterlassungen, die jemand begangen hat, und den Folgen bestehen, also dem Zusammenstoss der Flugzeuge. "Und dieser Zusammenhang kann Herrn Rossier nicht nachgewiesen werden."
Der CEO einer Firma, insbesondere wenn sie per definitionem Sicherheit und Führung garantieren soll ("Skyguide"), ist doch dafür verantwortlich, ein Betriebsklima und organisatorische Strukturen sicherzustellen, die fahrlässiges Arbeiten nicht ausschliessen, aber doch äusserst unwahrscheinlich machen. Wenn nun nicht bloss einer, sondern gleich vier (!) Kaderleute wegen Fahrlässigkeit verurteilt werden, dann hat die Führung der Firma ganz offensichtlich in ihrer Kernkompetenz versagt.

Es ist stossend, dass in einem solchen Fall die obersten Verantwortlichen nicht belangt werden können, zumal der CEO ja sowohl intern als auch von den zuständigen staatlichen Kontrollinstanzen (BAZL) auf das unbefriedigende Sicherheitsmanagement hingewiesen worden war. Liegt hier eine systematische Gesetzeslücke vor? Oder hätte ein findiger Staatsanwalt mehr machen können?

Oder zeigt diese ganze Angelegenheit, dass sicherheitsrelevante Tätigkeiten durch einen de-facto Monopolisten letztlich zu den klassischen Staatsaufgaben gehören?

Wir fragen uns auch: Wie sieht denn das mit dem Risikomanagement bei anderen sensiblen de-facto Monopolisten aus, wie z.B. den Betreibern von Atomkraftwerken? Gibt es da auch so lausige Sicherheitskulturen...?

Montag, September 03, 2007

CO2 - schweres Gas im Eiskern...?

Aus den im Projekt EPICA in der Antarktis gewonnenen Eisbohrkernen (unter Beteiligung des Physikalischen Instituts der Uni Bern) wird unter anderem die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) über Hunderttausende von Jahren zurückverfolgt. Die rohen Daten sind übrigens öffentlich.

Dem Gas wird auch eine wichtige Rolle als sogenanntes Treibhausgas zugesprochen, d.h. in hoher Konzentration in der Atmosphäre soll es wesentlich zu einer Temperaturerhöhung führen.

Interessant ist, dass CO2 schwerer ist als Luft. Der Laie fragt sich nun, ob bei dem Schluss von Eisbohrkerndaten auf das Klima berücksichtigt wurde, dass CO2 whs. in Bodennähe in höherer Konzentration vorhanden war als nur schon wenige Meter über dem Grund, und dass es z.B. eine wesentliche Rolle spielen würde, wenn der Einschluss ins gefrierende Wasser in einer Senke anstatt auf einer Anhöhe geschähe - was durchaus plausibel ist, da Wasser doch eigentlich immer nach unten fliesst, also sich in Senken ansammelt, da, wo es auch eher schattig ist und gefriert, da, wo auch ein schweres Gas wie Kohlendioxid eher hinfliesst.

Das hiesse, dass die absolute Konzentration von CO2 im Eis unter Umständen gar nicht repräsentativ ist für die generelle atmosphärische Konzentration zu einem bestimmten Zeitpunkt und insbesondere nicht mit den heutigen Werten verglichen werden könnte. Einzig die Schwankungen dürften dann noch Aussagen ermöglichen.

Ja ganz grundsätzlich kann man sich fragen, wie denn ein Gas, das schwerer ist als Luft, in der Atmosphäre überhaupt eine so wichtige Rolle spielen kann, wie ihm zugeschrieben wird. Gibt es Messungen in grosser Höhe, und über welchen Zeitraum reichen sie?

CO2 und Klimawandel: Mensch unschuldig!


Wer die Daten zum Klima während der letzten 4 Eiszeiten, also über einen Zeitraum von 430'000 Jahren anschaut, bemerkt, dass es bei jeder Zwischeneiszeit nicht nur zu einem sehr abrupten Anstieg der Temperaturen gekommen ist, sondern dass gleichzeitig jeweils auch die Konzentrationen der Gase Kohlendioxid (CO2) respektive Methan (CH4) in der Atmosphäre stark anstiegen.

Diese erstaunlichen Daten (NZZ vom 11. Juli 2007, Graphik plus ausführlicher Artikel) machen zwei Dinge deutlich:

1. Es ist wissenschaftlich gesehen völlig unklar, was Ursache der Klimaerwärmung und was Folge ist, oder ob beide Parameter, Welttemperatur und Gaskonzentration in der Atmosphäre, nur Konsequenzen anderer Phänomene sind und deshalb synchron zueinander auftreten.

2. Der Mensch hatte weder vor 430- noch vor 340- noch vor 240- noch vor 130-Tausend Jahren irgend etwas mit diesen 'plötzlichen' Veränderungen zu tun und der Schluss liegt nahe, dass er grundsätzlich auch heute nichts damit zu tun hat.

Wenn Sie's nicht fassen können, schauen Sie sich die Graphik nochmals gut an. Und lesen Sie den NZZ-Artikel (pdf). Und lesen Sie vielleicht sogar die Quellen im Science-Express vom 5. Juli 2007 und 14. Juni 2007.

Es ist leider grotesk, wie solche Fakten in der aktuellen Klimadiskussion ignoriert werden, die momentanen medialen und politischen Vorgänge kann man guten Gewissens als Hysterie bezeichnen. Vergessen Sie diesen ganzen CO2-Reduktions-Hype, das ist unseriöse Angstmache!

(siehe auch stabiler Golfstrom)

Trauerspiel Flugticket Buchung

Es ist ein Desaster, wie man im Jahre 2007 online nach wie vor keine vernünftige Seite findet, auf der sich übersichtlich Flüge buchen lassen.

Wir sprechen nicht von einzelnen Fluggesellschaften wie z.B. Easy Jet oder Air Berlin, die das für ihre eigenen Angebote hervorragend gelöst haben.

Sondern es geht darum, dass das breite Publikum gerne den gleichen Zugriff auf Flugdaten hätte, den jedes Reisebüro hat, also z.B. auf das System von SABRE oder Galileo Air. Nicht aktiv, aber wenigstens passiv!

Man will doch einfach von zuhause oder dem Arbeitsplatz aus kurz nachschauen können, wann es welche Flüge an eine x-beliebige Destination gibt, ob noch Plätze frei sind und insbesondere, wieviel sie kosten. Die Buchung darf dann von uns aus immer noch das Reisebüro vornehmen. So kommen die Kunden informiert zum Verkäufer, beide sparen Zeit und Geld.

Die heute verfügbaren Buchungsmaschinen sind jedoch ein Witz, sie zeigen zahlreiche freie Flüge nicht an und die Preise sind unbrauchbar. Oft lassen sich die Daten für die nächsten Tage auch gar nicht mehr einsehen, vom gleichen Tag wollen wir ja schon gar nicht träumen. Kurzfristig buchen ist so ein Ding der Unmöglichkeit.

Erstaunlicherweise wird z.B. das System X von fast jedem Schweizer Reisebüro auf seiner Website angeboten (z.B. Condor-Reisen oder Den's Travelshop), obwohl die gelieferten Daten regelmässig nichts zu tun haben mit den Angaben, die man dann in einem Reisebüro erhält.

Die Seite www.SabreAir.com hingegen ist, man staunt Bauklötze, zum Verkauf ausgeschrieben - obwohl SabreAir eines der innovativen Produkte ist, die SABRE den Reiseveranstaltern verkauft, damit diese eben genau an die von uns auch gewünschten Informationen herankommen. Das ist lächerlich!

Wir behaupten: aufgrund der fehlenden Transparenz in diesem Markt machen alle Teilnehmer Verluste: die Käufer bezahlen zu viel, die Verkäufer machen dafür zu tiefe Umsätze - den Fluggesellschaften entgehen so jedes Jahr Millionen von Euros und Dollars.

Was ja nicht weiter schlimm ist, denn vor dem Bankrott wirft ihnen der Staat garantiert wieder Geld hin.

Freitag, August 31, 2007

NZZ online - Tagesanzeiger online: wer schreibt ab?

Die online Artikel der Seiten von NZZ online und Tagesanzeiger weisen im Bereich der Sportberichterstattung leider immer wieder praktisch identische Texte auf. Ganz offensichtlich werden Agenturmeldungen kaum verändert übernommen.

Ein Beispiel: die Ergebnisse der Auslosung der nächsten UEFA-Cup Runde vom 31.8.07 in der NZZ und im Tagi.

Schade, das nimmt den beiden Diensten ein wenig ihre Exklusivität und damit auch Attraktivität.

Der Tagi ist dabei mit seiner Publikation um 13.51 schneller als die Alte Dame, Publikationstermin 14.25 Uhr. Dafür 'druckt' diese auch sämtliche ausgelosten Begegnungen 'ab'.

Donnerstag, August 30, 2007

Rafael Nadal: Tennis, Muskeln - und Verletzungen

Es fällt auf, wie die aktuelle Nummer 2 des Welttennis, Rafael Nadal, nicht nur mit eindrücklichen Muskelpaketen versehen, sondern auch häufig verletzt ist.

Und man fragt sich bei beiden Dingen: woher kommt das?

Marco Meier - Frank A. Meyer ?

Marco Meier, bisheriger Leiter der Redaktion "Sternstunden" von SF DRS, wird neuer Chef von DRS 2, dem staatlichen Kulturkanal des Schweizer Radios. Das Budget dieses Senders betrage 28 Millionen sFr, wobei es sich weitgehend um Gebührengelder handelt.

Frage: Ist Marco Meier eigentlich verwandt mit Frank A. Meyer, dem "Chefpublizisten" des Ringier Verlages? Ihre Stimme und Gestik jedenfalls weisen deutliche Gemeinsamkeiten auf ;)

Mittwoch, August 29, 2007

Kirchenstreit Röschenz - Katholische Kirche

Die Stimme einer Röschenzerin in der Sendung Rendez-vous am Mittag von Radio DRS, heute 29.8.07: "Wir (Katholiken in Röschenz) wollen ja in der katholischen Kirche bleiben. Aber die in Solothurn sollen einmal merken, dass wir nicht in einer Monarchie sondern in einer Demokratie leben."

Da irrt sich die Dame leider. Ihre Kirchgemeinde ist zwar ein staatskirchenrechtliches und damit politisches Konstrukt, dieses hat aber auch eine kanonische Funktion, ist also über die Kette Pfarrei-Bistum-Weltkirche Teil der katholischen Kirche und diese ist keine demokratische Institution, sondern streng hierarchisch organisiert mit einer Person an der Spitze, die, obwohl sie aus protestantischer Sicht ein Sünder ist wie alle Menschen, für gewisse Angelegenheiten Unfehlbarkeit in Anspruch nimmt.
(Informationen zur Schweizer Staatskirchenlösung)

Diese Haltung färbt auch ab auf die unteren Chargen, die beispielsweise in Personalfragen einmal definitiv bezogene Positionen nicht mehr so einfach in Frage stellen werden, ja, das gar nicht können. Schon in einer säkularen Institution müsste ja ein Chef, der einen Angestellten wiederholt als untragbar bezeichnet und ihn entlassen hat (!), das aber nicht durchsetzen kann, seinen Rücktritt einreichen. Auf die Kirche übertragen müsste daher Diözesanbischof Kurt Koch, Bistum Basel, zurücktreten, falls Pfarrer Franz Sabo im Amt bliebe.

Da der strenggläubige Bischof aber letztlich aus kirchlicher Sicht von Gott eingesetzt wurde, ein Rücktritt also Widerstand gegen Gottes Wille wäre, und gleichzeitig eine Einschränkung seines kanonischen Rechts (wie das in der Schweizer Staatskirche der Fall ist) eigentlich ebenfalls gegen einen Glauben verstösst, der sich allein Gott gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet weiss, vermuten wir, dass Bischof Koch weder aufgrund politischen Drucks von dieser Entlassung zurücktreten noch einfach so seine Stelle wechseln kann. Das bedeutet, Pfarrer Sabo kann unmöglich im Amt bleiben. Vergessen Sie's!

Mögliche Lösungen: exemplarischer staatlicher Zwang - bezeichnenderweise kommt die Sache nun ja auch vor Gericht. Oder..., und das wird geschehen, sollte die Kirche nun den ersten Prozess verlieren und sich eine Niederlage auch vor Bundesgericht abzeichnen, was mit einem schmerzlichen Prestige- und Machtverlust verbunden wäre und sie sicher zu vermeiden suchen wird, ... oder Bischof Koch wird abberufen.

Allerdings gibt möglicherweise das staatliche Gericht schon in erster Instanz der Kirche Recht. Sie darf nämlich Pfarrer Sabo entlassen, sofern sie das arbeitsrechtlich korrekt tut. Jeder Arbeitgeber kann einen in wesentlichen Fragen illoyalen Angestellten 'in die Wüste schicken'. Die Röschenzer können sich zwar weigern, einen neuen Pfarrer zu akzeptieren, aber auch die Kirche darf einen (bisherigen) Pfarrer ablehnen, beide Seiten haben so etwas wie ein Vetorecht. Gegen das Veto der Kirche kann die katholische Kirchgemeinde Röschenz eigentlich ausser laut zu schreien nicht allzuviel unternehmen, es sei denn, die Entlassung erfolgte in profan weltlichem Sinne unrechtmässsig.

Delikat wäre in diesem Fall, wenn Pfarrer Sabo in gewissen religiösen Fragen andere Ansichten als seine Kirche vertritt und damit unklar ist, ob er, weil es um Wesentliches geht, wegen Illoyalität zu entlassen ist oder wegen des Rechtes auf Glaubensfreiheit gerade nicht entlassen werden darf. Aufgrund seines Glaubens darf ja niemand diskriminiert, also z.B. entlassen werden; anderseits leuchtet es ein, dass z.B. ein Priester, der, hypothetisch angenommen, auf einmal zum Islam konvertiert, nicht mehr als Priester tragbar ist.

Hier zeigt sich wieder einmal exemplarisch die Unvereinbarkeit von kirchlichen und politischen Anliegen, weshalb diese voneinander getrennt werden sollen. Die Schweiz hat diese Trennung nie ganz konsequent vollzogen, was von Zeit zu Zeit dann eben zu solchen Konflikten führt.