Montag, Dezember 22, 2008

USA: Einreiseschikanen

Die USA führen klammheimlich die Visumspflicht für europäische und andere Besucher wieder ein. Vorerst noch ohne Gebühren, bald werden diese jedoch folgen, wir sind da zuversichtlich.

Wir dürfen also in Zukunft die Volltrottel-Frage, ob wir Mitglied einer terroristischen Vereinigung sind (Sie stutzen? - Aha, Sie haben noch nie einen dieser grünen Visa Waiver ausgefüllt), schon Tage vor einer Reise am Internet beantworten. Spontane Flüge werden verunmöglicht, denn die Daten müssen mindestens 3 Tage vor der Reise eingereicht werden. Wenigstens ist eine einmal erteilte Bewilligung für 2 Jahre gültig, so ist für Folgereisen doch wieder eine gewisse Flexibilität gegeben.

Nun, die Brasilianer haben uns vorgemacht, wie man mit solchen amerikanischen Grosssmachtallüren umgehen muss: do ut des. Werden die Europäer für Reisen von Amerikanern in den Schengenraum das gleiche verlangen, so wird der Spuk rasch enden. Denn niemand kann so hartnäckig meckern und für seine Rechte auf die Barrikaden gehen, wie aufgebrachte Amerikaner.

Sonntag, Dezember 21, 2008

FDP-Attacke auf Blocher

Die FDP wirft Altbundesrat Christoph Blocher vor, mit seiner Politik "Totengräber der Wirtschaft" zu sein.

Da kann man nur erneut staunen: ja ist denn diese FDP komplett von der Rolle?! Sie zieht ihr 'Selbstbeerdigungsprogramm' ganz offensichtlich ohne Rücksicht auf Verluste durch. In wenigen Jahren wird diese Partei auf nationaler Ebene in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein, es ist kaum zu fassen.

Der eigentliche Totengräber hier ist: die FDP. Sie begräbt sich selbst.

Mittwoch, Dezember 17, 2008

Werbebudget Migros

Die Migros will ihr Werbebudget überdenken.

Das wurde ja auch Zeit! Oder sind Sie ernsthaft schon mal in der Migros etwas einkaufen gegangen, wegen dieser doppelseitigen Inserate in der Tagespresse mit einem um 30 Rappen vergünstigten Pouletbeinchen? Das ist total irrelevante Werbung.

Die Printpresse wird keine Freude haben an diesen Ueberlegungen.

Uebrigens: würde ein Grossverteiler mal seine Papiertaschen vernünftig bedrucken, so dass man diese endlich nicht nur anschauen sondern sogar mögen könnte, so würde sich da eine massiv unternutzte Werbefläche endlich zu dem entwickeln, was sie eigentlich sein sollte: allgegenwärtig, trendy, cool, in. Und nicht schleunigst im Altpapier landen, wie das die meisten Taschen heute tun.

Freitag, Dezember 05, 2008

Todesursache Alex Widmer?

Alle schreiben sie über den unerwarteten Tod des Bankiers Alex Widmer.

Nur niemand, woran er denn gestorben ist. Mit 52 Jahren, das ist ja sehr jung.

An einem Herzinfarkt? Oder Unfall? Oder Suizid? Oder Krebs? Oder Medikamenten?

Schon erstaunlich, diese grassierende political correctness. Die es den Medien erlaubt, intimste Privatheiten von zur Gegenwehr unfähigen Personen des gar nicht so öffentlichen Lebens auf ihren Titelseiten breit zu walzen. Es jedoch verbietet, eine Todesursache einer bekannten und exponierten Person bekannt zu geben. Was ist so privat daran?

Oder ist bei ihm einfach mit genügend Geld für Anwälte und einen Prozess zu rechnen?

Dabei muss man doch Spekulationen schon vor dem ersten Gedanken daran entschieden entgegen treten.

Dienstag, Dezember 02, 2008

Steuern in Deutschland

In Deutschland muss zukünftig jemand, der Steuern in der Höhe von 1 Million Euro nicht bezahlt hat, mit einer längeren Haftstrafe rechnen.

Da sträuben sich einer Schweizerseele aber wirklich alle Haare.

Und wir weisen diskret darauf hin, dass unsere lieben Nachbarn zwar nun Jahrzehnte mustergültig Reue gezeigt und Busse getan haben für vergangene Uebeltaten, dabei es aber verpasst haben, ihren fatalen Hang zum Totalitären an der Wurzel auszurotten. Durch die Hintertüre schleicht sie sich wieder ein, die totale Staatsgläubigkeit, die totale Staatsgewalt.

Wo sind die warnenden Stimmen Deutschlands? Die Geschichte wiederholt sich; noch ist eine Ausreise möglich, wie wir es hier in der Schweiz jeden Tag eindrücklich vor Augen geführt bekommen.

Sonntag, Oktober 12, 2008

Giacobbo/Müller - gähn

Wer sagt es eigentlich endlich einmal laut, dass die beiden Satiriker in ihrer sonntäglichen Sendung zum Einschlafen hölzern und langweilig sind, immer schon waren. Seit Jahren versuchen wir immer wieder mal, durch die medial kolportierte Begeisterung inspiriert, an diesen Giacobbo-Sendungen Vergnügen zu finden, es gibt ja sonst keine humoristischen Alternativen im Schweizer TV. Aber die Pointen im Lifeprogramm sind so was von holperig und offensichtlich einstudiert. Einzig die eingespielten Clips sind lustig und immer wieder köstlich subversiv, aber die Talkshow kann man rauchen.

Donnerstag, September 18, 2008

Bankier Mirabauds Schnauz

Pierre Mirabaud, der in seiner Wortwahl nicht immer ganz glückliche Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, äussert sich mit beruhigend gemeinten Bekundungen zur aktuellen Krise der Banken.

Nun, uns interessiert schon lange, wie Mirabaud in einem Business, in dem der gut sitzende Anzug und die korrekt gebundene Kravatte zu den elementaren Ueberlebensrequisiten gehören, über Jahre ein so subversives Stück wie seinen Zwirbelschnauz über die Runden zu retten vermocht hat.

Denn, in der einschlägigen Literatur wie auch den Filmen Hollywoods ist ein solcher Schnauz ja DAS Erkennungsmerkmal des notorisch präkonkursiten Geschäftemachers.

Köstlich also, wie uns dieser Fleisch gwordene Typus Zuversicht einzuflössen sucht - es fehlt bloss noch der Zylinder. Aus dem er dann noch einige fette Hasen zaubern darf, damit wir alle satt werden, auch wenn die UBS vielleicht ihren letzten Schnaufer getan haben sollte.

Mittwoch, September 03, 2008

Botellón und Biertram in Zürich

Der Stadtrat Zürichs zeigte sich besorgt über den ersten Botellón am letzten Augustwochenende 08 in Zürich und erwog gar ein Verbot desselben. In breiten Kreisen wurde ebenfalls Kritik laut an dieser Form des Treffs Adoleszenter zum blossen sich Besaufen.

Und wir wiederholen: wie kann man so bescheuert sein, monatelang ein Biertram durch die Strassen Zürichs fahren zu lassen, nur weil es der VBZ, einem städtischen Betrieb, ein wenig Werbeeinnahmen bringt, und sich gleichzeitig dann darüber empören, dass die Jugendlichen tatsächlich Bier trinken. Bigotter geht's nicht mehr.

Die Jungs trinken übrigens Bier, nicht weil sie am verblöden sind, sondern um zu provozieren, weil man damit perfekt gegen die grassierende politische Korrektheit protestieren kann, ist doch klar! Es wird sicher noch mehr solche Aktionen geben. Erstaunlich, dass eine solche Analyse bisher in keinem Medium nachgelesen werden kann.

Samstag, August 23, 2008

Samstagsrundschau - unfähige Journalisten

Radio DRS, Samstagrundschau.

Eine halbe Stunde steht Bundesrat Leuenberger dem Journalisten Dieter Kohler zur Verfügung.

Und er bringt es fertig, ihn nochmals zur Affäre Nef und dann wieder zur Endlosplatte "Stimmung im Bundesrat" und Kuschelkurs und fehlende SVP und Widmer-Schlumpf zu befragen - und dabei fällt kaum ein Wort zu den wichtigen Dossiers von Bundesrat Leuenberger.

Was passiert in der Frage des Fluglärmstreits? Wie wird unsere Energieversorgung in Zukunft aussehen? Was ist im Bereich Verkehrspolitik zu erwarten, wieso hängt man so schwachsinnigen Ideen wie z.B. Strassenzöllen an?

Für ein paar mickrige Fragen zur LSV reicht es, und zum Erörtern der Wischi-Waschi Konzepte in Sachen Klimapolitik, der letzte Bereich wo Schweizer Politik irgendetwas Nachhaltiges bewirken wird, und für eine Schwachsinnsfrage zum Thema "Botellon", als wäre das eine Frage, die einen Bundesrat zu beschäftigen hätte.

Ein Paradebeispiel für die fatalen Auswirkungen der bescheuerten Fixierung auf Personelles und Persönliches. Man soll endlich aufhören mit diesen läppischen Personaldiskussionen und wieder Sachpolitik betreiben, wir sind diese nichtssagenden Diskussionen müde!

Die Journalisten sollen gefälligst die Politiker auf ihre Positionen in Sachfragen nageln, nicht auf die immergleichen unseligen Schwachsinnsthemen im Stil von "Sesselkleber,...wann treten Sie zurück?" So machen sich Journalisten leider überflüssig!

Sonntag, August 10, 2008

Tramhaltestelle Stockerstrasse: sinnloser Luxus?

Was wir als gemeiner Trambenützer in der Stadt Zürich schon lange gerne wüssten: weshalb es die Tramhaltestelle Stockerstrasse in der einen Richtung in doppelter Ausführung braucht.

Die Haltestelle links ist für die Linien 6, 7 und 13; die rechts für die Linie 8. Die Linien links fahren weiter Richtung Bahnhof Enge, die Linie 8 fährt anschliessend nach rechts Richtung Stauffacher.

Wir haben uns das mit unserem Laienblick schon mehrmals angeschaut und kommen eigentlich immer zum gleichen Schluss: man könnte diese beiden Statiönchen problemlos zusammenlegen, ein paar Gleise müssten neu verlegt werden, und das wär's.

In der Gegenrichtung klappt's ja schliesslich auch. Was soll denn in der Gegenrichtung anders sein?

Fazit: Geld- und Platzverschwendung?

Sonntag, Juli 27, 2008

Strassenverkehr in Zürich

Schauen Sie sich das Bild an: was stimmt hier nicht?

Weil die Markierungen auf der Strasse aufgefrischt werden müssen, leiten die Angestellten des Tiefbauamtes Zürich den motorisierten Verkehr durch die Traminsel hindurch.

Wissen Sie, in welchem Tempo der durchschnittliche Autofahrer dann auf den Tramgeleisen durchbrettert?

Jeder Fussgänger in Zürich weiss es. Die Automobilisten reduzieren ihre Geschwindigkeit z.T. überhaupt nicht.

Wenn auf der entgegenkommenden Spur ein Tram oder Bus hält und dahinter Fussgänger inklusive Kinder, die nichts wissen von der geänderten Verkehrssituation, die Geleise queren wollen, oft in Eile, stehen sie auf einmal mitten auf der Strasse vor den heranbrausenden Autos. Dass es nicht zu mehr Unfällen kommt, ist ein Wunder.

Anstatt im Quartier mit einer Rücksichtlosigkeit sondergleichen Bussen für falsches Parkieren zu verteilen - notabene "falsch" oft erst als solches zu erkennen, wenn die Paragraphen hin und her gewälzt worden sind - würde man sich bei der Stadt gescheiter auf die Sicherheit solcher Verkehrssituationen konzentrieren. Das heisst, in diesem Fall fehlt z.B. eine provisorische Tafel zur Geschwindigkeitsreduktion. Und hier wären dann auch Tempomessungen angebracht und würden von allen verstanden werden, im Gegensatz zu den Automaten auf freier Flur, wo es nur um die Erzeugung von Steuereinnahmen geht.

Die Drangsalierung der auf ihr Auto angewiesenen Quartierbewohner einerseits unter der Etikette "Sicherheit" und die stümperhaften Vorkehrungen, wenn dann tatsächlich einmal Sicherheit gefragt wäre, sorgen für beträchtlichen Unmut.

Apropos Argument "Sicherheit": die Velofahrer Zürichs leben bekanntermassen in einem rechtsfreien Raum. Was den Beizern nur unter strengen Auflagen erlaubt wird, die Benutzung der Trottoirs für ihre Lounges, das tun die Biker nach Herzenslust seit Jahren, sie kurven mit Lust um die Passanten, ohne dass auch nur ein Hahn kräht. Soviel zur heuchlerischen Argumentation der Behörden.

Mittwoch, Juli 16, 2008

Kommentar Tagesanzeiger zu Hizbullah

Zum Austausch der wahrscheinlich in Gefangenschaft gestorbenen oder gar getöteten israelischen Soldaten gegen bisher in Israel gefangene Terroristen bringt der Tagesanzeiger einen Artikel von Astrid Frefel aus der Perspektive der Hizbullah und einen Artikel von Marlène Schnieper aus der Perspektive der Israelis und der betroffenen Familien

Claudia Kühner zeichnet dazu den Kommentar des Tagesanzeigers online und wohl morgen auch der Printausgabe.

Aber kein Wort schreibt sie zur Frage, wann die beiden Israeli starben und ebenfalls kein Wort zum feigen Schweigen der Hizbullah zu diesem Tod. Was ist denn das für ein Kommentar?!

Welches sind die Umstände, wann und wie sind die beiden Soldaten ums Leben gekommen, und wieso hat nie jemand von der Hizbullah dazu Stellung genommen - oder hat Israels Regierung das die ganze Zeit schon gewusst? Das ist doch hier die bei weitem wichtigste Frage, wir haben heute hier schon einmal dargelegt weshalb.

Weshalb versucht die Hizbullah (oder gar Israel) diese Tatsache unter dem Radar der Weltöffentlichkeit durchzuschmuggeln und WESHALB SCHAFFT SIE DAS DANN PROMPT AUCH BEIM TAGESANZEIGER, Frau Kühner?!

Armeechef Nef unter Beschuss

Roland Nef soll das und dieses getan haben, Bundesrat Schmid habe bei seiner Ernennung jenes und solches unterlassen.

Wir sagen: Who cares!

Der Mann soll seine Arbeit gut machen - alle waren angetan von seinem professionellen Umgang mit dem Unglück auf der Kander, abgesehen von einem Ausrutscher im Zischtigs Club - und etwas anderes interessiert doch niemanden. Was soll das ganze mediale Getue, das ist einfach lächerlich.

Hizbullah und Kriegsverbrechen

Die libanesische Hizbullah hat heute 16.7.08 Israel zwei Särge mit Leichen übergeben, bei deren Inhalt es sich wahrscheinlich um die toten Ueberreste von Ehud Goldwasser und Eldad Regev, israelischen Soldaten, handelt, deren Gefangennahme Israel dazu bewogen hatte, den 2. Libanonkrieg zu beginnen.

Die beiden Soldaten sind vor nicht mehr als 2 Jahren gefangen genommen worden - und nun tot. Ohne ein Wort der Entschuldigung, ohne eine Begründung, ohne dass je überhaupt gesagt worden wäre, ob sie tot sind oder dies schon lange waren.

Gleichzeitig gibt Israel nicht zwei sondern fünf Gefangene frei, nicht Leichen sondern lebendige Menschen, die nicht 2 sondern 20 oder mehr Jahre gefangen gehalten waren.

Diese Asymmetrie des Verhaltens zwischen Israel einerseits und seinen verschiedenen Feinden andererseits verwundert einfach immer wieder neu. Und noch mehr verwundert die Asymmetrie der westlichen Urteile. Wo bleibt der Aufschrei der Entrüstung angesichts des unfassbar menschenverachtenden Vorgehens der Hizbullah in dieser Angelegenheit?

Denn es ist doch offensichtlich:

A. Entweder waren zum Zeitpunkt des Kriegsausbruches die beiden Soldaten schon tot. In diesem Fall wäre Israel quasi "grundlos" in den Krieg gezogen - und die Hizbullah hat nichts unternommen, um diesen "Irrtum" klar zu stellen. Nein, sondern sie hat den Konflikt und viele Tote unter der eigenen Bevölkerung mit zynischer Berechnung in Kauf genommen. Oder

B. Die beiden Soldaten waren zu Beginn des Krieges noch nicht tot. In diesem Fall sind sie in Gefangenschaft gestorben. An Krankheit? Dann hätte man die Familien doch informieren können. Woran denn sonst...? Jeder, der eine kleine Ahnung von Kriegsrecht hat, weiss, was das heisst. Es passt eben zu dieser Asymmetrie, und wir sagen hier nun: zu einer Asymmetrie auch der Moral. Der Tod dieser Soldaten und die Begleitumstände sind in jedem Fall schändlich in höchstem Mass.

Wo bleiben die Worte der Friedensbewegten aller Welt?!

Dienstag, Juli 15, 2008

Aerzte und Medikamente

Aerzte machen das grosse Geld mit dem Verkauf von Medikamenten, so heute Preisüberwacher Strahm, NZZ und Tagesanzeiger online geben es zum Besten. Zudem scheint es üblich zu sein, das Gelder in Form von Kickbacks fliessen, was allerdings nicht belegt wird.

Und wir sagen: die armen Aerzte, fast tun sie einem ein wenig leid. Wenn es tatsächlich so ist, dass sie gross an Medikamenten verdienen, dann ahnen wir, wie es zum viel beschworenen Aerztemangel kommen könnte. Von irgend etwas müssen die ja auch leben. Apotheken sind ganz offensichtlich viel lukrativer...

Gibt es übrigens auch bei Apotheken Kickbacks, Herr Strahm...?

Sonntag, Juli 13, 2008

Iran, Atomwaffen, Technik allgemein

Die sich nun langsam verschärfende Spannung zwischen Iran und Israel wirft ein Licht auf eine grundsätzliche Entwicklung, die uns in Zukunft mehr beschäftigen wird, als uns lieb ist.

Im Moment geht es ja nur darum, ob und wann der Iran Atomwaffen besitzen wird und wie Israel mit der Tatsache umgeht, dass dann ein Staat, der seit Jahren unverblümt seine komplette Vernichtung fordert, dazu tatsächlich in der Lage sein wird.

Die aktuelle Ausgabe des Economist führt den Gedanken weiter, dass die Nachbarstaaten des Irans, sollte dieser eines Tages die Atombombe besitzen, in Zugzwang kämen, sich ebenfalls diese Waffe zu beschaffen, da auch sie sonst befüchten müssten, vom Iran erpresst zu werden.

Und schon wäre eine Region, deren Bevölkerungen sich in ihrem Konfliktverhalten bisher noch kaum je als Meister der Impulskontrolle erwiesen haben, bis an die Zähne mit Massenvernichtungswaffen eingedeckt.

Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, wohin uns die zunehmenden Fortschritte technischer Entwicklung noch führen werden. Es ist nämlich absehbar, dass der Tag kommen wird, an dem es die Technik einer einzelnen Person ermöglichen wird, unzählige andere mit sich in den Tod zu reissen. Schon heute erhalten wir bei jedem Selbstmordattentat einen Vorgeschmack darauf.

Wie wird sich wohl die Menschheit vor solchen Entwicklungen zu schützen wissen? Werden wir uns alle verschwestern und verbrüdern oder kommen repressive Zeiten auf uns zu?

Wir halten die Frage der Technikkontrolle in Zukunft jedenfalls für viel wichtiger als jene des Unweltschutzes oder der Bevölkerungszunahme. Sie werden es sehen.

Dienstag, Juli 08, 2008

Oelpreis, Airlines und Misswirtschaft

Der Oelpreis mache den Fluggesellschaften zu schaffen und sei der Grund für die Insolvenz zahlreicher Anbieter, so berichtet unter anderen die NZZ online.

Wir lesen ja auch schon seit Monaten, bald Jahren, auf jedem Flugangebot, wieviel der Treibstoffzuschlag betragen soll.

Und wir sagen: das ist alles Quatsch. Die sollen endlich aufhören mit diesem bescheuerten Zuschlaggetue. Eben erst wurde den Reiseanbietern von den Behörden endlich verboten, den wahren Preis einer Reise immer erst im Kleingedruckten preiszugeben und noch immer können sie es nicht lassen, mit dieser Preisstückelung.

Es interessisert doch keinen Kunden dieser Welt, ob sein Flugticket nun wegen dem Kerosin oder den Sandwiches oder den Uniformen der Piloten oder wegen was auch immer seinen Preis hat, sondern was den Passagier interessiert ist: der Preis.

Und wir sagen auch: wenn Fluggesellschaften Konkurs gehen, dann tun sie das,
- weil das Flugbusiness seit Jahren eine absurd intransparente Preispolitik pflegt.
- Weil man als Kunde beim Kauf eines Tickets stupideste Hürden in den Weg gestellt bekommt.
- Weil man nicht kurzfristig buchen kann.
- Weil man ein einmal gekauftes Ticket fast nicht mehr los wird, wenn man doch nicht fliegen will.
- Weil auch heute noch einfache Flüge mehr kosten als Hin- und Rückflüge, eine Idiotie!
- Weil man am Internet nach wie vor kaum selber übersichtlich Preise vergleichen kann.
- Weil Flüge halb leer sind, für die man nur knapp noch einen angeblich letzten Platz bekommen hat.
- Weil man sich als Vielflieger auch heute noch am Schalter z.b. der Swiss oder der American Airlines den Mund fuselig schwatzen kann, aber hat man seine Frequent Flyer Karte nicht dabei, finden die armen Angestellten am Check-In im Normalfall nicht heraus, wie unsere Vielfliegernummer lautet, von einem automatischen Anrechnen der Meilen beim Einchecken wagen wir ja nicht einmal zu träumen. Schlimmer ist nur noch die Schweizer AHV mit den lächerlichen Papierausweisen, die man hin- und herschickt.

Jeder, der ab und zu fliegt, weiss, dass man da noch viel verbessern kann. Es wird Zeit, dass die Schlafmützenairlines, die von den Oelpreisveränderungen überrascht werden, endlich den Laden dicht machen müssen.

Donnerstag, Juli 03, 2008

Soldat und Zecken

Schweizer Soldaten seien letzte Nacht in einer Uebung von Zecken gebissen worden, sie würden ärztlich betreut. So der Tagesanzeiger online.

Mit Verlaub, eine solche Meldung ist absurd. Quo vadis Armee, kann man da nur sagen! Und auch ein wenig quo vadis Tagesanzeiger? Als nächstes werden wir den täglichen Mückenstichrapport lesen müssen.

Nachtrag spätabends: nun berichtet auch das Schweizer Radio davon. Es muss saure Gurkenzeit sein.

Und..., da sind einige Relationen in Sachen Gewichtung der Ereignisse auf eine Art und Weise verschoben, die einen schon ein wenig zweifeln lassen.

Während der Tagesanzeiger in seiner Papierausgabe heute 3.7.08 einen Artikel abdruckt, in dem irgendein Egghead Israel der irrationalen Iranophobie bezichtigt - Iran, ein Land dessen Exponenten sich seit Jahren auszeichnen durch die monströse Forderung, Israel zu vernichten und die dies nicht nur fordern sondern offensichtlich alles daran setzen, Atomwaffen und Trägerraketen mit immer grösserer Reichweite zu produzieren - während also Israel im Kampf um seine Existenz die Zurechnungsfähigkeit abgesprochen wird, hören wir uns in unseren Medien an, wie CH-Soldaten tapfer gegen Zecken kämpfen und sich nach nächtlichem 'Gefecht' im Lazarett ihre Wunden lecken.

Ja verdammt nochmal, wo sind wir denn hier...?

Und an die Tagesanzeiger Crew: haben Sie nicht wenigstens Ihren Frisch gelesen, B und B? Was der Iran heute macht und wie der Westen darauf reagiert ist eine 1 zu 1 Umsetzung von Max Frischs Stück.

Gekröpfter Nordanflug: gekröpfter Bundesrat

Was gekröpft heisst, weiss ja kaum jemand. Der Ausdruck suggeriert so dem breiten Publikum, dass es sich hier um eine Diskussion für Eingeweihte handelt.

Nun weiss man aber auch als Nichtexperte ohne allzu langes Nachforschen, dass der Anflug von Norden auf den Flughafen Zürich die Variante mit der weitaus geringsten Belastung für die Bevölkerung wäre, und dass dieser Anflug von den Schweizerischen Behörden nun aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt wird und dass man das auch vor einem Jahr schon hätte sagen können, dass es schliesslich so kommen wird, weil das BAZL letztlich dem Bundesrat untersteht und weil dieser so links politisiert, wie es trotz rechtsbürgerlicher Mehrheit nur gerade geht - eben: gekröpft - und weil es daher politisch folgerichtig ist, die Schweizer, wo nötig auch mit sanftem Zwang, dazu zu bringen, ihre Souveränität Schritt für Schritt an den Europäischen Zentralstaat abzugeben.

Denn wer links denkt, denkt hierarchisch, zentralistisch, kollektivistisch, das ist der Kern des autoritären, gleichmacherischen sozialistischen Gesellschaftsverständnis. - Der Gedankengang ist Ihnen zu kompliziert? Ein wenig Nachhilfe: ein paar krachende Düsenmaschinen über Zürichs Gärten erinnern uns daran, wie wir ausserhalb der EU ach so wenig zu sagen haben. 'Wären wir EU-Bürger, würde uns das nicht passieren.' Das ist des Pudels Kern.

Und wir empfehlen wieder einmal: man soll doch einmal in Analogie zu den Trauerspielen in der Zvilluftfahrt und bei den SBB auch die Bewirtschaftung und Kontrolle unserer Atomkraftwerke in den medialen Fokus stellen, denn alle diese Bereich unterstehen dem selben Bundesrat, Moritz Leuenberger.

Dem Gesetz der Serie zu Folge schwant uns Böses.

Befreiung Betancourt: Theater

Ingrid Betancourt, die seit 6 Jahren von FARC Rebellen gefangen gehaltene frühere Präsidentschaftskandidatin Kolumbiens, ist spektakulär befreit worden.

Und wir reiben uns die Augen. Was!? Eingeschleuste Agenten haben die Gefangenen einfach so ausgeflogen!? Jetzt auf einmal, nachdem der internationale bzw. auch französische Druck massiv gewachsen war?

Mit Verlaub, das tönt ein wenig allzusehr wie eine Schmierenkomödie. Während Betancourt reelle Chance hat, zur neuen Ikone der Freiheitsbewegten weltweit aufzusteigen - hübsch, adrette Militäruniform, frisch aus dem Urwald, frisch zurück vom Leiden für eine gute Sache - für welche ist egal - also eine ideale Projektionsfläche abgebend - so fragen wir uns, ob es in diesen 6 Jahren Geiselhaft tatsächlich keine andere Gelegenheit für eine Befreiung gegeben hätte. Wer in Kolumbien hatte da alles seine Finger im Spiel? Und wer sonst noch?

Dienstag, Juli 01, 2008

Israel - Iran - Atompläne

Wir sagen es hier schon seit Anfang 2006, dass die Iraner den Westen in Sachen Atomwaffen an der Nase herumführen, dass die immer wieder geschürten und von allen Medien brav kolportierten Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung lächerlich naiv sind und dass eine militärische Aktion Israels oder der USA nur eine Frage der Zeit sei. Denn für Israel geht es angesichts der iranischen Rhetorik um alles oder nichts.

Nun doch auch wieder einmal in der NZZ online zu lesen.

Donnerstag, Juni 26, 2008

Kander: Politiker und tote Soldaten

Im Nachgang zum Schlauchbootunglück von Kaderangerhörigen der Schweizer Armee auf der Kander vor wenigen Tagen äussert sich der oberste Militär der Schweiz, Roland Nef, in dem Sinne, dass ein Soldat einen Befehl seines Vorgesetzten verweigern dürfe, wenn ihm eine Übung zu riskant erscheine.

Nun ist das theoretisch eine sicher angebrachte und erfreuliche Haltung.

In der Praxis weiss hingegen leider jeder Soldat: die Mehrheit militärischer Uebungen sind gemäss common sense eines Zivilisten a) unsinnig oder b) zu riskant.

Daher ist diese Aussage von Armeechef Nef unbrauchbar, denn ihre Umsetzung wäre gleichbedeutend mit dem Streichen eines geschätzten Drittels der militärischen Aktivitäten.

Viel wichtiger als solche Warmluftdiskurse wäre eine klare Definition der Rolle und der Aufgaben der Armee in der Schweiz. Solche Unglücke wie jetzt sind Ausdruck einer grundlegenden Ortientierungslosigkeit.

Käme es zu Todesfällen bei Tätigkeiten, deren Sinn von einer Mehrheit der Bevökerung nicht in Frage gestellt sondern zutiefst bejaht würde, so wäre erstens das Aufheben in der Oeffentlichkeit und den Medien unvergleichlich kleiner und zweitens - und viel wichtiger - die Angehörigen könnten auch besser mit ihrer Trauer umgehen. Denn: ein Opfer, das Sinn macht, ist für alle leichter zu tragen als diese ohne Zweck und Ziel ertrunkenen jungen Männer.

Die für die Armee verantworlichen Politiker (und das sind nicht nur Bundesräte!) tragen daher eine schwere Last, sind sie doch wesentlich mitschuldig, nicht am Tod der Männer, aber an seiner Sinnlosigkeit.

Samstag, Juni 21, 2008

Berner Zoll- und Steuervögte

Der wirtschaftsbehindernde Mitte-Links-Bundesrat schnalzt ein weiteres Mal beiläufig mit der Zunge und vebietet in Zukunft aus fadenscheinigen Gründen kleinen Flughäfen, Auslandverbindungen anzubieten.

Es sei notwendig zur korrekten Einhaltung des Schengenabkommens.

Wirklich? Wir erkennen das Muster, das sich in letzter Zeit zunehmend häuft: innenpolitische Entscheidungen, die in einem Plebiszit den Bach ab geschickt würden, werden von den gewählten Volksvertretern heuchlerisch mit dem Zwang internationaler Verträge begründet. Dabei geht es in diesem Fall dem Bund einfach um höhere Zolleinnahmen.

Und es regt sich der Unmut. Wir wollen doch nicht eins ums andere Mal Schritt für Schritt unsere Lebensqualität eingeschränkt bekommen, bloss weil wir mit unserer korrekten Schweizerseele Musterknaben sind im Einhalten von Paragraphen. Dazu kommt, dass wir genug haben von immer höheren Steuern.

Pervers, wie der Schengen-Vertrag anstatt einer Oeffnung unseres Landes für Europa nun eine Teilschliessung bewirkt. Folgerichtig allerdings ist, dass der Abschluss eines "Polizeiabkommens" nicht mehr sondern weniger Freiheit zur Folge hat. Das ist schon fast eine Binsenwahrheit.

Mittwoch, Juni 18, 2008

Grüne Genner baut Zürich

Die neu gewählte Zürcher Stadträtin Ruth Genner wird Vorsteherin des Tiefbauamtes Zürich.

Ha ha, das ist, als würde man Armeegegner Gross zum Vorsteher des VBS machen.

Wir erinnern uns an die von einer Mission beseelten Frau Altstadträtin Ursula Koch, ...schauder, schauder.

Frohlocket, ihr Velofahrer Zürichs! Wehe euch, Ihr Autofahrer Zürichs. Oh allmächtiger Staat, erlöse uns vor dem zollfreien Frevel des Strassenverkehrs und sende uns das Licht des Roadpricings.

Wenigstens scheint die Frau Humor zu haben, das ist eher unüblich für Ueberzeugungsgesteuerte, und war schon immer ein Schutz vor der finalen ideologischen Verblendung. Aber Wehe uns, sollte ihr das Lachen abhanden kommen, Wehe euch, die ihr da seid zu Zürich!

Weh!

Sonntag, Juni 15, 2008

Ringier, de Weck und Zensur

In der SonntagsZeitung vom 14. Juni 08 wehrt sich SRG-Chef Walpen gegen die Zensur der UEFA, die nur ihr genehme Bilder der EM 08 ausstrahlen lässt.

Wir begrüssen diese Kritik Walpens. Und ergänzen sie mit einer eigenen erstaunlichen Beobachtung.

Auf jedem Bild von Verleger Michael Ringier fällt auf, dass er an einer entstellenden Erkrankung seines linken Auges leidet.

Gleichzeitig fällt auf, dass ebenfalls praktisch jedes Bild von Michael Ringier diese auffällige Veränderung des Gesichtes, so gut es geht, versteckt. Wo sonst Personen von öffentlichem Interesse durchaus auch einmal unvorteilhaft abgebildet werden, gibt es von Ringier praktisch keine Aufnahme, die das wahre Ausmass seiner Behinderung offenlegt, geschweige denn übertrieben in Szene setzte.

Nun ist Michael Ringier und seiner Familie dies einerseits zu gönnen, denn jedem steht das Recht auf Privatsphäre zu.

Andererseits fragen wir uns, wie es dazu kommt, dass ausgerechnet dem Verleger von Boulevardmedien, die immer mal wieder die Schwächen einzelner Personen auf beschämendste Art und Weise öffentlich in Wort und Bild darstellen, wie ausgerechnet diesem Verleger eine solche Schonung zukommt?

Wo findet hier die Zensur statt? Und Weshalb? Könnte es sein, dass die Schweiz so klein ist, dass es kein Medienschaffender wagen darf, dieses offensichtliche Tabu zu brechen? Nicht einmal in der Form einer einfühlsamen Reportage?

Vergleichbares lässt sich zur Behinderung des Publizisten Roger de Weck sagen. Auch wenn in seinem Fall das Tabu nur auf das Wort beschränkt ist. De Weck ist ja praktisch auf jedem Bild mit einem irritierend ausgeprägten Schielen zu sehen, und gelegentlich erhält man sogar den Eindruck einer gewissen Koketterie seiner Pose. Umso erstaunlicher ist, dass man nie ein klärendes Wort dazu liest. Es würde doch unzählige Leute interessieren, einmal von ihm zu hören, ob er z.B. problemlos lesen kann. Oder ob er mit einem Auge besser sieht als mit dem anderen.

Es gäbe noch andere Beispiele, so wurde z.B. Erich Gysling eine Zeit lang am Fernsehen konsequent so gesetzt, dass eine Verletzung, die er sich an einer Schläfe zugezogen hatte, kaum einmal zu sehen war.

Wir ritzen die Grenze der politischen Korrektheit, dessen sind wir uns bewusst. Und dennoch muss es doch erlaubt sein, seiner Neugierde in dieser Angelegenheit Ausdruck zu verleihen - und es erstaunt, dass nie ein Medium diese Themen aufgreift; auch nicht Herr Walpen. In unserer ach so freien Gesellschaft.

Oder ist diese gar nicht so frei, wie man meinen sollte...?

Freitag, Mai 23, 2008

Atomakten vernichtet - wer's glaubt!

Der Bundesrat soll nicht nur auf Drängen der USA Akten aus einem Strafverfahren in Sachen Atomschmuggel vernichtet haben, sondern heute bestätigt und rechtfertigt Pascal Couchepin sogar noch das Vorgehen als Sicherheitsmassnahme. Es seien unter anderem detaillierte Pläne zum Bau von Atomwaffen darunter gewesen, diese könnten in falsche Hände geraten.

Die etablierten Medien drucken die Geschichte natürlich alle folgsam so ab, wie sie der Bundesrat diktiert. Wir aber sagen: da lachen ja die Hühner. Wer soll denn so eine Geschichte glauben?!

Da wurden doch sicher noch Kopien angefertigt, die jetzt irgendwo in einem Tresor schlummern. Oder vielleicht auch in einer Schublade oder irgendwo in einem Bundesordner. Oder auf einer DVD, mit Backup.

Unsere Spekulation: die ganze jetzt an die Oeffentlichkeit geratene Geschichte dient der Tarnung, niemand soll auf die Idee kommen, dass da was zu holen sei. Das Ergebnis jedoch wird sein: die Neugier ist geweckt.

Schon bloss aus Gründen der Staatsräson wird ja keine Regierung auf der Welt, ist sie einmal in den Besitz von solchen Plänen zum Atomwaffenbau gekommen, diese dann wieder zerstören. Für wie naiv hält man uns eigentlich...?

Donnerstag, Mai 08, 2008

Clinton oder Obama?

Wie schon bei der Wahl zum amerikanischen Präsidenten vor 8 Jahren mit dem 50 zu 50 Pattergebnis zwischen Bush und Gore und der späteren italienischen Wahl Berlusconi - Prodi mit einem hauchdünnen 49 zu 51 - oder war es umgekehrt? - zeichnet sich auch bei der Ausmarchung Clinton - Obama um den demokratischen Präsidentschaftskandidaten ein Kopf an Kopf Rennen ab.

Der Tagesanzeiger online vermeldet die baldige Aufgabe von Clinton und bleibt, sich diesbezüglich wie gewohnt linientreu gebarend bei Kommentaren zur amerikanischen Politik, so links als möglich (mit Linksaussen Martin Kilian, der sich schon seit längerem von den politisch realen Verhältnissen ausgeklinkt hat, was die Leser des Tagis nicht weiter zu stören scheint).

Wir sehen diese knappen Wahlergebnisse als Ausdruck der Tatsache, dass weder der eine noch der andere Kandidat die Wähler überzeugt und es ihnen deshalb grundsätzlich egal ist, wer von beiden gewählt wird. Denn: in der USA bestehen zu viele Vorbehalte gegenüber einem Schwarzen und auch gegenüber einer Frau, sprich: Rassismus und Sexismus werden diese Wahl mitentscheiden.

Keine gute Voraussetzung, um gegen den republikanischen Kandidaten zu bestehen. Dessen beide Handicaps sind sein Alter und eine mögliche zu grosse Nähe zum amtierenden Präsidenten, von dem alle die Nase voll haben. Macht er jedoch keine grossen Fehler, so wird McCain diese Wahlen knapp gewinnen.

Mittwoch, Mai 07, 2008

Hundehalter: Obligatorium X

In Zukunft sollen künftige Hundehalter mindestens 15 Stunden obligatorische Ausbildung absolvieren, so der Plan des Bundesrates von heute Mittwoch, 7.5.08.

Wieder hat es also eine Lobby geschafft, ihrer Klientele durch ein Obligatorium eine Quelle garantiert sprudelnder Einnahmen zu sichern.

Die Konsequenz wird die gleiche sein wie bei sämtlichen Obligatorien: ein Kostenschub. Das war schon so bei der obligatorischen Hausratsversicherung (in den Kantonen, in denen sie obligatorisch ist), bei der obligatorischen Krankenversicherung, bei den obligatorischen Theoriestunden für Autofahrer, etc., etc.

Eines Tages wird auch jeder, der auf seinem Balkon ein paar Pflanzen kultiviert, einen Kurs besuchen müssen, denn auch ein fallender Blumentopf ist ein Herd der Gefahr. Und jeder, der mit Messer und Gabel speist, denn auch diese sind mögliche Gefahren für Leib und Leben. Und jeder, der in einer Menge von Mitmenschen einmal nach links und nach rechts blickt, denn auch Blicke sind nicht harmlos, auch diese werden eines Tages nur nach Absolvieren eines obligatorischen Blick-Kurses erlaubt sein, der über die wichtigsten "Do's and Do not's" aufklärt.

So ein Schwachsinn! Dieser nicht endende Verordnungswahn zerstört jede Gesellschaft von freien und verantwortungsvollen Bürgern.

Dienstag, Mai 06, 2008

Holenweger - Alstom

Der Bankier Oskar Holenweger habe laut dem Wall Street Journal für den französichen Alstomkonzern Schmiergelder in Millionenhöhe verschoben, Bericht Tagesanzeiger online.

Der unschuldige Oskar Holenweger, schon wieder?

Wir erinnern uns an den dubiosen Dokumentenfund in Deutschland, mit den anschliessenden Verschwörungstheorien der GPK des Nationalrates.

Wir erinnern uns an die vehemente Verteidigung Holenwegers durch die Weltwoche.

Ein bisschen sehr viel Rauch dafür, dass da kein Feuer sein soll? Wie wird das wohl enden?

Samstag, Mai 03, 2008

Erderwärmung: 10 Jahre Pause?

Spiegel online berichtet neustens, die Erderwärmung werde nun 10 Jahre Pause einlegen.

Und wir sagen: Aha.

Fazit: In Sachen Klima hören wir seit einiger Zeit nur einfach unsinniges Geplapper. Niemand weiss genau, wie sich das Klima entwickeln wird und schon gar nicht, welches die wichtigsten Faktoren sind, die es in die eine oder andere Richtung bewegen (ja, niemand, genau so ist dieser Satz gemeint!).

Schon eine 10-minütige Beschäftigung mit der Materie zeigt auch dem Laien, dass in den gängigen Modellen elementare Ueberlegungen nicht angestellt werden, weil man schlicht keine Daten dazu besitzt (z.B. die Frage des Einflusses der Wolkenbildung auf das Klima); man kann diese Prognosen nur mit grossem Vorbehalt geniessen.

Mittwoch, April 02, 2008

Besäufnisse in Zürich

Nun verbietet Zürich sogar Besäufnisse in der Oeffentlichkeit - und das Biertram fährt und fährt.

Das ist einfach ein Skandal!

Samstag, März 22, 2008

Videogames: Potential des Grauens

Regelmässige Trainingseinheiten im Simulator sind weltweit Standard für Linienpiloten der Airlines. Niemand würde ihren Sinn in Frage stellen, zu offensichtlich ist der Nutzen.

Kinder eignen sich im Spiel erwachsene Verhaltensweisen an - das ist so, seit es Menschen gibt. Kein seriöser Psychologe, der dies bezweifelte.

Verhaltenstherapie ist die messbar erfolgreichste Behandlungsform in der Psychiatrie.

Eine Studie um die andere bestätigt den Einfluss von Vorstellungen und Gedanken auf unser Verhalten, wie z.B. die neuste Mitteilung in Science vom März 08, "Preparing and Motivating Behavior Outside of Awareness". Wir zitieren daraus:

Lately, research on social cognition and neuroscience has revealed that seeing or reading about a behavior available in the individual's repertoire increases the tendency to perform it,...
Die Militärs weltweit bemühen sich, das Training ihrer Soldaten mittels möglichst realistischer Szenarien und dem Einsatz von Simulatoren immer näher an die Wirklichkeit der Gefechtssituation heranzuführen. Einmal gedrillt, sind die Soldaten in der Lage zu töten, ohne zu Denken.

Und nun sollen die Schiessereien und Gemetzel und was da sonst noch an übelstem, menschenverachtenden Verhalten täglich 100'000fach vor dem Bildschirm geübt wird, bis die Jungen und Mädchen die entsprechenden Verhaltensweisen sogar im Schlaf beherrschen, nun soll ausgerechnet diese massive Programmierung und Umcodierung menschlichen Verhaltens ohne Folgen bleiben?

Wie man einen solchen Unsinn aufrechterhalten kann, bleibt schleierhaft. Uns graut vor dem Tag, an welchem diese Automatismen ihr natürliches Ventil finden werden. Noch könnte Einhalt geboten werden.

Mittwoch, März 19, 2008

Kampftrinker - Arztkosten

Nun hat Toni Bortoluzzi von der SVP eine Motion eingereicht, die bei durch Alkohol verursachten Kosten auf Notfallstationen verlangt, dass die Patienten sie selber tragen.

So ein kompletter Unsinn. Können diese Politiker nicht einmal 10 Minuten ihr Hirn einschalten. Das ist ein völlig untaugliches Instrument um den Alkoholmissbrauch Jugendlicher bzw. das Kampftrinken einzuschränken. Man findet das schon schlicht bei der Hälfte der Patienten gar nie heraus, ob Alkohol mit ein Grund für ihren Unfall und ihre Verletzungen war. Die Versicherungen werden ununterbrochen die Uebernahme von Notfallbehandlungen anfechten, Auskünfte von den Aerzten verlangen, die diese nicht geben dürfen oder wollen, aus Angst vor Prozessen ihrer rechtsschutzversicherten Patienten.

Und so weiter. Eine Schnapsidee. Wir haben hier das Problem schon einmal ausführlich dargelegt und können nur wiederholen: so geht es nicht.

Mehrwertsteuer und IV

Es ist schon einfach trostlos, was unser nationales Parlament mit der Mehrwertsteuer veranstaltet. Nun wird diese tatsächlich erneut erhöht, wieder für einen guten Zweck natürlich, dieses Mal kommt das Geld der IV zugute.

Das ist ja mit allen Steuern so, sie werden nie für schlechte Zwecke gebraucht, sondern immer nur für gute. Genauso klar war und ist es, dass die Mehrwertsteuer über die nächsten 20 Jahre Schritt für Schritt auf das Niveau der umliegenden Europäischen Staaten angehoben werden wird.

Was kann man da anderes machen, als sich ärgern, und die Parteien wählen, die sich dieser Entwicklung entgegenstemmen und unsinnige Staatsausgaben streichen. Der Bund benötigt nicht mehr Geld, sondern er soll endlich einmal konsequent die in exorbitanter Fülle fliessenden Steuereinnahmen nur noch für Dinge verwenden, die ihr Geld auch wert sind.

Donnerstag, März 13, 2008

Grotesker Streik bei SBB Cargo

Wir wohnen einer weiteren Gewerkschaftsposse bei. Der defizitäre Sanierungskandidat SBB Cargo wird von ein paar vorgestrigen Arbeitern im Tessin bestreikt, erhält eine mediale Aufmerksamkeit und Sympathie von groteskem Ausmass, und wieder einmal haben unsere nationalen Politiker nichts Besseres zu tun, als sich in die operativen Abläufe eines Schweizer Staatsbetriebes einzuschalten, erfahrungsgemäss ein sicherer Schritt zur Verhinderung von notwendigen Reformen.

Uebrigens, wieder einmal ein Sorgenkind aus dem Departement Leuenberger. Und wir fragen bei dieser Gelegenheit erneut: wie sieht es mit der Sicherheitskultur in unseren Atomkraftwerken aus, auch hier ist Leuenberger zuständig?

Montag, März 10, 2008

SBB: Fiasko Billettautomat

Die SBB glänzen wieder einmal mit einer absurden Fehlleistung, die so wahrscheinlich nur einem Staatsbetrieb zustossen kann.

Da wird doch momentan auf den Billettautomaten eine neue Software installiert, die dem Kunden insbesondere durch ein überholtes Interface auffällt.

Dieses ist im Vergleich zu den bereits installierten Systemen deutlich schlechter, trotz ein, zwei Verbesserungen.

Erstens muss man sich in der neuen Version durch mehr Schritte hindurchwählen als bisher.

Zweitens muss man dazu mit dem Finger dauernd die Posistion wechseln, anstatt dass man für die Wahl eines Standardbillets, z.B. einer Fahrt von Zürich nach Bern retour immer über der gleichen Stellle schwebend bleiben kann.

Drittens sind überflüssige Schritte eingebaut, z.T. muss nach einer Wahl nochmals bestätigt werden, dass man zum nächsten Schritt will.

Und viertens, und das ist so grotesk schlecht gemacht, dass man schon gar nicht mehr weiss, wie man sich wundern soll, muss man bei der Wahl zwischen Halbtaxpreis oder ganzem Preis gleichzeitig die Anzahl gwünschter Tickets angeben, wozu man wirklich alle seine Sinne beieinander haben muss, um sich nicht zu verwählen. Also der gleiche Unsinn, wie auf unzähligen Billettautomaten von lokalen Verkehrsbetreben der ganzen Schweiz (siehe Detailbild).

Die neue Lösung ist schlicht unbrauchbar, man benötigt als Kunde deutlich mehr Zeit als bisher und die SBB werden dieses Programm deutlich überholen müssen, wollen sie nicht zahlreiche Leute verärgern. Wir haben schon mehrmals im Zug Mitreisenden zugehört, wie sie erklären mussten, weshalb sie nun ein ganzes oder ein halbes Billet gelöst haben, obwohl sie das so eigentlich gar nicht wollten.

Unverständlich, wie ein so grosser und wichtiger Betrieb ein so stümperhaftes Produkt veröffentlichten kann!

Sonntag, März 09, 2008

Hinrichtung an der Langstrasse

Zwei 40jährige Italiener haben sich an der Langstrasse getroffen und der eine hat den anderen abgeknallt. Wann? Gestern Samstag 8.3.08 abends um 20.45 Uhr. Und der Täter ist nicht geflüchtet, sondern einfach davongeschlendert.

Wir spekulieren: Mafia. Der Täter hatte einen Job zu erledigen, wäre er dem nicht nachgekommen, hätte er selbst mit seinem Leben bezahlen müssen, deshalb ist ihm die Sicherheit einer langjährigen Haftstrafe lieber.

Freitag, März 07, 2008

Monika Stocker - nur noch Scherben

Damit war ja fast zu rechnen. Kaum hat sich die durch öffentliche Kritik komplett in die Defensive gedrängte Vorsteherin des Sozialamtes Zürich nach ihrem Zusammenbruch zurückgemeldet, serviert sie ihre schärfsten Kritikerinnen ab, die beiden Mitarbeiterinnen Esther Wyler und Margrit Zopfi, die möglicherweise durch eine Weitergabe von vertraulichen Informationen an die Weltwoche die ganze Diskussion über Missstände im Sozialamt entscheidend ins Rollen gebracht haben.

Das Muster wiederholt sich. Anstatt Kritik immer nur von sich zu weisen und sich inhaltlich um Vorwürfe und Missstände zu kümmern, werden die Ueberbringer der unfrohen Kunde existentiell ruiniert, es soll ihnen wohl nicht besser gehen als der Chefin. Nun noch vor dem bereits angekündigten Rücktritt die beiden Mitarbeiterinnen ohne zeitlichen Druck endgültig abzuservieren ist ja fast eine Bestätigung der bisher erhobenen Vorwürfe, insbesondere, wie im Sozialamt mit unerwünschter Kritik umgegangen werde. Hätte Frau Stocker Stil, so hätte sie diesen Entscheid ihrem Nachfolger, einer neutralen Person überlassen, erst recht auch angesichts der Tatsache, dass verschiedene Untersuchungenerst am Laufen sind. So jedoch verfestigt sich der Eindruck, dass es hier nach der exemplarischen "Schaufestnahme" der beiden Mitarbeiterinnen an ihrem Arbeitsplatz um einen weiteren Schritt einer persönlichen Abrechnung mit abtrünnigen "Mitgliedern der Familie" geht. Angewidert ahnt, wer schon als Angestellter gearbeitet hat, nur zu gut, wie es um das Arbeitsklima in diesem Zürcher Amt bestellt ist.

Der Gipfel wäre jetzt eigentlich, wenn für diesen momentan völlig unnötigen Schritt die Begründung nachgeliefert werden sollte, dass es auch aus Verantwortung für Steuergelder heraus nicht angegangen sei, die Löhne der freigestellten Mitarbeiterinnen weiter zu bezahlen, und sie deswegen nun rasch entlassen werden mussten. Die zu erwartenden Prozesskosten werden sicher mehr Steuergelder verschlingen. Ein Fiasko ohne Ende.

Fazit: Wir hätten uns das nun angeschlagene Tempo eigentlich bei anderen, viel dringenderen Aufräumarbeiten im Departement Stocker gewünscht. Nach der jahrelangen Verkündigung des ökonomischen Schwachsinns, dass Millionen von Sozialausgaben für die Volkswirtschaft gut seien, weil sie direkt in den Konsum fliessen (ein Argument aus Absurdistan, wieso leben wir denn nicht gleich alle zu 100% von Sozialleistungen?!), ist Frau Stocker nun endgültig drauf und dran, sich die letzten ihr verbliebenen Sympathien zu verspielen.

Dienstag, März 04, 2008

Zischtigsclub: Masern - Wissenschaft?

Die Sendung Zischtigsclub vom Dienstag 4.3.08 zeigt exemplarisch: Quacksalber und Wissenschaftler haben keine gemeinsame Gesprächsgrundlage. Denn: die absurden Gedankengänge von Quacksalbern entziehen sich den Regeln logischen Argumentierens und der Falsifizierbarkeit von Theorien.

Solange Homöopathie, Akupunktur, Irisdiagnostik und dergleichen, basierend auf völlig überholten anatomischen und physiologischen Konzepten, auf Interesse breiter Bevölkerungskreise stossen, kann einen die Impfskepsis nicht verwundern. Die Wirkung der Schamanen beruht jedoch auf ihrem Charisma. Einzelerfahrungen begründen allgemeingültige Prinzipen nur zum Schein. Die Moderne brachte uns die Befreiung von der Abhängigkeit einzelner Weiser und damit Schutz vor deren Fehlurteil, denn auch sie waren Menschen und Irren ist menschlich.

Statistische Effekte stabilisieren die Atome. Statistik sagt, was für alle gilt. Masern weisen im Schnitt eine Komplikationsrate von ca 10% auf, das war und ist überall auf der Welt gleich. Das Risiko von Impfungen ist um Grössenordnungen kleiner.

Man sollte sich ab und zu wieder vor Augen halten, wie sehr sich unsere Lebensbedingungen im Vergleich zur Zeit vor 500 oder auch 50 Jahren verbessert haben. Das Leben ist komplikationsloser geworden. Ein statistischer, naturwissenschaftlicher Zugang zu natürlichen Vorgängen ermöglicht uns ein wissendes und damit geschütztes Leben und vermeidet viel unnötiges Leid.

Sonntag, März 02, 2008

Neuropsychologische Tautologien

Man nimmt schon immer wieder mit blankem Erstaunen zur Kenntnis, was uns aus der Neruopsychologie für tiefschürfende Erkenntnisse über das menschliche Gehirn erreichen.

Da ist heute in der NZZ online zum Beispiel zu lesen, dass ein austral-amerikanisches Team festgestellt habe, dass das typisch pubertäre Verhalten Jugendlicher in einem bestimmten Alter auf unreife Hirnstrukturen zurückzuführen sei.

Tatsächlich? "Wer hätte das gedacht...", sind wir versucht zu sagen. Ja, was sollte denn da sonst unreif sein, wenn nicht das Hirn, etwa der Blinddarm oder der Bauchnabel?

Unser Urteil: Der Erkenntnisgewinn solcher Aussagen ist gleich 0.

Donnerstag, Februar 28, 2008

Coca-Tram: grenzenlose Gier

Die Gier der Behörden Zürichs kennt keine Grenzen. Zur Euro 08 haben es die VBZ geschafft, monatelang ein Bier-Tram und auch ein Coca-Tram durch Zürich fahren zu lassen. Schleierhaft, wem ein solcher Schildbürgerstreich eingefallen ist?!

Wie war das schon wieder mit den zunehmenden Gewichtsproblemen Jugendlicher? Wie war das schon wieder mit den Schulen in England, in denen das Aufstellen von Getränkeautomaten bzw. der Verkauf von Softdrinks verboten werden musste?! Und nun lassen die Zürcher auf der Linie 2 einen Cola-Automaten durch die Stadt ruckeln, während der Bund mit unseren Steuergeldern eine Gesundheitskampagne nach der anderen lanciert.

So etwas ist einfach hirnverbrannt. Wir warten auf die ersten Medien, die den Ball aufnehmen, dann gibt das einen hübschen kleinen Skandal zur Sommerzeit.

Mittwoch, Februar 27, 2008

Scheidung ohne Bedenkfrist

Der Bundesrat hat dem Vorschlag der nationalrätlichen Rechtskommission zugestimmt, die zweimonatige Bedenkfrist bei einvernehmlichen Scheidungen abzuschaffen.

Nun ist die Beschleunigung sämtlicher Lebensvorgänge in unserer Gesellschaft ein Phänomen der Zeit. Wie auch die Zunahme der Scheidungen.

Es erstaunt allerdings der Mangel an psychologischer Einsicht in menschliches Verhalten, der beispielhaft im Widerspruch zu Entwicklungen in anderen gesellschaftlichen Problemzonen steht.

Da wird doch landein, landaus davon geredet, dass man in Zukunft Soldaten das Sturmgewehr nicht mehr nach hause geben will. Weshalb? - Weil man weiss, dass der Mensch im Affekt zu überstürzten, unbesonnenen Handlungen neigt, die er später bereut. Eine erzwungene zeitliche Verzögerung bei der Umsetzung seiner Pläne bewahrt oft auf heilsame Art vor unüberlegten Handlungen mit fatalen Konsequenzen.

Es ist daher erstaunlich, dass in Zukunft sogar die ordentliche Kündigungsfrist eines Anstellungsverhältnisses länger dauern soll, als die Bedenkfrist für scheidungsbereite Paare. Dies stellt eine weitere Schwächung der Familie, mithin der Kernzelle einer funktionierenden Gesellschaft dar.

Dienstag, Februar 26, 2008

Club of Rome in Zug? Seldwyla lebt!

Eben gerade noch ist nun diese groteske "Anschubfinanzierung" des Club of Rome durch die Stadt Zürich dank besonnener Stimmbürger vereitelt worden, schon drängt es die Seldwyler im Nachbarkanton, ihr Geld in die Vergangenheit zu investieren.

Da lachen ja die Hühner! Oder zeigt es uns, was für unselige Folgen gewisse Netzwerke in Politik und Gesellschaft zeitigen können? Wir werden den Verdacht nicht los, es handle sich da v.a. um Gefälligkeiten, die sich Mitglieder irgendwelcher intransparenter Seilschaften zuschanzen wollen.

Es zeigt auch exemplarisch, wie die ganze Klimaerwärmungshysterie eine Mentalität erzeugt, die die sinnlose Verschleuderung finanzieller Mittel begünstigt.

Samstag, Februar 23, 2008

Bellevue: eine Plakatwand weniger

Die Renovation des ehemaligen Kino Bellevue scheint nun, nach dem der frühere Termin von Ende 2007 nicht eingehalten werden konnte, doch zu einem Abschluss zu kommen. In den letzten Tagen verschwand das Baugerüst etagenweise.

Damit werden wir in Zukunft wieder eine wunderbar renovierte Fassade geniessen dürfen, anstatt der übergrossen H&M-Plakate und dergleichen.

Wir wundern uns schon lange, wie das eigentlich so läuft mit den Bewilligungsverfahren für solche grosse Werbeflächen. Wer an seinem Haus nur eine klitzekleine kosmetische Veränderung vornehmen will, hat oft nichts zu lachen, angesichts der restriktiven Handhabung der Gesetze. Hingegen scheint es völlig problemlos möglich zu sein, ein Baugerüst während Jahren mit nicht immer nur ansehlichen Werbebotschaften zu überziehen, die das Stadtbild z.T. massiv beeinträchtigen.

Wer profitiert da wohl von wem...?

Freitag, Februar 22, 2008

Karasek, 20minuten und Alkoholprävention

Der langjährige Radio 24-Moderator David Karasek wechselt seinen Arbeitgeber, und das Pendlerblatt 20minuten - wie Radio 24 ebenfalls zur Tamedia gehörend - zeigt ihn im Büro, in der Hand die Werkzeuge zur Bewältigung des letzten Arbeitstages.

Die da sind: sein erfreuliches Mundwerk, nicht in Aktion zu sehen aber bekannt, und eine Flasche Wodka. Diese ist dafür überaus gut zu sehen, was weniger erfreulich ist.

Angesichts der u.a. auch durch Erzeugnisse der Tamedia beklagten grassierenden Alkoholprobleme Jugendlicher ist dies ein weiterer Schlag ins Gesicht jeglicher präventiver Bemühungen in Zürich. Wie kann man sich über die zunehmenden Besäufnisse von Teenagern besorgt zeigen und gleichzeitig als öffentliche Person mit Vorbildfunktion genau für diese Szene nichts Gescheiteres zu tun wissen, als seinen Abschiedstag mit Gipfeli und Wodka zu begehen und das dann auch noch gross ins Bild zu setzen? Das ist ein Armutszeugnis.

Vor allem für die involvierten Medien.

Dienstag, Februar 19, 2008

PR-Bilderraub Bührle...

Sollten die vor wenigen Tagen aus der Sammlung Bührle geraubten Bilder tatsächlich in einem verlassenen Fahrzeug auf dem Parkplatz vor der Psychiatrischen Universitätsklinik gefunden worden sein, so erinnern wir hier gerne an unsere politisch unkorrekte Spekulation.

Eine bessere PR-Aktion liesse sich kaum denken, die Ausstellung ist nun weltbekannt. Wir sagen nicht, dass es eine solche war, auf keinen Fall. Aber ungelegen kommt sie doch wohl nicht, die Angelegenheit.

Die potentiellen Besucher werden sich in Zukunft das Gruseln auf ihrem Rücken nicht entgehen lassen wollen, bei einem Trip nach Zürich wird die Sammlung Bührle neu ganz weit oben auf der To-do-Liste stehen...

Sonntag, Februar 17, 2008

Steuerhinterziehung: Deutsches Eigentor!

Ein Schlag gegen die Steuerhinterziehung wird verkündet, in Deutschland, und als grosser Erfolg gefeiert.

Wir würden eher sagen: ein weiteres Beispiel für die Unfähigkeit, in Zusammenhängen zu denken. Oder auch: vernetzt zu denken. Oder: systemisch zu denken.

Das ist nun einfach Symptombekämpfung. Ein Staat, dem solche Summen hinterzogen werden, muss sich doch überlegen, ob an seinen Steuern nicht was faul ist, wenn sich sogar wichtige gesellschaftliche Entscheidungsträger ohne Skrupel daran beteiligen.

Eine der Konsequenzen dieser Aktion wird nun sein, dass zahlreiche andere Steuerzahler abwandern werden, dazu braucht es nicht viel Phantasie.

Mittwoch, Februar 13, 2008

Club of Rome in Zürich?

Wissen Sie, was die staatliche Subventionierung dieses Projektes aus PR-Gründen für Zürich schon im Kern zur Schnapsidee disqualifiziert? - Es ist der Name der Organisation.

Da sollen wir doch tatsächlich mit Steuergeldern einen scheintoten Opa-Verein wieder reanimieren, der dann für - Rom ! Werbung macht. So ein Habakuk!

Ablehnen!

Sammlung Bührle: PR-Raub?

Wir geniessen wieder einmal die publizistische Freiheit des Bloggens und mutmassen:

Ein solche Publizität, wie sie die Sammlung Bührle durch den spektakulären Raub von 4 Bildern im geschätzten Wert von 180 Millionen sFr. nun erhält, ist ja ebenfalls wertmässig kein Pappenstiel, CNN und der Rest der Welt berichten seit dem Geschehen weltweit sozusagen rund um die Uhr!

Was wohl, wenn diese Bilder in wenigen Tagen oder Wochen auf einmal - wie von Geisterhand, schwups - wieder auftauchen und schon bald wieder da hängen, wo sie es immer schon taten?

Der PR-Effekt für Zürich liegt sicher weit über dem herbeigekalauerten und -subventionierten Herzug des Club-of-Rome. Wir als Wochenend-Konsumenten von gemalter Kunst jedenfalls hatten nicht gewussst, dass da bei uns solche Bilder hängen.

PS: 180 Millionen sFr, wirklich? Nun, zuerst müssten da mal Käufer gefunden werden, die diese Summen tatsächlich auslegen wollten...

Mittwoch, Januar 30, 2008

Wohnungsnot in Zürich

So sieht das aus in Zürich - nicht, wenn eine Wohnung zu verschenken ist, sondern wenn Mieter zum x-ten Mal neue Räumlichkeiten besichtigen kommen. Hier die Torgasse in der Altstadt vor wenigen Tagen am 25.1.08. Gutgelaunte und weniger vergnügte Schlangensteher. Nicht gerade ermutigend für die, die hinten sind.

Dienstag, Januar 29, 2008

Pöschwies: Menschenrecht vs. Menschenrecht

In der Strafanstalt Pöschwies hat am 27.1.08 ein Verwahrter einen Mithäftling sexuell missbraucht und dann umgebracht, Bericht NZZ online.

Nun ist das so ein abscheulicher und trauriger Vorgang, dass man eigentlich gar nicht darüber nachdenken will.

Wir müssen unserer Ansicht aber dennoch die Frage stellen, inwieweit hier die Grenzen der Menschenrechtsdiskussion aufgezeigt werden.

Der Direktor der Anstalt, Ueli Graf, wird unter anderem zitiert mit den Worten:

Eine vollständige Isolation aller Verwahrten würde laut Graf sowohl den schweizerischen wie auch den europäischen Richtlinien widersprechen. Persönlich sei er zutiefst erschüttert über den Vorfall.
Nun: auch der getötete hat sogenannte Menschenrechte besessen, den Menschenrechten des Täters wurde aber quasi die Möglichkeit gegeben, sich gegen die Menschenrechte des anderen durchzusetzen, oder wie soll man es nennen? Eine Analyse dieses Dilemmas ist in einem politisch korrekten Diskurs nur noch durch Ignorieren des Problems möglich, was ja ebenfalls wiederum nicht korrekt ist.

Wir fragen uns: weshalb eigentlich sprechen wir nicht über die Möglichkeit, einen Triebtäter, der nachweislich zwei Kinder ermordet und später einen Erwachsenen schwer verletzt hat, durch die regelmässige Gabe von Hormonspritzen chemisch zu kastrieren? Dadurch wäre innert weniger Tage dafür gesorgt, dass die Gesellschaft und der Täter von einer grossen Last befreit werden. Wäre eine solche Massnahme nicht "humaner" als alle inakzeptablen Alternativen?

(Um diese inakzeptablen Alternativen zu wiederholen: a) komplette Isolation der bekannten Triebtäter; b) die Tatsache, dass jeder Häftling in einer Strafanstalt jederzeit gezwungen ist, sich in einem Milieu zu bewegen, in dem niemand, aber auch gar niemand in der Schweiz einen seiner Angehörigen auch nur für eine Stunde freiwillig wissen wollte).

Was für ein Gut opfern wir dann noch, das grösser und wichtiger sein könnte als das Gut, das wir jetzt ganz offensichtlich geopfert haben?!

Sonntag, Januar 27, 2008

Menschenrecht auf Adoption?

Der Europäische Gerichtshof hat in einem Entscheid vom 22.1.08 das Recht auf Adoption eines Kindes als Menschenrecht bezeichnet, das auch einem lesbischen oder schwulen Elternpaar zustehe und ihm nicht verwehrt werden könne, Bericht NZZ online von heute 27.1.08.

Dazu drei kritische Ueberlegungen:

Erstens bestätigen sich nun die Befürchtungen, die 2005 von den Gegnern der gleichtgeschlechtlichen Ehe in der Schweiz vorgebracht wurden, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis solchen sogenannt registrierten Partnerschaften auch die Adoption von Kindern ermöglicht werden würde.

Zweitens bestätigt sich, dass im Rahmen der europäischen Zentralisierung zunehmend semi-demokratische bzw. sich ausserhalb der Schweizerischen demokratischen Institutionen befindliche Organisationen den Anspruch erheben, über wesentliche Regeln des Zusammenlebens in unserem Land entscheiden zu können. Dies widerspricht unserer Vorstellung von Demokratie im Kern. Ueber solch wichtige Fragen soll nicht fernab unseres Lebensmittelpunktes sondern in unserer Mitte entschieden werden. Nicht Eliten sondern wir und unsere Nachbarn sollen die für uns geltenden Regeln bestimmen.

Und drittens stellt sich eine wesentliche Frage inhaltlicher Art, nämlich, ob dieses postulierte Menschrecht auf Adoption eines Elternteils nicht auch mit den Rechten eines zu adoptierenden Kindes kollidiert, nämlich in der Frage, ob es nicht ein Anrecht auf Mutter und Vater hat, und zwar in biologischem Sinne?

Liegt da nicht eine wesentliche Einschränkung der Rechte der Kinder und eine Schmälerung ihres Wohls vor? Welches Kind würde nicht, hätte es die Wahl unter ansonsten gleichwertigen Alternativen, verschiedengeschlechtliche Eltern einem gleichgeschlechtlichen Elternpaar vorziehen?

Und wir fragen: wo bleiben die Stimmen, die ideologiefrei die Interessen der schwächsten Glieder unserer Gesellschaft, unserer Kinder wahren?!

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Photo: European Court of Human Rights in Strasbourg, taken by Kpalion in 2004

Freitag, Januar 25, 2008

Schaufenster zum das Fürchten lernen...

Woher stammt eigentlich die Marotte, Schaufenster von Confiserien, Bäckereien, Schoko-Boutiquen und anderen Verkaufseinrichtungen von Schokolade mit farbigen Plastikblumen zu schmücken?

Es sieht doch scheusslich aus. Als hätten wir immer Ostern. Wie kommt man auf so etwas? Verkauft man damit mehr Pralinen? - Für uns jeweils ein Grund, uns nochmals zu überlegen, ob wir nun wirklich da hinein müssen, um Schokolade zu kaufen, oder ob es nicht auch anders geht.