Montag, September 10, 2007

Lucrezia Meier-Schatz

Dass man aufgrund seiner politischen Arbeit in der Schweiz wegen Morddrohungen Personenschutz braucht, ist eine Ungeheuerlichkeit.

Allerdings dafür andere Politiker verantwortlich machen - wie soll das gehen? Da gäbe es dann eine Reihe von Politikern, die man für Drohungen, die andere Politiker erhalten haben, ebenfalls verantwortlich machen müsste. Sicher hat auch Nationalrat Christoph Mörgeli schon öfters 'gute Wünsche' dieser Art erhalten. Genau so sicher wie auch Exponenten anderer Parteien.

Werden solch inakzeptable Drohungen ausgestossen, so zeigt das ein wenig, wie gross bei gewissen hilf- und hoffnungslosen Gemütern das Ausmass der empfundenen Ungerechtigkeit ist. Und es zeigt, wie es auf allen Seiten Leute bar jeder Kinderstube gibt.

Es ist dies sicher eine Gelegenheit für z.B. Herrn Mörgeli, sich klar vor solch infamen Drohungen zu distanzieren und sich damit aktiv in die Reihen der Fair Player einzuordnen. Ein Lächeln da, ein Bedauern dort kann Wunder wirken. Das ist es ja, was den Kritikern der SVP am meisten Wasser auf die Mühlen leitet: Soft-factors, Atmosphärisches.

Allerdings, selbst eine ernst gemeinte Distanzierung ist im aktuellen politischen Klima nicht ohne Risiko. Schnell wird es von der Gegenseite als Schuldeingeständnis instrumentalisiert - und schon hat man einen Prozess am Hals. Eine delikate Aufgabe.

(Bild von der persönlichen Website von CVP Nationalrätin Meier-Schatz)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

liberal, unabhängig ? gähn....

Nico hat gesagt…

@ anonym: mit drei Worten das Wesentliche zu sagen ist gekonnt. Inhaltlich dann allerdings ein jäher Tiefflug.

"Liberal" ist auch Konfektionsware, aber es gibt keinen besseren Begriff. Eine Alternative wäre "individualistisch", es trifft aber den Kern, um den es uns geht, nur unzureichend. Den Nagel auf den Kopf trifft "unabhängig", soweit man das überhaupt sein kann.