Freitag, November 30, 2007

Sudans Probleme

A) Eine Englische Lehrerin hat einem Teddybären im Unterricht den Namen Mohammed gegeben, auf Vorschlag ihrer Schüler. Von einer Sekretärin oder Eltern verzeigt, wurde sie nun zu 15 Tagen Haft verurteilt. Und der Mob in den Strassen fordert ihren Tod.

B) Sudan? Ist das nicht das jämmerlich am Boden liegende Land mit einer halben Million dahingemetzelter Opfer eines Bürgerkrieges und einer Million Vertriebener?

Ist nun A die Ursache für B? Oder B der Grund von A?

Donnerstag, November 29, 2007

Tötung mit Armeewaffe Hönggerberg

Die Tötung von Francesca, einer unschuldigen Jugendlichen an der Tramhaltestelle Hönggerberg, lässt jeden, der davon hört, einen Moment fassungslos erstarren. Die Motive des eben aus der RS entlassenen 21-jährigen Täters sind vorerst unbekannt.

Nun wird der Fall von Politikern sogleich instrumentalisiert, es sei ein weiteres Beispiel für die untragbaren Risiken, die mit dem Nachhausenehmen der Armeewaffe einhergehen.

Die Rechtsparteien entgegnen mit dem üblichen Argument, es sei unzulässig, alle Waffenträger einem Generalverdacht auszusetzen.

Wir staunen ob der vorgebrachten Argumente, sowohl pro als auch contra. Denn, in diesem Fall wie in zahlreichen anderen Fällen von Waffenmissbrauch genauso wie in Fällen von z.B. Automissbrauch ist weder die Waffe noch das Auto das Problem, noch ist es ein wie auch immer geratener Generalverdacht.

Sondern der Soldat scheint, gemäss Berichten der Presse, alkoholisiert gewesen zu sein. Die Tat geschah also wahrscheinlich unter Drogeneinfluss. Viel wichtiger, da damit viel mehr Leben gerettet werden könnten, scheint uns zu sein, mit der unsachlichen Bagatellisierung bzw. Glorifizierung des Alkoholkonsums aufzuhören. Da liegt das Hauptproblem.

PISA Studie: Sekte der Statistiker

Es beglückt uns: eine weitere PISA-Studie, diesmal seien die Naturwissenschaften dran gewesen, so vernehmen wir, NZZ von heute 29.11.07. Die vollständige Publikation der Ergebnisse 06 war allerdings erst für den 4.12.07 vorgesehen.

Und wir stellen fest: dass Finnland auf Platz 1, Norwegen aber erst auf Platz 33 kommen soll, widerspricht dem Common Sense zu sehr, als dass man diese Studie nicht - einmal mehr - bloss mit grosser Skepsis aufnehmen könnte.

Abu Dhabi: 7.5 bio for Citigroup: madness!

Abu Dhabi buys Citigroup shares for 7.5 bio US Dollars. As a consequence bank titles and with it the rest of Wall Street close substantially higher today, on november 28, 2007. A sigh of relief can be heard in the market.

But, it's the sigh of the strategically challenged. What a nonsense to buy bank shares now! The bear only started to lift the prank over his shoulder, ready for a long sweep. The salmon swims in the river, not in the air. Too many market participants are involved in the subprime crisis, of which we haven't really seen a fraction of its consequences.The future development is obvious: We will enter a recession. The large indexes will drop gradually but continuously until at least the US elections by the end of 2008. If a republican is going to win, there is a chance for a soft landing.

You don't believe? - Read your lips! Abu Dabi could get those shares for a much better price next may or june 2008!

By the way, does Dick Cheney have friends in Abu Dhabi?

Sonntag, November 18, 2007

Klima: alle fiebern mit

Und wieder kommt ein Klimabericht des IPCC heraus - die steigenden Frequenzen werden uns wohl bald wöchentlich einen neuen bescheren.

Und Ban Ki Moon, der Uno-Generalsekretär, stimmt fiebrig mit ein in den Chor der Warner.

Und wir wiederholen:

1) Es findet (wahrscheinlich) eine Erwärmung des weltweiten Klimas statt, ja.

(Allerdings zeigen schon die ersten paar Zeilen des aktuellsten Reports vom 16./17.11.07 (pdf), wie läppisch hier gearbeitet wird: 11 der letzten 12 Jahre (1995-2006) seien die durchschnittlich wärmsten gewesen seit Beginn der weltweiten Messungen der Erdoberflächentemperatur seit 1850. Seit 1850!! Und das bei Vergleichszeiten von 100'000en von Jahren. Uns interessieren ja nicht Erwärmungen, wie wir sie in Rhythmen von einigen 100 Jahren immer wieder hatten, die Geschichtsbücher sind voll davon. Wir reden hier doch von der welgeschichtlich einmaligen Erwärmung, vom drohenden totalen Kollaps oder nicht?! Es braucht keine grossen statistischen Kenntnisse, um ob solch einfältiger Zahlen und Modellrechnungen den Kopf zu schütteln.)

2) Parallel dazu steigt (wahrscheinlich) die CO2-Menge in der Erdatmosphäre an, ja.

3) Ob dieses CO2 jedoch kausal für die Erwärmung verantwortlich ist, oder nicht einfach nur eine Begleiterscheinung ist, weiss kein Knochen auf dieser Welt.

4) Die Tatsache, dass die CO2-Konzentrationen schon bei sämtlichen von uns über Eisbohrkerne etc. erforschbaren Zwischeneiszeiten, also vor 130, 240, 340 und 430'000 Jahren angestiegen sind, ist ein starkes Indiz dafür, dass menschliche Aktivitäten mit seinem Anstieg und damit der postulierten Kausalkette 'CO2-Anstieg=Klimaerwärmung' herzlich wenig zu tun haben.

Man soll sich beruhigen und ausgewogen über die Vor- und Nachteile einer weltweiten Erwärmung diskutieren. Es irritiert insbesondere, dass man nie etwas über die möglichen Vorteile hört. Es ist doch schlicht eine Milchmädchenüberlegung, dass z.B. in wärmerem Klima mehr Leben gedeiht - was soll denn daran so schlecht sein?!

Wir erinnern uns an die apokalyptischen Visionen der Studie "Global 2000", die unter Präsident Jimmy Carter angefertigt und im Juli 1980 veröffentlicht wurde und in den 80er Jahren in Deutschland als Bibel der Umweltschützer zum Verkaufsschlager wurde:

"Die Schlussfolgerungen, zu denen wir gelangt sind, sind beunruhigend. Sie deuten für die Zeit bis zum Jahr 2000 auf ein Potential globaler Probleme von alarmierendem Ausmaß (...) Weltweite Veränderung der Politik ist erforderlich, bevor sich diese Probleme weiter verschlimmern und die Möglichkeiten für wirkungsvolles Handeln immer stärker eingeschränkt werden (...) Angesichts der Dringlichkeit, Reichweite und Komplexität der vor uns liegenden Herausforderungen bleiben die auf der ganzen Welt in Gang gekommenen Anstrengungen allerdings weit hinter dem zurück, was erforderlich ist. Es muss eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Verpflichtungen beginnen, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist."

Jimmy Carter initiierte darauf eine Unzahl von Kommissionen und Massnahmen, die jedoch kurz darauf von seinem Nachfolger Ronald Reagan praktisch alle wieder aufgehoben wurden.

Was ist 25 Jahre später von den Untergangsszenarien eingetroffen? Nix. Wir sind alle noch da. Grossen Teilen der Weltbevölkerung geht es viel besser, Unter- und Mangelernährung z.B. sind zurückgegangen, trotz einer Zunahme der Zahl der Menschen.

Vergessen Sie diese Klimahysterie. Wissenschaftler stecken mit ihren Nasen in Details und verrennen sich gelegentlich in ihren. Experten sind ideologieanfällig von Natur aus, da dem Experten der gleichberechtigte Kritiker als Korrektiv fehlt. Das Klimafieber wird nun noch eine Weile kochen, dann langsam abkühlen und sich schliesslich sang- und klanglos in Luft auflösen, unter Hinterlassung einiger NGO's und Expertengrüppchen als Narben.

Samstag, November 17, 2007

Berichterstattung: Abschreiben erlaubt?

Wir stellen heute 17.11.07, Samstag abend, nach dem Sieg Roger Federers am Masters 07 gegen David Nadal, fest: da gibt es eine Notiz in der NZZ online. Dann im Tagesanzeiger online, praktisch der gleiche Wortlaut. Und dann abends um 19 Uhr auf DRS2 im Echo der Zeit - das wie immer doppelt vorgelesen wird, ein unglaublicher Luxus, unsere Zwangsgebühren machen ihn möglich - nochmals ein Wortlaut, der klar macht, dass auch der Sportkorrespondent DRS die Agenturmeldung gelesen hat, denn er verwendet die gleichen Begriffe und Wendungen wie schon NZZ und Tagi.

Wäre es nicht angebracht, bei Agenturmeldungen jeweils die Quelle anzugeben? Offensichtlicher kann man nicht mehr machen, dass man nur den anderen abschreibt!

Montag, November 12, 2007

Bischof Koch: Demokratie, haeh...?

Dass die katholische Kirche keine demokratische Institution ist, weiss man auch ohne allzu grosse Geschichtskenntnisse, da es einem durch die Zeitgeschehnisse gelegentlich wieder in Erinnerung gerufen wird.

Bischof Koch bestätigt aktuell unsere hier im August vertretene These: er versucht auf jeden Fall, einem staatlichen Urteil in der Angelegenheit Pfarrer Sabo in Röschenz auszuweichen, da er sonst die Oberhoheit des Staates über die Kirche anerkennen würde - die aber in der Schweiz genau für solche Fälle wie den aktuellen vorgesehen ist, wenn nämlich innerkirchliche Interessen mit staatlichen Grundrechten kollidieren.

Anstellungsverhältnisse in der Kirche sind eben nicht nur eine religiöse Sache, sondern sie haben auch einen öffentlich-rechtlichen Charakter, und werden daher auch staatlich geregelt. Ein Protestant würde dieses Mitspracherecht des Staates denn auch durch die Worte Jesu im Neuen Testament zur Steuerfrage legitimiert sehen: "Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." (Matth. 22.21) Und es stellt sich die legitime Frage: weshalb soll denn das nicht auch ein Katholik so sehen? Denn 'ist es wirklich Gottes', einen Angestellten ohne korrekte Anhörung einfach auf die Strasse zu stellen?

Bischof Koch weigert sich so indirekt, das Arbeitsrecht der Schweiz zu anerkennen. Erstaunlich, wie er das nicht in einer für die Kirche wesentlichen Angelegenheit tut - er darf ja einen Pfarrer, der sich gegen die Autorität der Kirche stellt, sehr wohl entlassen - sondern, dass er das in einer Verfahrensfrage tut, die a) für die Kirche nicht nur belanglos ist, sondern in der b) die Kirche sogar eher auf der Seite des Angestellten, nämlich des Schwachen stehen sollte.

Lebensfremd, grotesk - und doch konsequent, denn die katholische Kirche ist der mehr als 1000 Jahre alte Inbegriff institutionalisierter Macht und damit weit von der neutestamentlichen Botschaft entfernt Matth. 10, 9.10: "Verschafft euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, 10 keine Tasche auf den Weg, noch zwei Unterkleider, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert".

Und es ist auch folgerichtig, wie Bischof Koch sich an seine Vorgesetzten wendet und damit die Verantwortung weiterreicht, nämlich an den apostolischen Stuhl in Rom.

Was hat dieser für Möglichkeiten? Wir haben es hier ebenfalls schon vorausgesagt: Bischof Koch wird früher oder später abberufen werden. Denn die katholische Kirche, so einflussreich sie ist, würde eine Auseinandersetzung in dieser explosiven Frage mit der Schweiz verlieren, der Westen ist momentan säkularisiert. Das wird der deutsche Theologe in Rom zu vermeiden wissen. Um dabei das Gesicht der Kirche zu wahren, wird es eine Beförderung geben.

Bischof Koch kann also in dieser Angelegenheit getrost die Schraube eine Umdrehung weiter anziehen - und so schliesslich sogar seine innerkirchliche Karriere fördern.

Dabei darf er allerdings eines nicht vergessen: einigen Leuten werden so vielleicht die Augen geöffnet, für die nach wie vor vorhandenen Ansprüche der katholischen Kirche. Die ja auch nach wie vor durch eine nationale politische Partei vertreten wird, die CVP ist eben nicht nur eine "Familienpartei" sondern auch ein Anachronismus aus vergangen geglaubten Zeiten...

Freitag, November 09, 2007

UBS - Ospel

Nun, da der UBS Aktien-Kurs im Vergleich zum Höchststand vom Juni 07, als der CEO Peter Wuffli entlassen wurde, um 30% tiefer liegt, werden die Stimmen immer lauter, die der VR-Präsidenten Marcel Ospel für die Abschreibungen im Zusammenhang mit faulen US-Hypotheken zur Verwantwortung ziehen wollen und damit seinen Rücktritt meinen.

Wir meinen etwas anderes mit "Verantwortung übernehmen". Ein Rücktritt jetzt wäre Unsinn nach den Verlautbarungen des Veraltungsrates im Juni, der Ospel ja für 3 weitere Jahre um seine Dienste "gebeten" hat - was, by the way, wahrscheinlich ein genialer Schachzug Ospels war, denn so kann man ihn für alle bis dahin begangenen und bekannten Fehler nicht entlassen.

Aber, wir halten eine deutliche Gehaltsreduktion für angebracht. Die hohen Gehälter der Firmenbosse haben keinen Bezug zur erbrachten Leistung (die Gewinne der Banken können während einer guten Konjunkturphase ja fast gar nicht anders, als hoch zu sein, erst die Rezession bringt ans Tageslicht, wer ein guter Banker ist) und sind auch kein Ausdruck des Marktwertes - es liessen sich ohne Probleme auch fähige Leute für die Hälfte der Summen finden, das ist gar keine Frage.

Insbesondere muss man aber festhalten: Die Gehälter müssten in einem vernünftigen Verhältnis zu den Summen stehen, die sich ein CEO verdienen könnte, würde er von einem Tag auf den anderen zum selbständigen Unternehmer mutieren, also die Risiken auf seine eigenen Schultern nehmen. Da gibt es, zugegeben, tatsächlich ein paar wenige Investment- und Privatebanker, denen Verdienstmöglichkeiten von vergleichbarer Grösse offen stehen würden, die Mehrheit jedoch würde mit den Tatsachen des Lebens konfrontiert werden.

Mittwoch, November 07, 2007

Klimawandel - Klimawahn

Greenpeace Schweiz sagt den Heizstrahlern den Kampf an, sie seien Stromfresser und müssten weg.

Und wir sagen: diese ganze Klimawandeldiskussion trägt schon in ihren Anfängen totalitäre Züge. Glühbirnen sollen flächendeckend verboten werden - so ein hirnverbrannter Schwachsinn - und nun sind die Heizpilze entdeckt.

Da werden noch Forderungen auf uns zu kommen, die uns das Fürchten lehren werden.

Montag, November 05, 2007

New York: Toter Marathonläufer

Sollte sich der aufgrund eines regelmässigen aber unsystematischen Medienkomsums gewonnene Eindruck statistisch erhärten, nämlich, dass es in letzter Zeit gehäuft zu Todesfällen bei Spitzensportlern kommt, insbesondere bei Ausdauersportlern, so liegt die Vermutung nahe, dass neue Dopingmethoden angewendet werden, deren Folgen noch zu wenig erforscht sind.

Oder sind bekannte und legale Medikamente neueren Datums die Gründe? Wir haben hier schon einmal darauf hingewiesen, dass neben dem vom Markt zurückgezogenen Cox2-Hemmer Vioxx noch andere Medikamente der gleichen Familie auf dem Markt sind.

Hatten dieser nun tote Läufer und frühere Opfer Schmerzmittel eingenommen? Werden diese Substanzen auch von jetzt noch unversehrten Sportlern gehäuft konsumiert?

Donnerstag, November 01, 2007

Kongresshaus Zürich: Neustart

Wir sehen die Projektbilder des neuen Kongresshauses, vom Stadtrat mit der Brechstange lanciert, und wissen, was Sie alle wissen: dieser Entwurf von Moneo taugt optisch nichts.

Das Dach ist läppisch, die Symbolsprache unverständlich und wenn es mal schneit, werden ganze Lawinen auf die Strasse prasseln. Die Laubsägeli-Konturen des neuen Baus im Park Roulet sind nichtssagend und strahlen die gleiche einfallslose Beliebigkeit aus, die auch schon den heutigen Kongresshaus-Bau charakterisiert: nichts zum Hingucken, nichts woran man sich erinnert, ein Haus, das sich vor sich selbst versteckt. Der Zugang zum See wird verpasst - dabei liesse sich mit einer transparenten Brücke in Form eines Decks etwas machen. Die Formensprache der Umgebung wird weder übernommen noch kontrastiert oder gespiegelt, der See, die Alpen, nirgends eine Ahnung davon, als wäre man in Oerlikon.

Dieses Projekt gewinnt keine Volksabstimmung, ausser die Angst regiert. Lassen wir uns durch das Unkerufen des Stadtrates nicht von einem Nein an der Urne abhalten, wozu denn sonst eine Abstimmung! Wenn wir ein neues Kongresshaus benötigen, dauert es anschliessend nicht wieder 15 Jahre, sondern man kann zügig eine vernünftige Planung in Angriff nehmen, dann geht dieser Bau auch rasch über die Bühne.