Dienstag, Juli 31, 2007

Irak - Traditionen

Die Irakische Fussballnationalmannschaft wird im Juli 07 überraschend Sieger der Asienmeisterschaft.
Die NZZ online schreibt dazu am 31.7.07:

"... . Allerdings kamen bei den Feierlichkeiten sieben Menschen ums Leben. Die Opfer seien von Querschlägern getroffen worden, teilte die Polizei mit. Zudem habe es mehr als 50 Verletzte gegeben, weil Anhänger den Sieg trotz Verbot mit den traditionellen Gewehrschüssen gefeiert hatten. ..."

"Traditionelle Gewehrschüsse"? - Vielleicht hat ein Teil der Probleme dieses Landes seine Ursachen nicht bloss in der Amerikanischen Invasion.

Freitag, Juli 27, 2007

Prohibition nach 21 Uhr - Gruss von Al Capone

Das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) möchte nun zur Eindämmung jugendlicher Trinkexzesse den Verkauf von Alkohol nach 21 Uhr stark einschränken.

Ein Rückgang des Alkoholverbrauches wäre an und für sich zu begrüssen, denn die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Nachteile des Konsums von Alkoholika übertreffen die Vorteile bei weitem.

Folgende Ueberlegung ist jedoch anzustellen:

1. Auch in Zukunft wird nach 21 Uhr ein Bedarf nach Alkoholika bestehen, vielleicht sogar noch mehr als heute.
2. Wo eine Nachfrage besteht und es das gefragte Produkt auch tatsächlich gibt, ensteht ein Markt.
3. Ist das Angebot knapp, so steigen die Preise.
4. Hohe Preise und ein potentiell (nach 21 Uhr) kriminalisierter Handel eines Produktes mit Suchtpotential - diese Kombination kennen wir doch!
5. Es wäre eine blosse Frage der Zeit, bis das organisierte Verbrechen Interesse an einem solchen Markt gewönne.

Schlussfolgerung: so wünschenswert die Eindämmung des Alkoholmissbrauches ist, so dumm und kontraproduktiv wäre ein solches Verbot.

Donnerstag, Juli 26, 2007

China

China sei die kommende wirtschaftliche Weltmacht. Das nächste Zeitalter werde von den Chinesen dominiert. Prophezeiungen dieser Art sind praktisch täglich zu lesen und zu hören.

Wir bezweifeln das aus folgenden Gründen:

1. China war zahlen- bzw. bevölkerungsmässig schon lange das grösste Reich der Erde - und trotzdem wirtschaftlich gesehen ohne entsprechenden Einfluss.

2. Zu ökonomischem Erfolg gehört eine liberale Gesellschaftsordnung. Diese hat sich in China über die letzten 10-20 Jahre in erstaunlichem Masse entwickelt. Dies ist allerdings eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung. Weitere unabdingbare Voraussetzungen für den Erfolg sind z.B. gesicherte Eigentumsrechte. Und dies nicht nur dem Buchstaben des Gesetzes nach, sondern auch als Teil der Mentalität. Eine Volkswirtschaft prosperiert dort, wo sich die Geschäftspartner vertrauen können. Solange jedoch Vertrauen nur da möglich ist, wo enge familiäre Bindungen bestehen, bzw. dieses Vertrauen mühsam im persönlichen Kontakt erworben werden muss, ist das System als Ganzes nie in dem Masse leistungsfähig, wie es die westlichen Volkswirtschaften sind.

Prognose: Der Aufstieg Chinas wird noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen, als gemeinhin erwartet.

Mittwoch, Juli 25, 2007

Südanflug auf den Flughafen Zürich Kloten

Sind Sie schon einmal von Süden her in Zürich gelandet?

Haben Sie's gewusst? Ein Leckerbissen! Kein Anflug nach Zürich ist für den Passagier der Grossraumflugzeuge spektakulärer als der von Süden. Auf dem Heimweg von z.B. New York, nach kurzer Nacht, noch im Mondschein oder auch schon im warmen Licht der Morgendämmerung - "cabin crew, landing in two minutes" - kreuzt die Maschine in einer Linkskurve nach Norden die gleissende Krümmung des Obersees, aus den Fenstern rechts noch der 1000-Dollar-Blick auf die Alpen, auf der linken Seite die atemberaubende Sicht über den Damm, Rapperswil, dann den unteren See und kurz den Lichterkessel der fernen 'Downtown', dann geht es über den Pfannenstiel der "Goldküste" entlang, die Räder werden rumpelnd ausgefahren, nun gilt es, einen Sitz auf der linken Seite zu besetzen, und der Blick fällt der Reihe nach auf die Gemeinden des "Schattenufers", immer dichter besiedelt, bis schliesslich grandios Enge, Quaibrücke mit Bellevue und die Kirchen vor dem Fenster durchflitzen, und im gleichen Herzschlag, man denkt noch, "das ist Zürich!", macht man einen Hupfer über den Berg der Begüterten, weiss Schwamendingen unter dem Triebwerk, und schon quietschen die Bremsen, welcome at Unique Zurich Airport, welcome home.

Welche Begrüssung für Besucher könnte repräsentativer sein als ein Südanflug? Aus touristischer Perspektive sollte Zürich nur noch so angeflogen werden.

Donnerstag, Juli 19, 2007

Sushi

Interessant, wie Sushi-Liebhaber oft nicht nur davon sprechen, dass sie Sushi gerne mögen, sondern insistieren, dass sie geradezu süchtig danach seien. Ausserdem geben auch viele an, dass sie zuerst eine Weile gebraucht hätten, um auf den Geschmack zu kommen.

Eine erstaunliche Parallele zu anderen abhängig machenden Substanzen wie z.B. Alkohol. Welcher Kitzel steckt da wohl in Sushi drin, der solches möglich macht?

Dienstag, Juli 10, 2007

UBS: "Entlassung" von CEO Wuffli

Dass das Verhältnis von VR Präsident Ospel zu CEO Wuffli demjenigen von Chef zu Sekretär entsprach, war von Anfang an eine Blickdiagnose, gestellt nach 2 Sekunden.

Ausserdem stagniert der Kurs der UBS-Aktie da, wo er vor 1 Jahr schon war, der Kurs der Konkurrentin CS ist hingegen deutlich gestiegen.

Kein Wunder, musste er gehen, es war bloss eine Frage der Zeit.