Mittwoch, August 22, 2007

Klimawandel: Golfstrom stabiler als gedacht

Experten haben im Dezember 2005 verkündet, Messungen zeigten, dass die nordatlantische Zirkulation sich zwischen 1957 und 2004 um etwa 30 Prozet verlangsamt haben müsse . Die Ergebnisse (pdf) erschienen in der renommierten Zeitschrift Nature und stützten die Bedrohungsszenarien in Sachen Klimawandel. (Siehe auch NZZ vom 4.1.06)

Nun haben z.T. die gleichen Forscher festgestellt, dass sie sich geirrt haben, die NZZ berichtet darüber am 22.8.07. So wurden die entscheidenden Messungen 2004 offensichtlich in den Monaten März bis Mai vorgenommen. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass der Golfstrom im Jahresverlauf starken Schwankungen unterworfen ist und dass die Werte im Frühling typischerweise auf einem Tief sind.

Die beobachteten Schwankungen seien mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht über Jahrzehnte aufgetreten, sondern sie seien ein jahreszeitliches Phänomen. Also nichts da mit Abbrechen des Golfstromes und neuer Eiszeit als Folge des Klimawandels.

Frage: Wenn renommierte Wissenschaftler Aussagen zum Weltklima gemacht haben, die kurz darauf durch so Lappalien in Frage gestellt werden wie, dass man nicht überprüft hat, ob die Daten vom Frühling auch im Herbst noch stimmen, müsste man dann nicht so ziemlich alle Klimaprognosen grundsätzlich skeptisch behandeln? Da fehlt ja offensichtlich ganz grundlegend eine gewisse Sorgfalt bei den banalsten Fragen.

Prognose: wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch oft solche Berichtigungen vernehmen müssen. Und wir werden uns ärgern über politische Schüsse aus der Hüfte – mehr Besonnenheit ist hier angesagt.

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