Sonntag, Juli 27, 2008

Strassenverkehr in Zürich

Schauen Sie sich das Bild an: was stimmt hier nicht?

Weil die Markierungen auf der Strasse aufgefrischt werden müssen, leiten die Angestellten des Tiefbauamtes Zürich den motorisierten Verkehr durch die Traminsel hindurch.

Wissen Sie, in welchem Tempo der durchschnittliche Autofahrer dann auf den Tramgeleisen durchbrettert?

Jeder Fussgänger in Zürich weiss es. Die Automobilisten reduzieren ihre Geschwindigkeit z.T. überhaupt nicht.

Wenn auf der entgegenkommenden Spur ein Tram oder Bus hält und dahinter Fussgänger inklusive Kinder, die nichts wissen von der geänderten Verkehrssituation, die Geleise queren wollen, oft in Eile, stehen sie auf einmal mitten auf der Strasse vor den heranbrausenden Autos. Dass es nicht zu mehr Unfällen kommt, ist ein Wunder.

Anstatt im Quartier mit einer Rücksichtlosigkeit sondergleichen Bussen für falsches Parkieren zu verteilen - notabene "falsch" oft erst als solches zu erkennen, wenn die Paragraphen hin und her gewälzt worden sind - würde man sich bei der Stadt gescheiter auf die Sicherheit solcher Verkehrssituationen konzentrieren. Das heisst, in diesem Fall fehlt z.B. eine provisorische Tafel zur Geschwindigkeitsreduktion. Und hier wären dann auch Tempomessungen angebracht und würden von allen verstanden werden, im Gegensatz zu den Automaten auf freier Flur, wo es nur um die Erzeugung von Steuereinnahmen geht.

Die Drangsalierung der auf ihr Auto angewiesenen Quartierbewohner einerseits unter der Etikette "Sicherheit" und die stümperhaften Vorkehrungen, wenn dann tatsächlich einmal Sicherheit gefragt wäre, sorgen für beträchtlichen Unmut.

Apropos Argument "Sicherheit": die Velofahrer Zürichs leben bekanntermassen in einem rechtsfreien Raum. Was den Beizern nur unter strengen Auflagen erlaubt wird, die Benutzung der Trottoirs für ihre Lounges, das tun die Biker nach Herzenslust seit Jahren, sie kurven mit Lust um die Passanten, ohne dass auch nur ein Hahn kräht. Soviel zur heuchlerischen Argumentation der Behörden.

Mittwoch, Juli 16, 2008

Kommentar Tagesanzeiger zu Hizbullah

Zum Austausch der wahrscheinlich in Gefangenschaft gestorbenen oder gar getöteten israelischen Soldaten gegen bisher in Israel gefangene Terroristen bringt der Tagesanzeiger einen Artikel von Astrid Frefel aus der Perspektive der Hizbullah und einen Artikel von Marlène Schnieper aus der Perspektive der Israelis und der betroffenen Familien

Claudia Kühner zeichnet dazu den Kommentar des Tagesanzeigers online und wohl morgen auch der Printausgabe.

Aber kein Wort schreibt sie zur Frage, wann die beiden Israeli starben und ebenfalls kein Wort zum feigen Schweigen der Hizbullah zu diesem Tod. Was ist denn das für ein Kommentar?!

Welches sind die Umstände, wann und wie sind die beiden Soldaten ums Leben gekommen, und wieso hat nie jemand von der Hizbullah dazu Stellung genommen - oder hat Israels Regierung das die ganze Zeit schon gewusst? Das ist doch hier die bei weitem wichtigste Frage, wir haben heute hier schon einmal dargelegt weshalb.

Weshalb versucht die Hizbullah (oder gar Israel) diese Tatsache unter dem Radar der Weltöffentlichkeit durchzuschmuggeln und WESHALB SCHAFFT SIE DAS DANN PROMPT AUCH BEIM TAGESANZEIGER, Frau Kühner?!

Armeechef Nef unter Beschuss

Roland Nef soll das und dieses getan haben, Bundesrat Schmid habe bei seiner Ernennung jenes und solches unterlassen.

Wir sagen: Who cares!

Der Mann soll seine Arbeit gut machen - alle waren angetan von seinem professionellen Umgang mit dem Unglück auf der Kander, abgesehen von einem Ausrutscher im Zischtigs Club - und etwas anderes interessiert doch niemanden. Was soll das ganze mediale Getue, das ist einfach lächerlich.

Hizbullah und Kriegsverbrechen

Die libanesische Hizbullah hat heute 16.7.08 Israel zwei Särge mit Leichen übergeben, bei deren Inhalt es sich wahrscheinlich um die toten Ueberreste von Ehud Goldwasser und Eldad Regev, israelischen Soldaten, handelt, deren Gefangennahme Israel dazu bewogen hatte, den 2. Libanonkrieg zu beginnen.

Die beiden Soldaten sind vor nicht mehr als 2 Jahren gefangen genommen worden - und nun tot. Ohne ein Wort der Entschuldigung, ohne eine Begründung, ohne dass je überhaupt gesagt worden wäre, ob sie tot sind oder dies schon lange waren.

Gleichzeitig gibt Israel nicht zwei sondern fünf Gefangene frei, nicht Leichen sondern lebendige Menschen, die nicht 2 sondern 20 oder mehr Jahre gefangen gehalten waren.

Diese Asymmetrie des Verhaltens zwischen Israel einerseits und seinen verschiedenen Feinden andererseits verwundert einfach immer wieder neu. Und noch mehr verwundert die Asymmetrie der westlichen Urteile. Wo bleibt der Aufschrei der Entrüstung angesichts des unfassbar menschenverachtenden Vorgehens der Hizbullah in dieser Angelegenheit?

Denn es ist doch offensichtlich:

A. Entweder waren zum Zeitpunkt des Kriegsausbruches die beiden Soldaten schon tot. In diesem Fall wäre Israel quasi "grundlos" in den Krieg gezogen - und die Hizbullah hat nichts unternommen, um diesen "Irrtum" klar zu stellen. Nein, sondern sie hat den Konflikt und viele Tote unter der eigenen Bevölkerung mit zynischer Berechnung in Kauf genommen. Oder

B. Die beiden Soldaten waren zu Beginn des Krieges noch nicht tot. In diesem Fall sind sie in Gefangenschaft gestorben. An Krankheit? Dann hätte man die Familien doch informieren können. Woran denn sonst...? Jeder, der eine kleine Ahnung von Kriegsrecht hat, weiss, was das heisst. Es passt eben zu dieser Asymmetrie, und wir sagen hier nun: zu einer Asymmetrie auch der Moral. Der Tod dieser Soldaten und die Begleitumstände sind in jedem Fall schändlich in höchstem Mass.

Wo bleiben die Worte der Friedensbewegten aller Welt?!

Dienstag, Juli 15, 2008

Aerzte und Medikamente

Aerzte machen das grosse Geld mit dem Verkauf von Medikamenten, so heute Preisüberwacher Strahm, NZZ und Tagesanzeiger online geben es zum Besten. Zudem scheint es üblich zu sein, das Gelder in Form von Kickbacks fliessen, was allerdings nicht belegt wird.

Und wir sagen: die armen Aerzte, fast tun sie einem ein wenig leid. Wenn es tatsächlich so ist, dass sie gross an Medikamenten verdienen, dann ahnen wir, wie es zum viel beschworenen Aerztemangel kommen könnte. Von irgend etwas müssen die ja auch leben. Apotheken sind ganz offensichtlich viel lukrativer...

Gibt es übrigens auch bei Apotheken Kickbacks, Herr Strahm...?

Sonntag, Juli 13, 2008

Iran, Atomwaffen, Technik allgemein

Die sich nun langsam verschärfende Spannung zwischen Iran und Israel wirft ein Licht auf eine grundsätzliche Entwicklung, die uns in Zukunft mehr beschäftigen wird, als uns lieb ist.

Im Moment geht es ja nur darum, ob und wann der Iran Atomwaffen besitzen wird und wie Israel mit der Tatsache umgeht, dass dann ein Staat, der seit Jahren unverblümt seine komplette Vernichtung fordert, dazu tatsächlich in der Lage sein wird.

Die aktuelle Ausgabe des Economist führt den Gedanken weiter, dass die Nachbarstaaten des Irans, sollte dieser eines Tages die Atombombe besitzen, in Zugzwang kämen, sich ebenfalls diese Waffe zu beschaffen, da auch sie sonst befüchten müssten, vom Iran erpresst zu werden.

Und schon wäre eine Region, deren Bevölkerungen sich in ihrem Konfliktverhalten bisher noch kaum je als Meister der Impulskontrolle erwiesen haben, bis an die Zähne mit Massenvernichtungswaffen eingedeckt.

Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, wohin uns die zunehmenden Fortschritte technischer Entwicklung noch führen werden. Es ist nämlich absehbar, dass der Tag kommen wird, an dem es die Technik einer einzelnen Person ermöglichen wird, unzählige andere mit sich in den Tod zu reissen. Schon heute erhalten wir bei jedem Selbstmordattentat einen Vorgeschmack darauf.

Wie wird sich wohl die Menschheit vor solchen Entwicklungen zu schützen wissen? Werden wir uns alle verschwestern und verbrüdern oder kommen repressive Zeiten auf uns zu?

Wir halten die Frage der Technikkontrolle in Zukunft jedenfalls für viel wichtiger als jene des Unweltschutzes oder der Bevölkerungszunahme. Sie werden es sehen.

Dienstag, Juli 08, 2008

Oelpreis, Airlines und Misswirtschaft

Der Oelpreis mache den Fluggesellschaften zu schaffen und sei der Grund für die Insolvenz zahlreicher Anbieter, so berichtet unter anderen die NZZ online.

Wir lesen ja auch schon seit Monaten, bald Jahren, auf jedem Flugangebot, wieviel der Treibstoffzuschlag betragen soll.

Und wir sagen: das ist alles Quatsch. Die sollen endlich aufhören mit diesem bescheuerten Zuschlaggetue. Eben erst wurde den Reiseanbietern von den Behörden endlich verboten, den wahren Preis einer Reise immer erst im Kleingedruckten preiszugeben und noch immer können sie es nicht lassen, mit dieser Preisstückelung.

Es interessisert doch keinen Kunden dieser Welt, ob sein Flugticket nun wegen dem Kerosin oder den Sandwiches oder den Uniformen der Piloten oder wegen was auch immer seinen Preis hat, sondern was den Passagier interessiert ist: der Preis.

Und wir sagen auch: wenn Fluggesellschaften Konkurs gehen, dann tun sie das,
- weil das Flugbusiness seit Jahren eine absurd intransparente Preispolitik pflegt.
- Weil man als Kunde beim Kauf eines Tickets stupideste Hürden in den Weg gestellt bekommt.
- Weil man nicht kurzfristig buchen kann.
- Weil man ein einmal gekauftes Ticket fast nicht mehr los wird, wenn man doch nicht fliegen will.
- Weil auch heute noch einfache Flüge mehr kosten als Hin- und Rückflüge, eine Idiotie!
- Weil man am Internet nach wie vor kaum selber übersichtlich Preise vergleichen kann.
- Weil Flüge halb leer sind, für die man nur knapp noch einen angeblich letzten Platz bekommen hat.
- Weil man sich als Vielflieger auch heute noch am Schalter z.b. der Swiss oder der American Airlines den Mund fuselig schwatzen kann, aber hat man seine Frequent Flyer Karte nicht dabei, finden die armen Angestellten am Check-In im Normalfall nicht heraus, wie unsere Vielfliegernummer lautet, von einem automatischen Anrechnen der Meilen beim Einchecken wagen wir ja nicht einmal zu träumen. Schlimmer ist nur noch die Schweizer AHV mit den lächerlichen Papierausweisen, die man hin- und herschickt.

Jeder, der ab und zu fliegt, weiss, dass man da noch viel verbessern kann. Es wird Zeit, dass die Schlafmützenairlines, die von den Oelpreisveränderungen überrascht werden, endlich den Laden dicht machen müssen.

Donnerstag, Juli 03, 2008

Soldat und Zecken

Schweizer Soldaten seien letzte Nacht in einer Uebung von Zecken gebissen worden, sie würden ärztlich betreut. So der Tagesanzeiger online.

Mit Verlaub, eine solche Meldung ist absurd. Quo vadis Armee, kann man da nur sagen! Und auch ein wenig quo vadis Tagesanzeiger? Als nächstes werden wir den täglichen Mückenstichrapport lesen müssen.

Nachtrag spätabends: nun berichtet auch das Schweizer Radio davon. Es muss saure Gurkenzeit sein.

Und..., da sind einige Relationen in Sachen Gewichtung der Ereignisse auf eine Art und Weise verschoben, die einen schon ein wenig zweifeln lassen.

Während der Tagesanzeiger in seiner Papierausgabe heute 3.7.08 einen Artikel abdruckt, in dem irgendein Egghead Israel der irrationalen Iranophobie bezichtigt - Iran, ein Land dessen Exponenten sich seit Jahren auszeichnen durch die monströse Forderung, Israel zu vernichten und die dies nicht nur fordern sondern offensichtlich alles daran setzen, Atomwaffen und Trägerraketen mit immer grösserer Reichweite zu produzieren - während also Israel im Kampf um seine Existenz die Zurechnungsfähigkeit abgesprochen wird, hören wir uns in unseren Medien an, wie CH-Soldaten tapfer gegen Zecken kämpfen und sich nach nächtlichem 'Gefecht' im Lazarett ihre Wunden lecken.

Ja verdammt nochmal, wo sind wir denn hier...?

Und an die Tagesanzeiger Crew: haben Sie nicht wenigstens Ihren Frisch gelesen, B und B? Was der Iran heute macht und wie der Westen darauf reagiert ist eine 1 zu 1 Umsetzung von Max Frischs Stück.

Gekröpfter Nordanflug: gekröpfter Bundesrat

Was gekröpft heisst, weiss ja kaum jemand. Der Ausdruck suggeriert so dem breiten Publikum, dass es sich hier um eine Diskussion für Eingeweihte handelt.

Nun weiss man aber auch als Nichtexperte ohne allzu langes Nachforschen, dass der Anflug von Norden auf den Flughafen Zürich die Variante mit der weitaus geringsten Belastung für die Bevölkerung wäre, und dass dieser Anflug von den Schweizerischen Behörden nun aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt wird und dass man das auch vor einem Jahr schon hätte sagen können, dass es schliesslich so kommen wird, weil das BAZL letztlich dem Bundesrat untersteht und weil dieser so links politisiert, wie es trotz rechtsbürgerlicher Mehrheit nur gerade geht - eben: gekröpft - und weil es daher politisch folgerichtig ist, die Schweizer, wo nötig auch mit sanftem Zwang, dazu zu bringen, ihre Souveränität Schritt für Schritt an den Europäischen Zentralstaat abzugeben.

Denn wer links denkt, denkt hierarchisch, zentralistisch, kollektivistisch, das ist der Kern des autoritären, gleichmacherischen sozialistischen Gesellschaftsverständnis. - Der Gedankengang ist Ihnen zu kompliziert? Ein wenig Nachhilfe: ein paar krachende Düsenmaschinen über Zürichs Gärten erinnern uns daran, wie wir ausserhalb der EU ach so wenig zu sagen haben. 'Wären wir EU-Bürger, würde uns das nicht passieren.' Das ist des Pudels Kern.

Und wir empfehlen wieder einmal: man soll doch einmal in Analogie zu den Trauerspielen in der Zvilluftfahrt und bei den SBB auch die Bewirtschaftung und Kontrolle unserer Atomkraftwerke in den medialen Fokus stellen, denn alle diese Bereich unterstehen dem selben Bundesrat, Moritz Leuenberger.

Dem Gesetz der Serie zu Folge schwant uns Böses.

Befreiung Betancourt: Theater

Ingrid Betancourt, die seit 6 Jahren von FARC Rebellen gefangen gehaltene frühere Präsidentschaftskandidatin Kolumbiens, ist spektakulär befreit worden.

Und wir reiben uns die Augen. Was!? Eingeschleuste Agenten haben die Gefangenen einfach so ausgeflogen!? Jetzt auf einmal, nachdem der internationale bzw. auch französische Druck massiv gewachsen war?

Mit Verlaub, das tönt ein wenig allzusehr wie eine Schmierenkomödie. Während Betancourt reelle Chance hat, zur neuen Ikone der Freiheitsbewegten weltweit aufzusteigen - hübsch, adrette Militäruniform, frisch aus dem Urwald, frisch zurück vom Leiden für eine gute Sache - für welche ist egal - also eine ideale Projektionsfläche abgebend - so fragen wir uns, ob es in diesen 6 Jahren Geiselhaft tatsächlich keine andere Gelegenheit für eine Befreiung gegeben hätte. Wer in Kolumbien hatte da alles seine Finger im Spiel? Und wer sonst noch?

Dienstag, Juli 01, 2008

Israel - Iran - Atompläne

Wir sagen es hier schon seit Anfang 2006, dass die Iraner den Westen in Sachen Atomwaffen an der Nase herumführen, dass die immer wieder geschürten und von allen Medien brav kolportierten Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung lächerlich naiv sind und dass eine militärische Aktion Israels oder der USA nur eine Frage der Zeit sei. Denn für Israel geht es angesichts der iranischen Rhetorik um alles oder nichts.

Nun doch auch wieder einmal in der NZZ online zu lesen.