Donnerstag, Mai 28, 2009

Tages-Anzeiger beleidigt Hingis

Der sich gerne sozial und fair gebende Tages-Anzeiger beleidigt in der Online-Ausgabe von heute 28.5.09 Martina Hingis gleich im ersten Interview, das sie seit ihrer Spielsperre gegeben hat, auf übelste Art und Weise.

Die Adresszeile des Interviews von René Stauffer lautet:

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/tennis/Ich-habe-halt-Kokain-genommen/story/11559289

Diese suggeriert ein spätes Geständnis von Frau Hingis – der folgende Artikel zeigt dann aber, dass Martina Hingis im Gegenteil eine konditionale Aussage gemacht hat, Zitat:

Ich setze doch nicht meine Karriere aufs Spiel, um noch einmal Wimbledon zu spielen. Als ob ich das nötig hätte! Dabei hätte ich nie ein Problem, es zuzugeben: Ich habe halt Kokain genommen, ich wollte mal wissen, wie das ist. Aber dann mache ich das doch nicht in Wimbledon.

Aus den Worten davor und danach geht klar hervor, dass Martina Hingis auch jetzt einen Kokain-Konsum verneint und nicht im Traum an ein Geständnis denkt, sondern von ihrer Unschuld überzeugt ist.

Damit handelt es sich hier um eine massive Verunglimpfung von Frau Hingis. Frau Hingis hat nicht gestanden, sondern nur ein fiktives Geständnis nachgeäfft. Entweder weiss der Schreiber Dinge, die so bisher in der Oeffentlichkeit nicht bekannt waren, und dann soll er sie nicht 'durch die Blume' in einer Adresszeile sondern klipp und klar veröffentlichen. Oder er weiss nichts, und dann ist diese Adresszeile eine üble Entstellung der Worte Hingis.

Es fällt dann auch auf, wie einige Stunden später der gleiche Artikel, prominent auf der Frontpage an erster Stelle gesetzt, unter einer zweiten Adresse publiziert wird:

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/tennis/Hingis-spricht-erstmals-nach-dem-Dopingfall/story/11559289

Beide Adressen geben die identische Publikationszeit an. Ob hier Dummheit oder Böswilligkeit im Spiel sind, bleibt unklar. So oder so jedoch: eine Fehlleistung, die uns sprachlos macht.