Mittwoch, Januar 30, 2008

Wohnungsnot in Zürich

So sieht das aus in Zürich - nicht, wenn eine Wohnung zu verschenken ist, sondern wenn Mieter zum x-ten Mal neue Räumlichkeiten besichtigen kommen. Hier die Torgasse in der Altstadt vor wenigen Tagen am 25.1.08. Gutgelaunte und weniger vergnügte Schlangensteher. Nicht gerade ermutigend für die, die hinten sind.

Dienstag, Januar 29, 2008

Pöschwies: Menschenrecht vs. Menschenrecht

In der Strafanstalt Pöschwies hat am 27.1.08 ein Verwahrter einen Mithäftling sexuell missbraucht und dann umgebracht, Bericht NZZ online.

Nun ist das so ein abscheulicher und trauriger Vorgang, dass man eigentlich gar nicht darüber nachdenken will.

Wir müssen unserer Ansicht aber dennoch die Frage stellen, inwieweit hier die Grenzen der Menschenrechtsdiskussion aufgezeigt werden.

Der Direktor der Anstalt, Ueli Graf, wird unter anderem zitiert mit den Worten:

Eine vollständige Isolation aller Verwahrten würde laut Graf sowohl den schweizerischen wie auch den europäischen Richtlinien widersprechen. Persönlich sei er zutiefst erschüttert über den Vorfall.
Nun: auch der getötete hat sogenannte Menschenrechte besessen, den Menschenrechten des Täters wurde aber quasi die Möglichkeit gegeben, sich gegen die Menschenrechte des anderen durchzusetzen, oder wie soll man es nennen? Eine Analyse dieses Dilemmas ist in einem politisch korrekten Diskurs nur noch durch Ignorieren des Problems möglich, was ja ebenfalls wiederum nicht korrekt ist.

Wir fragen uns: weshalb eigentlich sprechen wir nicht über die Möglichkeit, einen Triebtäter, der nachweislich zwei Kinder ermordet und später einen Erwachsenen schwer verletzt hat, durch die regelmässige Gabe von Hormonspritzen chemisch zu kastrieren? Dadurch wäre innert weniger Tage dafür gesorgt, dass die Gesellschaft und der Täter von einer grossen Last befreit werden. Wäre eine solche Massnahme nicht "humaner" als alle inakzeptablen Alternativen?

(Um diese inakzeptablen Alternativen zu wiederholen: a) komplette Isolation der bekannten Triebtäter; b) die Tatsache, dass jeder Häftling in einer Strafanstalt jederzeit gezwungen ist, sich in einem Milieu zu bewegen, in dem niemand, aber auch gar niemand in der Schweiz einen seiner Angehörigen auch nur für eine Stunde freiwillig wissen wollte).

Was für ein Gut opfern wir dann noch, das grösser und wichtiger sein könnte als das Gut, das wir jetzt ganz offensichtlich geopfert haben?!

Sonntag, Januar 27, 2008

Menschenrecht auf Adoption?

Der Europäische Gerichtshof hat in einem Entscheid vom 22.1.08 das Recht auf Adoption eines Kindes als Menschenrecht bezeichnet, das auch einem lesbischen oder schwulen Elternpaar zustehe und ihm nicht verwehrt werden könne, Bericht NZZ online von heute 27.1.08.

Dazu drei kritische Ueberlegungen:

Erstens bestätigen sich nun die Befürchtungen, die 2005 von den Gegnern der gleichtgeschlechtlichen Ehe in der Schweiz vorgebracht wurden, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis solchen sogenannt registrierten Partnerschaften auch die Adoption von Kindern ermöglicht werden würde.

Zweitens bestätigt sich, dass im Rahmen der europäischen Zentralisierung zunehmend semi-demokratische bzw. sich ausserhalb der Schweizerischen demokratischen Institutionen befindliche Organisationen den Anspruch erheben, über wesentliche Regeln des Zusammenlebens in unserem Land entscheiden zu können. Dies widerspricht unserer Vorstellung von Demokratie im Kern. Ueber solch wichtige Fragen soll nicht fernab unseres Lebensmittelpunktes sondern in unserer Mitte entschieden werden. Nicht Eliten sondern wir und unsere Nachbarn sollen die für uns geltenden Regeln bestimmen.

Und drittens stellt sich eine wesentliche Frage inhaltlicher Art, nämlich, ob dieses postulierte Menschrecht auf Adoption eines Elternteils nicht auch mit den Rechten eines zu adoptierenden Kindes kollidiert, nämlich in der Frage, ob es nicht ein Anrecht auf Mutter und Vater hat, und zwar in biologischem Sinne?

Liegt da nicht eine wesentliche Einschränkung der Rechte der Kinder und eine Schmälerung ihres Wohls vor? Welches Kind würde nicht, hätte es die Wahl unter ansonsten gleichwertigen Alternativen, verschiedengeschlechtliche Eltern einem gleichgeschlechtlichen Elternpaar vorziehen?

Und wir fragen: wo bleiben die Stimmen, die ideologiefrei die Interessen der schwächsten Glieder unserer Gesellschaft, unserer Kinder wahren?!

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Photo: European Court of Human Rights in Strasbourg, taken by Kpalion in 2004

Freitag, Januar 25, 2008

Schaufenster zum das Fürchten lernen...

Woher stammt eigentlich die Marotte, Schaufenster von Confiserien, Bäckereien, Schoko-Boutiquen und anderen Verkaufseinrichtungen von Schokolade mit farbigen Plastikblumen zu schmücken?

Es sieht doch scheusslich aus. Als hätten wir immer Ostern. Wie kommt man auf so etwas? Verkauft man damit mehr Pralinen? - Für uns jeweils ein Grund, uns nochmals zu überlegen, ob wir nun wirklich da hinein müssen, um Schokolade zu kaufen, oder ob es nicht auch anders geht.

Oldies-Club of Rome in Zürich: überflüssig

Der Altherren-Club of Rome soll gemäss Wunsch des Zürcher Stadtrates dank seiner grosszügigen finanziellen Unterstützung das Haupquartier von Hamburg nach Zürich verlegen. Dies würde zur internationalen Ausstrahlung unserer Stadt beitragen.

Wir sagen: Club of Rome, haeh? Wer war denn das?

Wir sagen: Club of Rome, ein Think Tank, haeh? Nie gehört.

Wir sagen: Club of Rome in Hamburg, haeh? Nie gewusst.

Dieser Club hat sich durch seine einzige je nennenswerte Prognose - "Die Grenzen des Wachstums", 1972 - bereits in der Vergangenheit überflüssig gemacht, sie lag nämlich weit neben der heute bereits wieder vergangenen Realität, was 2004 durch eine revidierte, noch überflüssigere Fassung quittiert wurde, die ihr Prognoseziel wohlweislich auf das Jahr 2100 legt, so kann den Autoren ihr Irrtum garantiert nicht mehr nachgewiesen werden.

Dass sich Clubfreunde gerne auch im Alter noch weitertreffen, ist klar. Dass sie sich freuen, wenn jemand anderes die Clubspesen übernimmt, ist ebenfalls klar.

Aber doch nicht Zürich! Völlig überflüssige Ausgabe! Die Organisation ist bedeutungslos. Man soll diesen Unsinn beenden, bevor man ihn beginnt!

Donnerstag, Januar 24, 2008

WEF-Gegner = Chaoten ?

Gemäss Medienberichten z.B. in der BAZ haben sich heute 24. Jan. 08 die Unbekannten, die die Scheiben einer UBS-Filiale eingeschlagen und 6 Autos angzündet haben, als sogenannte WEF-Gegner geoutet.

Man fragt sich nun natürlich, ob das heisst, dass "WEF-Gegner" tatsächlich als Begriff deckungsgleich verwendet werden kann mit Begriffen wie "Chaot" oder "Volltrottel".

Jedenfalls beeindrucken die vollzogenen Protestaktionen weniger durch ihre politische Vision als vielmehr durch ihre unsagbare Dummheit.

Schon fast ein Gebot der Stunde sich zu distanzieren vor solchen Stupiditäten und sich als WEF-Gegner-Gegner zu bezeichnen...

Donnerstag, Januar 03, 2008

Gewalt in Zürich - Arboretum!

Auf dem Weg durch's Arboretum in die von zahlreichen jungen Personen rege besuchte Sauna Enge abends, fällt uns seit drei Jahren zunehmend auf: um die Toilette beim Parkplatz am Hafen Enge lungern dubiose Gestalten herum. Was ebenfalls auffällt: dass man nie Polizei sieht, nicht im Streifenwagen und schon gar nicht als Patrouille zu Fuss. Wieso eigentlich nicht?!

Eine kleine Recherche im Internet zeigt, dass das Arboretum in der Schwulenszene einschlägig als Treffpunkt bekannt ist. Es wird eingehend geschildert, wie das "Jagen von Gestalten im Dunkeln" einem einen Kick verleiht.

Und wir erinnern uns: In der Nacht von Samstag auf Sonntag 10./11.2.07 wurde hier ein junger Mann überfallen und mit einem Messer schwer verletzt. Und ebenfalls in einer Wochenendnacht am 27.5.07 wurde ein Mann ebenfalls hier von Unbekannten von seinem Fahrrad gezogen und brutal zusammengeschlagen.

Waren diese Männer involvierte Schwule - bloss neugierig oder am "Jagen" - oder waren es unbeteiligte Passanten? Und: auch als Schwule haben sie ein Anrecht darauf, das Arboretum wieder lebendig zu verlassen.

Wir stellen hier erneut fest: die Seepromenade in Zürich weist ein Sicherheitsproblem auf. Es wäre die Aufgabe der amtierenden Stadtregierung, hier für geordnete Verhältnisse zu sorgen.