In diesem Zusammenhang werden oft auf die Gefahren einer unkontrollierten Verbreitung modifizierter Gene hingewiesen. Deshalb sind in der Schweiz ja auch Freilandversuche so strengen Regeln unterworfen, dass sie bisher praktisch nicht durchführbar sind.
Von Seiten der Agroindustrie heisst es, die modifizierten Pflanzen seien resistenter, ertragreicher, würden unsere Nahrungsbedürfnisse besser abdecken. Und: ihr Nährwert sei unbedenklich. Alles in allem ein grosser Fortschritt für die Menschheit im Kampf gegen den Hunger.
Nun, Eingriffe in das Erbgut führen wie übermässige Züchtung oft zu einem Verlust des sogenannten Polymorphismus, d.h. die Bandbreite an Reaktionsweisen z.B. einer Pflanze auf Umwelteinflüsse wird eingeschränkt. Sie kann sich nicht mehr an verschiedene Umweltbedingungen anpassen und ist bei z.B. Klimaänderungen den Wildformen unterlegen. Oft sind die modifzierten Pflanzen zudem unfruchtbar – was, gemäss Intuition des zwar botanischen Laiens aber aufmerksamen Zeitgenossens, gegen ein qualitativ hochwertiges Produkt spricht.
Könnte es sein, dass es in Nahrungsmitteln Stoffe gibt, deren Funktion und Wichtigkeit heute noch nicht bekannt sind, die wir deswegen auch nicht kontrollieren, deren Fehlen aber mit Verzögerung eines Tages zu Mangelerscheinungen bzw. zu neuen Krankheitsbildern führen? Mir scheint, die Zurückhaltung der Konsumenten ist nicht Ausdruck einer Hysterie sondern ein Zeichen gesunden Misstrauens.
Montag, März 07, 2005
Gentechnologie und Nahrungsmittel
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen