Mittwoch, Februar 27, 2008

Scheidung ohne Bedenkfrist

Der Bundesrat hat dem Vorschlag der nationalrätlichen Rechtskommission zugestimmt, die zweimonatige Bedenkfrist bei einvernehmlichen Scheidungen abzuschaffen.

Nun ist die Beschleunigung sämtlicher Lebensvorgänge in unserer Gesellschaft ein Phänomen der Zeit. Wie auch die Zunahme der Scheidungen.

Es erstaunt allerdings der Mangel an psychologischer Einsicht in menschliches Verhalten, der beispielhaft im Widerspruch zu Entwicklungen in anderen gesellschaftlichen Problemzonen steht.

Da wird doch landein, landaus davon geredet, dass man in Zukunft Soldaten das Sturmgewehr nicht mehr nach hause geben will. Weshalb? - Weil man weiss, dass der Mensch im Affekt zu überstürzten, unbesonnenen Handlungen neigt, die er später bereut. Eine erzwungene zeitliche Verzögerung bei der Umsetzung seiner Pläne bewahrt oft auf heilsame Art vor unüberlegten Handlungen mit fatalen Konsequenzen.

Es ist daher erstaunlich, dass in Zukunft sogar die ordentliche Kündigungsfrist eines Anstellungsverhältnisses länger dauern soll, als die Bedenkfrist für scheidungsbereite Paare. Dies stellt eine weitere Schwächung der Familie, mithin der Kernzelle einer funktionierenden Gesellschaft dar.

Keine Kommentare: