Montag, August 20, 2007

Roadpricing: London - Stockholm - Zürich

Nun auch in Stockholm: wer mit dem Auto in die Stadt will, muss zahlen. Das nütze der Umwelt, so heisst es. Es sei eindrücklich.

Was niemand sagt: es nützt vor allem den gut Betuchten und macht ihnen die Strassen frei, damit sie auf dem Weg zur Delikatesshandlung oder der Designerboutique nicht im Stau stehen. Schon heute können sie ja parkieren, wo sie wollen - eine Busse a 40, 80 oder 120.-sFr. ist ein Klacks für den, der's hat. Anstelle von Road Pricing lässt sich auch mit zahlreichen anderen Mitteln das Autofahren Schritt für Schritt solange verteuern, bis es sich nur noch die 10'000 Reichsten leisten können. Dann wäre auch die Luft schön sauber.

Akzeptabel wird ein Roadpricing frühestens, wenn die Beträge aufgrund z.B. des steuerbaren Vermögens erhoben würden, notabene: des Vermögens, nicht des Einkommens! Oder, als Annäherung an einen fairen Preis, aufgrund des Eurotax-Wertes des Fahrzeuges. Und Dienstwagen dürfen davon nicht ausgenommen werden, sonst lässt sich jetzt schon absehen, wie staatlich besoldete Arbeitnehmer in Zukunft shoppen gehen.

Die Zahlungskraft der Betroffenen muss in die Höhe der Gebühr mit einfliessen, sonst ist Road Pricing eine schreiende Ungerechtigkeit. Und geben wir uns nicht der Illusion hin, einmal eingeführt, würden die Gebühren nicht nach einiger Zeit sukzessive erhöht werden.

Roadpricing ist ein Schritt in Richtung Zweiklassengesellschaft, ein Schritt Richtung Geldadel.

Apropos Aristokratie: Kein Wunder, dass die Methode ausgerechnet in London und Stockholm erfolgreich sein soll...

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