Sonntag, November 01, 2009

Einheitskasse? - Hausarztbeamter!

Nun sollen sich sogar bürgerliche Politiker für eine schweizerische Einheitskasse für Krankenversicherung in der Grundversorgung aussprechen, so der Tagi online.

Da kann man nur sagen: ein weiterer Schritt in Richtung Staatsmedizin. Es fehlt nicht mehr viel, bis Hausärzte vom Staat angestellt werden. Und es gibt nichts, was den zunehmenden Mangel an qualifizierten Grundversorgern mehr verstärkte. Denn diese wollen als freie Unternehmer arbeiten können, nicht als Staatsbeamte.

Jeder weiss, dass keine Klasse ineffizienter arbeitet und desinteressierter an ihrer Tätigkeit ist als Beamte. Wie können bürgerliche Politiker nur eine solche Dummheit begehen und die Hausärzte verbeamten? Es ist typisch, dass es sich hier wieder einmal um prominente Köpfe der FDP handelt. So wird diese Partei bei den nächsten nationalen Wahlen ein weiteres Debakel erleben.

Das Krankenversicherungsobligatorium muss wieder aufgehoben werden, das ist der einzige vernünftige Weg.

Freitag, Oktober 30, 2009

Tribune de Genève: Informationspflicht?

Pierre Rütschi, der Chefredaktor der Zeitung "Tribune de Genève", auf die Frage, ob er die Polizeibilder von Hannibal Gaddhafi, dem Sohn des libyschen Diktators, nochmals veröffentlichen würde: "Unsere Aufgabe ist, zu informieren."

Ja, leider ist dies ein weiterer Beleg für die Dummheit gewisser Journalisten in diesem Land. Die New York Times hat 2009 in den Fällen ihrer als Geiseln genommenen Mitarbeiter Rohde und Farrell nach unserem Dafürhalten schlüssig bewiesen, dass es Situationen gibt, in denen Medien geradezu die Pflicht haben, Informationen zurückzuhalten, da sie sonst nämlich z.B. von Terroristen instrumentalisiert werden.

Ausserdem ist die Position der Informationspflicht sowieso relativ, denn vor der Information findet ja eine Auswahl derselben statt, diese ist subjektiv und durch die Vorlieben und ökonomischen Interessen der Redaktion bestimmt. Informationspflicht? Schwachsinn, dann wären die Zeitungen ja unendlich dick. Es gibt diese Pflicht gar nicht im Allgemeinen Sinn, sie ist eine eingebildete! Die Relevanz von Informationen muss sorgfältig geprüft werden und diese Prüfung kann auch einmal dazu führen, dass man Dinge nicht publizieren darf. Der Mann ist intellektuell schwach und hat seinen Job nicht richtig getan. Er ist nicht der einzige in der Schweiz.

Mittwoch, Oktober 28, 2009

Italien jagt Schweizer Banken

Die Italiener wollen den Tessiner Finanzplatz austrocknen, steht so z.B. in der NZZ online heute.

Aber der Schuss könnte hinten herauskommen. Wenn nämlich Italien oder auch irgendein anderes unserer Nachbarländer anfängt, seine eigenen Bürger zu drangsalieren, werden sich die Vermögenden unter ihnen überlegen, ob sie nicht doch mal so richtig Auslandluft schnuppern wollen.

Zu Zeiten des Terrorismus der Roten Brigaden sind ganze Familien von Italien ins Tessin und nach Genf umgezogen. Das wird bei dieser Form des "Staatsterrors" nicht anders sein. In der Summe wird so Italien eher Steuerzahler verlieren als gewinnen, das lässt sich jetzt schon sagen. Die Schweizer sollten die Gelegenheit nutzen für eine Werbekampagne in Italien. Die Grenzen sind ja offen, jeder EU-Bürger kann zu uns kommen, mitsammt seinem Gepäck...

Dienstag, Oktober 27, 2009

Klimawandel: unklare Rolle der Wolken

Anlässlich eines Artikels in der NZZ über die weiterhin unklare Rolle der Wolken bei der Entwicklung des weltweiten Klimas, erinnern wir gerne wieder einmal an die hier schon früher festgehaltenen Gedanken.

Dass nämlich kein Mensch auf dieser Welt wirklich eine Ahnung hat, wie sich das Klima entwickeln wird. Da wird viel fabuliert, was schon morgen das Papier nicht mehr wert ist, auf dem es geschrieben steht.

Wirklich fürchten muss man sich vor den unsinnigen Massnahmen, die weltweit getroffen werden, um ein Naturphänomen aufzuhalten, dass sich dem menschlichen Zugriff, nur schon was das Verständnis angeht, völlig entzieht; von einer Beeinflussung wollen wir schon gar nicht reden.

Sonntag, Oktober 18, 2009

Von Libyen bis Pakistan: nur heisses Blut?

Gemäss dem Tagi soll Jean Ziegler meinen, das libysche Irrlicht Gaddhafi werde quasi in Echtzeit über die Berichte in Schweizer Medien informiert, die sich mit ihm beschäftigen.

Dazu sagen wir: wer wüsste nicht, dass Jean Ziegler endlos viel und endlos einfältig schwatzt, nicht nur in dieser Angelegenheit.

Ausserdem wird vermeldet, wie Mitarbeiter der Mittellandzeitung schon 2005 in einem Interview mit einem weiteren Sohn von Gaddhafi festgestellt hätten:

Der Libyer sei «sichtlich bewegt» gewesen.
Ist nicht genau das eben das Problem der Menschen in dieser Weltregion: ihre emotionale Labilität? Wir würden gerne einmal eine fundierte psychologische Analyse oder Studie über die prägenden Persönlichkeitsmerkmale der Bewohner des Maghreb, des nahen und mittleren Ostens lesen.

Es ist doch erstaunlich, wie sowohl die Berichte in den Medien wie auch immer wieder persönliche Kontakte, sei es auf Reisen, sei es in der Schweiz, einem den Eindruck vermitteln, dass diesen Menschen in gewissen Situationen ein Defizit an Impulskontrolle und ein Zuviel an emotionaler Instabilität zu eigen sind.

Der Grund für dieses oft unreif und infantil wirkende Verhalten ist uns unklar. Liegt es an der Erziehung? An Traditionen? An einer männlich dominierten Kultur? Sind es klimatische oder sozioökonomische Gründe?

Könnte dies ein Grund sein für die grosse Konfliktbereitschaft und die zahlreichen Kriege, die diese Weltregion immer wieder erschüttern? - So wird Entwicklung, wirtschaftlich, kulturell, weiterhin ein steiniger Weg bleiben.

Dienstag, Oktober 13, 2009

Tages-Anzeiger in primitivsten Niederungen

In einem Beitrag zur SVP-Minarettinitiative protraitiert der Tages-Anzeiger online den Leiter des Werbebüros, welches die umstrittenen Plakate entworfen hat. Autor des Artikels ist Ruedi Baumann.

Dieser hält explizit fest, wie der Portraitierte momentan kein Interesse an einem Auftritt in der Oeffentlichkeit hat, weil er dadurch in das Blickfeld von militanten Islamisten geraten könnte - und berichtet trotzdem. Mit Bild. Und vollem Namen. Der Portraitierte ist so problemlos weltweit identifizierbar.

Eine solche Bekanntheit kann unmittelbar lebensbedrohlich sein, wir alle wissen das spätestens seit dem dänischen Karikaturenstreit. Die Beschreibung in einer Zeitung, und dann noch mit Bild, kann Terroristen den entscheidenden Hinweis liefern, wo sie den Autor der Plakate findet.

Kommentare der Leser des Tagi online Artikel bestätigen die entsetzliche Wirkung in der Oeffentlichkeit. Schamlos und in unfassbarer Niedertracht wünschen einzelne Schreiber implizit den Tod des Portraitierten.

So schreibt z.B. eine Regula Wolf um 09.25 Uhr:

"Dann kann er ja schon mal gehen – unsere Plakatwände wirds freuen."

Und ein Christoph Geiser um 08.56 Uhr:
"Wäre ja nicht der erste Islamkritiker der umgebracht würde."

Gegen eine Zeitung, die solche Beiträge nach redaktioneller Prüfung veröffentlicht, muss eigentlich eine Anklage wegen Anstiftung oder Beihilfe zu Mord geprüft werden. Wir werden den Tages-Anzeiger nie mehr kaufen.

PS von 12.35 Uhr: ca 1 h nach Publikation unseres Blogs hat der Tagi-online offenbar den Beitrag von Christoph Geiser wieder vom Netz genommen. Wir meinen: auch das Bild des Portraitieren gehört entfernt, ja NIE publiziert!

Freitag, Oktober 09, 2009

Libyen: Verstoss gegen Völkerrecht

Offenbar hält sich Libyen nicht an völkerrechtliche Abmachungen, siehe Bericht NZZ von heute 9.10.09.

Wir schlagen vor, dass unsere Behörden einmal ohne grosses Aufhebens beginnen sollten, sämtliche libyschen Sozialleistungs-Bezüger inklusive IV in der Schweiz auf die Rechtmässigkeit ihrer Bezüge zu prüfen.

Sicher gibt es darunter echte Flüchtlinge, für die damit indirekt der libysche Staat erneut Grund weiteren Leidens wäre, aber diese würden ja letztlich keine wirkliche Veränderung ihrer Lage erfahren.

Wir vermuten jedoch, dass aller Erfahrung nach auch eine gute Zahl von "faulen Eiern" unter diesen Rentenbezügern steckt. Eine schmerzhafte Kürzung ihrer Leistungen würde sicher den einen oder anderen dazu bringen, einmal seine verwandtschaftlichen Beziehungen mit ins Spiel zu bringen, wenn Sie verstehen, was wir meinen.

Mittwoch, September 30, 2009

Shalit und die Zukunft Palästinas

Für das Lebenszeichen - per Video - des gefangenen Israeli Shalit, verlangen die Palästinenser die Freilassung von 20 gefangenen palästinensischen Frauen.

Was sagt uns das über den Wert einer Frau in der palästinensischen Gesellschaft?

"20 Palästinenserinnen = dafür bezahlen wir 1 Video."

Wir sagen: das erklärt, weshalb dieses Volk seit Jahrzehnten in einer desolaten Lage steckt. Wer die Hälfte seiner Bevölkerung derart geringschätzt, der verbaut sich selbst jede Zukunftsperspektive. Selber Schuld!

Die Sprache von Gaddafi

Libyen, verkörpert in der Person des Diktators Gaddafi, lehrt uns Schweizer, was gutmeinende und nette Zeitgenossen gerne ein wenig verdrängen. Dass es nämlich Menschen auf diesem Planeten gibt, die sich selbst keine Schranken auferlegen, ausser die Umstände zwingen sie dazu.

Wir haben hier schon mehrmals darauf hingewiesen, wie der Iran den Westen und den Rest der Welt am Seil herunter lässt, und dass die iranische Atombombe so sicher kommen wird, wie das Amen in der Kirche. Dass sämtliche Gesprächsangebote und "neuen Entwicklungen" und was da alles an diplomatischen Initiativen herumgeboten wird am Schluss nur dazu dienen, die Zeit für wirksame Massnahmen verstreichen zu lassen. Wirksam heisst leider in diesem Fall: Zwang.

Das gleiche gilt für Gaddafi. Politiker seiner Sorte lassen sich genau durch zwei Argumente überzeugen: viel Geld oder Gewalt.

Wirklich verstanden haben das von den westlichen Politikern in den letzten 30 Jahren nur Ronald Reagan, Margaret Thatcher und George W. Bush. Was nicht heisst, dass andere Politiker diese Lektion nicht auch lernen können, ja, sie werden leider nicht darum herum kommen.

Dienstag, September 29, 2009

Verhaftung Polanski - das Dilemma

Der bekannte Filmregisseur Roman Polanski wurde beim Versuch, am Filmvestival Zürich einen Preis entgegen zu nehmen, bei seiner Einreise am Flughafen Zürich verhaftet.

Wegen der Vergewaltigung einer 13jährigen durch Polanski im Jahr 1977 in der Villa von Jack Nicholson lag ein internationaler Haftbefehl vor. Dafür konnte er nie bestraft werden, er gab seine Tat zwar zu, flüchtete jedoch während des Verfahrens und hatte seitdem die USA nie mehr besucht. Offenbar gelang es ihm seither, sich in Europa relativ frei zu bewegen. Dies, obwohl der Staat Kalifornien den Haftbefehl wiederholt bestätigt hatte, und auch mehrmals Drittstaaten um die Auslieferung Polanskis gebeten hatte. Von Frankreich war dies nie zu erwarten gewesen, angeblich, weil Polanski neben der polnischen auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt.

Nun sind die Reaktionen auf diese Verhaftung gespalten, und von grosser Emotionalität. Die einen sagen ungläubig, es kann doch nicht sein, dass nach so vielen Jahren unbehelligter Reisen, nachdem Polanski sogar in der Schweiz ein Chalet hat, also hier gewohnt hat, nachdem er in Deutschland vor kurzem für ein halbes Jahr einen Film gedreht hat, nachdem er in Berlin und Venedig schon ohne Probleme Preise entgegen nehmen konnte, es kann doch nicht sein, dass er nun von der Schweiz auf einmal verhaftet wird.

Die anderen sagen ebenso ungläubig, es kann doch nicht sein, dass hier offenbar seit Jahren rechtsstaatliche Prinzipien mit Füssen getreten wurden, dass jemand nur wegen seines Status als Berühmtheit einer Verhaftung immer wieder entgehen konnte, wo es doch um ein Sexualdelikt an einer Minderjährigen geht, und diese zudem auf perfide Art und Weise gefügig gemacht worden war. Auch müssten wir bedenken, dass die Schweizer eben vor kurzem der Unverjährbarkeit solcher Straftaten auch bei uns zugestimmt haben.

Das buchstäbliche Recht auf ihrer Seite haben die Befürworter einer Ahndung der Straftat, deshalb haben die Schweizer Behörden einer Verhaftung auch zugestimmt. Es muss uns also interessieren, weshalb denn doch so viele aufgeklärte und in Rechtsfragen sonst durchaus sensible Personen diese Massnahme als Ungerechtheit oder doch zumindest als ungeschickt oder dumm empfinden.

Aus der langen Liste von Ueberlegungen seien hier zwei herausgegriffen:

1. Wie kann es sein, dass man nach dem politisch naiven Umgang mit Gaddafis Sohn bei seiner Verhaftung in Genf vor 2 Jahren, nun analog dazu den gleichen politischen Fehler noch einmal begeht, obwohl die Affäre Gaddafi die Schweiz seit Wochen beschäftigt? Gibt es denn bei unseren Behörden keine Leute, die über ihre Nasenspitze hinausdenken können? Werden da wirklich immer nur Verordnungen und Anweisungen buchstabengetreu umgesetzt? Das ist ja erschreckend! Wieso hat z.B. niemand dafür gesorgt, dass dieser Polanski vor seinem Abflug aus Wien ein SMS gekriegt hat, das ihn warnte? Wir sprechen hier nicht über Gerechtigkeit, sondern über Politik. Wer glaubt denn, dass Politik immer gerecht sei? Wer glaubt denn, dass Justiz immer gerecht sei? Dass man ein solch politisch klügeres Vorgehen bei unseren Bundesbehörden nicht schafft, dass man, trotz der Affäre mit Libyen, immer noch nicht begriffen hat, wie man im Interesse des Landes agieren soll, das ist unglaublich.

2. Der ganze Fall zeigt exemplarisch, dass die lebenslange Unverjährbarkeit von Straftaten ein Schwachsinn ist. Je grösser der Zeitraum seit einer Tat, desto komplexer die Sachlage. Desto mehr Fehler und Unzulänglichkeiten schleichen sich in die Verfahren ein. Und, am wichtigsten, je mehr Zeit vergangen ist, desto weniger sind Opfer und Täter noch identisch mit den ursprünglichen Personen. Bestraft man überhaupt noch die gleichen Menschen, die die Tat begangen haben, oder handelt es sich nicht um jemand anderen? Hier liegt unserer Ansicht nach der Kern des Unbehagens vieler Skeptiker heute, sie sind irritiert über die Verhaftung Polanskis, nicht weil er berühmt ist, sondern weil an ihm und seinem Opfer deutlich wird, was 30 Jahre Lebensgeschichte sind.

Samstag, Juli 11, 2009

Atomakten Tinner: Erpressungsangst

Wieso will der Bundesrat diese Tinner-Atomakten mit solcher Vehemenz vernichten lassen? Er hat es ja trotz gegenlautender Behauptungen auch beim ersten Mal nicht wirklich getan.

Wir haben hier ja schon einmal darauf hingewiesen, dass die Vorstellung, ein Staat würde solche Akten tatsächlich zerstören, etwas Lächerliches an sich hat. Denn: solche Akten zerstört man nicht. Ein Staat gibt damit den einmaligen Zugriff auf eine der potentesten bekannten Waffen aus der Hand - so etwas tun nur Idealisten, aber keine Politiker. Deswegen haben wir schon früher den Verdacht geäussert, dass in der Schweiz noch Kopien dieser Pläne vorhanden sein müssen; dass diese dann tatsächlich auf einmal in einem Keller der Bundesverwaltung aufgetaucht sind, war natürlich auf die geschehene plumpe Art und Weise nicht so rasch zu erwarten.

Und trotzdem insistiert der Bundesrat auf der erneuten Vernichtung. Der wahrscheinlichste Grund scheint uns nicht in irgendwelchen Forderungen der IAEA oder der Atommächte oder in einer Abmachung mit dem amerikanischen Geheimdienst CIA zu liegen, sondern am Wahrscheinlichsten ist wohl die Angst, als Besitzer solcher Unterlagen erpressbar zu sein.

Die Schweiz hat es bisher nie auf das Zielradar des internationalen Terrorismus oder von Schurkenstaaten geschafft. Im Besitz von Unterlagen zur Herstellung von Atomwaffen, könnte sich dies jedoch rasch ändern. Wir denken da insbesondere auch an Konflikte wie z.B. mit Libyen, das nach wie vor Schweizer Bürger aus der Botschaft in Tripolis nicht ausreisen lässt. Es kann schnell gehen, und auf einmal ist man im Fadenkreuz von zu jeder Schandtat bereiten Spinnern.

Dies erklärte auch die unglückliche Kommunkation. Alle spüren ja, dass der Bundesrat nicht über die wahren Motive der Aktenvernichtung informiert. Er kann es auch nicht, denn er kann ja nicht laut rufen: Hallo, alle mal herhören, wir sind dann übrigens erpressbar.

Eine öffentlich zelebrierte Zerstörung ist daher im Sinne der Staatsräson - im Wissen, dass natürlich auch beim zweiten Mal die Unterlagen nicht 'wirklich' verschwinden werden, denn: das glaubt ja im Ernst wohl keiner.

Donnerstag, Mai 28, 2009

Tages-Anzeiger beleidigt Hingis

Der sich gerne sozial und fair gebende Tages-Anzeiger beleidigt in der Online-Ausgabe von heute 28.5.09 Martina Hingis gleich im ersten Interview, das sie seit ihrer Spielsperre gegeben hat, auf übelste Art und Weise.

Die Adresszeile des Interviews von René Stauffer lautet:

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/tennis/Ich-habe-halt-Kokain-genommen/story/11559289

Diese suggeriert ein spätes Geständnis von Frau Hingis – der folgende Artikel zeigt dann aber, dass Martina Hingis im Gegenteil eine konditionale Aussage gemacht hat, Zitat:

Ich setze doch nicht meine Karriere aufs Spiel, um noch einmal Wimbledon zu spielen. Als ob ich das nötig hätte! Dabei hätte ich nie ein Problem, es zuzugeben: Ich habe halt Kokain genommen, ich wollte mal wissen, wie das ist. Aber dann mache ich das doch nicht in Wimbledon.

Aus den Worten davor und danach geht klar hervor, dass Martina Hingis auch jetzt einen Kokain-Konsum verneint und nicht im Traum an ein Geständnis denkt, sondern von ihrer Unschuld überzeugt ist.

Damit handelt es sich hier um eine massive Verunglimpfung von Frau Hingis. Frau Hingis hat nicht gestanden, sondern nur ein fiktives Geständnis nachgeäfft. Entweder weiss der Schreiber Dinge, die so bisher in der Oeffentlichkeit nicht bekannt waren, und dann soll er sie nicht 'durch die Blume' in einer Adresszeile sondern klipp und klar veröffentlichen. Oder er weiss nichts, und dann ist diese Adresszeile eine üble Entstellung der Worte Hingis.

Es fällt dann auch auf, wie einige Stunden später der gleiche Artikel, prominent auf der Frontpage an erster Stelle gesetzt, unter einer zweiten Adresse publiziert wird:

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/tennis/Hingis-spricht-erstmals-nach-dem-Dopingfall/story/11559289

Beide Adressen geben die identische Publikationszeit an. Ob hier Dummheit oder Böswilligkeit im Spiel sind, bleibt unklar. So oder so jedoch: eine Fehlleistung, die uns sprachlos macht.

Mittwoch, Februar 11, 2009

UBS Boni

Die Bonuszahlungen der UBS für 2008 in der Höhe von mehr als 2 Mrd. sFr. trotz des de facto Bankrottes im 10/08 sind Ausdruck einer grotesken Masslosigkeit und eine Bestätigung für das Unvermögen des Staates, erfolgreich unternehmerisch tätig zu werden. Die zur Sicherung des Ueberlebens der Firma gewährten Kredite durch die Schweizerische Nationalbank fliessen offenbar unmittelbar in die Taschen der Angestellten, gedacht als Belohnung für gute Arbeit.

Dabei werden von den Vertretern der Bank zur Rechtfertigung dieses absurden Vorganges die unsinnigsten Argumente zum Besten gegeben. So hört man z.b. unentwegt, zahlreiche Mitarbeiter der Bank hätten gute Arbeit geleistet und deswegen ein Anrecht auf ihre Boni.

Als hätte man sich in einer konkursiten Firma je schon einmal darum gekümmert, ob die Putzfrau gute Arbeit geleistet und Anrecht auf eine Belohnung hat und diese ihr dann auch noch auszahlen würde.

Das ist eine kranke Ueberlegung. Das Gegenteil ist richtig. In einer solchen Situation - am Abgrund, nur noch durch staatliche Hilfe am Leben gehalten, weil ein Konkurs für die Schweiz vernichtende Folgen haben könnte - wird von jedem Mitarbeiter sogar ein freiwilliger Lohnverzicht erwartet; alles andere ist eine Verkennung des Ernstes der Lage, von Boni schon bloss zu sprechen ist der Gipfel der Unverfrorenheit.

Die kläglichen Begründungen von VR-Präsident Kurer lassen nur einen Schluss zu: dieses Management ist in hohem Masse unfähig und muss so schnell wie möglich abgelöst werden.

Sonntag, Januar 11, 2009

Todesfall Spital Aarau - Reaktion

Nach dem Tod einer 4jährigen werden nun im Kantonsspital Aarau ab sofort keine telephonische Anfragen von Eltern wegen ihrer erkrankten Kinder mehr beantwortet.

Was soll man sagen?! Die Verjuristisierung unserer Gesellschaft nimmt ihren Lauf.

Explizit haben verschiedenste von den Medien befragte Experten nach dem tragischen Unglück klar gemacht, dass weder die von vielen Laien geforderten Blutuntersuchungen noch sonst irgendeine Massnahme in diesem Fall vernünftigerweise hätte unternommen werden sollen. Solche Fälle kann es einfach geben.

Es wird auch im bestmöglichen Gesundheitswesen immer wieder zu Todesfällen kommen, denn man kann nicht jedes Kind mit Fieber hospitalisieren, das wäre ein absurd hoher Aufwand. Und man kann auch nicht bei jedem an Fieber erkrankten Kind alle paar Stunden eine Blutentnahme durchführen, das wäre Kinderquälerei.

Und man wird nun alle besorgten Eltern in Zukunft dazu zwingen, ihre Kinder in ein Auto zu packen (das sie gemäss gewisser links-grün ideologisierenden weltfremden Kinderloser nicht fahren dürften) und mit ihnen nachts zu unmöglichen Zeiten eine Notfallstation aufzusuchen und dort Stunden für nichts und wieder nichts rumzusitzen und Kosten zu verursachen.

Das ist leider die stupide Konsequenz von unvernünftiger Berichterstattung und zunehmender Verrechtlichung des Alltages.