Präsident Bush besucht Europa. Die Stimmung sei grossartig. -- Nun, die Geschichte wiederholt sich nicht. Aber war da nicht schon einmal so ein Besuch?
War da nicht einmal der Frühsommer 2002, als die Europäer nicht allzuviel Gutes hielten von 'diesem Texaner', ja, gar befürchteten, er könne einen Krieg anzetteln im Nahen Osten? Dann kam er zur Visite und versprach seinen Verbündeten, er würde nichts unternehmen, ohne sie zuvor zu konsultieren. Und die Echos, zumindest in den Deutschen Medien, klangen begeistert.
Bis dann 10 Monate später die Friedensbewegten halb Europas auf den Strassen Parolen skandierten gegen den amerikanischen Alleingang. Nichts gegen Bush, aber man hätte von der sogenannten Oeffentlichkeit doch ein ganz ein wenig mehr an Gedächtnis erwartet.
Dienstag, Februar 22, 2005
George W. Bush in Brüssel
Mittwoch, Februar 16, 2005
Meschenwürde
Bei ethisch-moralischen Fragen wird heutzutage früher oder später der Begriff der Menschenwürde ins Spiel gebracht. Die Menschenwürde sei zu respektieren, heisst es jeweils. Die Menschenwürde sei unantastbar. Seltsamerweise führt jedoch nie ein Autor aus, was er darunter versteht. Als ob es sich bei diesem Begriff um einen absoluten Wert handelte, der keiner näheren Begründung bedürfte, um eine Forderung, die niemand bestritte.
Dies ist leider jedoch nur bei einer oberflächlichen Betrachtung der Fall. Bei genauem Hinsehen zeigt sich der ganze argumentative Notstand einer säkularen Gesellschaft. Denn: was ist das eigentlich, die Menschenwürde? Täglich bekommen wir in der Tagesschau bestätigt, dass diesbezüglich weltweit eine grosse Begriffsverwirrung herrscht. Und die Theoretiker der Postmoderne bekräftigen: es gibt keine absolute Wahrheit.
Ohne die definierende Kraft einer religiösen Ordnung bleibt der Begriff der Menschenwürde eine Phrase. Denn: ohne Religion im weitesten Sinne keine Moral. Ohne Religion keine Ethik. Die Würde des Menschen lässt sich nicht aus sich selbst heraus definieren, sondern sie benötigt ein System an Werten, auf das sie sich bezieht. Würdig und wertvoll wird der Mensch durch die Sicht von aussen. Genau wie Gold als solches wertlos ist, erst im Kontext einer Konvention erhält es seinen Wert.
Wer von Menschenwürde spricht, sollte daher stets bezeichnen, auf welche Tradition er letztlich zurückgreift. Auf die des Islams, oder des Judentums, oder des Christentums. Oder eine andere, aber dann wüssten wir bitte gerne, auf welche? Ob überhaupt auf irgend etwas zurückgegriffen wird? Oder kommt da bloss ein: Nichts?
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Samstag, Februar 12, 2005
Freitag, Februar 11, 2005
Bärendienst der SBB
S-Bahnhof Zürich, Gleis 21, schon zweimal hat der Zugbegleiter auf dem Perron Reisenden vor mir Auskunft gegeben, es nähert sich ihm ein dritter und die Antwort ist erneut: „Nein, dieser Zug ist eine S-Bahn und hält nicht in Schlieren, nein, dieser Zug hält nicht in Dietikon, dazu müssen Sie die S 12 nehmen auf dem Gleis nebenan, nein, dieser Zug hält nicht in Spreitenbach-Killwangen, dazu müssen Sie...“ Ich bin, so leid er mir schon tut, der vierte innert Sekunden, der ihn um die gleiche Auskunft bittet.
Die schweizerischen Bundesbahnen haben sich beim Fahrplanwechsel im Dezember 04 mit der Abschaffung bzw. Verschlimmbesserung der handlichen und äusserst praktischen, an jedem Bahnhof aufgelegten Streckenpläne, einen Bärendienst geleistet, und dies gleich in doppelter Hinsicht.
Erstens werden sie so Gelegenheitsfahrer verlieren. Da diese den Zug selten benutzen, kennen sie den Fahrplan nicht auswendig. Je einfacher sie daher Zugang zu Informationen wie Abfahrts- und Ankunftszeit sowie Haltestellen bekommen, desto eher werden diese Kunden im entscheidenden Moment anstelle des Autos die Bahn nehmen. Versteckt die SBB diese wichtigste PR-Information vor ihrer Klientel, betreibt sie ein Anti-Marketing. Gelegenheitsfahrer sind ausserdem mögliche zukünftige Käufer eines Abonnementes und gehören damit in einer durchdachten Marketingstrategie zur Kernzielgruppe der Oeffentlichkeitsarbeit.
Zweitens müssen nun die bemitleidenswerten Zugbegleiter ihren Kopf hinhalten dafür, dass im ganzen HB Zürich nirgends mehr - ausser durch Auskunftspersonen - zu erfahren ist, ob ein Zug in z.B. Killwangen-Spreitenbach halten wird. Das weckt nostalgische Erinnerungen an Interrail-Reisen auf südeuropäischen Linien.
Angesichts von Problemen bei der Information der Zugpassagiere im Fall von z.B. Stellwerkstörungen, wie erst kürzlich wieder in Zürich, von der Einführung eines komplexen Monitorsystems zu träumen, notabene angesichts der Tatsache, dass nicht einmal die bestehenden und geplanten Zugsinformations-/-kontrollsysteme voll funktionieren, dabei aber ein seit Jahren bewährtes narrensicheres Informationsmittel praktisch aus dem Verkehr zu ziehen, ist ein Eigentor der obersten Güteklasse.
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Freitag, Februar 04, 2005
Fussballklub Servette Genf Konkurs
Der Erfolg eines Fussballklubs ist immer auch ein Gradmesser für die wirtschaftliche Potenz einer Region oder Stadt. Ist in diesem Licht die Zahlungsunfähigkeit des Genfer Traditionsklubs Servette nach denjenigen von Sion und Lausanne Ausdruck eines zunehmenden ökonomischen Gefälles zwischen Deutscher und Französischer Schweiz?
Nimmt man die Tabelle der obersten Spielklasse, so muss sich auch Zürich fragen, ob ihm Basel nicht nur auf dem Rasen den Rang ablaufen wird.
Eingestellt von Nico um 19:28 0 Kommentare
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